Fittest City St. Pölten – von der Vision zur Wirklichkeit

Fittest City St. Pölten – von der Vision zur Wirklichkeit

Netzwerktreffen in St. Pölten: Bericht zur Fachtagung am 10.11.2017

Nach der Eröffnung durch Vzbgm.in Mag.a Gerda Sandriesser verband der St. Pöltner Bürgermeister Mathias Stadler in seinem Vortrag seine Begrüßungsworte mit einer Vorstellung der Ausgangsbedingungen und Entwicklungen in St. Pölten und den Bausteinen der Vision St. Pölten 2020. Die Stadt St. Pölten entwickelt unter dem Schirm "Fittest City of Austria" neue Formen der Gestaltbarkeit einer gesunden Stadt. Die Städte wachsen, die Bedürfnisse der BürgerInnen wandeln sich, die Ansprüche an eine hohe Lebensqualität bleiben aber unveränderlich hoch. Aufgrund seiner Vielzahl an gesundheitsrelevanten Einrichtungen und Initiativen – nicht zuletzt der Ausbau des Universitätsklinikums – präsentiert Bgm. Stadler St. Pölten als Gesundheitsstadt.
Die Attribuierung „Fittest City“ wird in einem umfassenden Sinn verstanden: „Fit“ wird einerseits im Sinn von gesund und/oder leistungsfähig verstanden (für gesunde und/oder leistungsfähige BürgerInnen der Stadt St. Pölten), andererseits wird „ fit“ im Sinn von „anpassungsfähig“ oder „angepasst“ angewandt (und bezieht sich auf die Anpassung an sich im Lebenslauf ändernde Bedürfnisse der BürgerInnen).
Der Vortrag von Prof. Dr. Andreas Kumpf widmet sich unter dem Titel Smart City, Ambient Assisted Living & Co einigen Forschungsprojekten, die im Rahmen der Gesunden Stadt St. Pölten umgesetzt werden. Der Schwerpunkt lag dabei auf der noch jungen wissenschaftlichen Disziplin der altersgerechten Assistenzsysteme – kurz AAL (Ambient Assisted Living) genannt – und zeigt dessen Umsetzungspotenziale anhand von Praxisbeispielen auf. Das Hauptaugenmerk aller wissenschaftlichen Anstrengungen liegt in der Sicherstellung eines möglichst langen und selbstbestimmten Verbleib in den eigenen 4 Wänden, damit die sozialen Verflechtungen möglichst lange intakt bleiben und psychohygienisch wie sozial unterstützend wirksam sein können. Das älteste Assistenzsystem ist der Notrufknopf, von hier aus wurde der Bogen bis hin zur aktuell in  Entwicklung befindlichen telemedizinischen Anwendung „Fit Daheim“. Das System besteht aus einer Kamer und einem kleinen Computer und wird in Verbindung mit einem Flachbildfernseher verwendet. Mit Unterstützung des Systems kann im Rahmen eines von PhysiotherapeutInnen begleiteten Programms zu Hause spielerisch trainiert werden. Das System motiviert zur Umsetzung des Trainingsprogramms und erkennt über die Kamera Fehler, um so die Qualität der Übungen zu verbessern. Johannes Kropf vom Austrian Insitute of Technology demonstrierte die Funktionsweise des Systems vor Ort.
 
Anschließend präsentierte Prof. Dr. Kumpf die im Rahmen von „Smart Pölten“ angesiedelten Konzepte zur smarten Grün- und Freiraumgestaltung. Im Projekt „smart & green living lab“ wird über einen Bürgerbeteiligungsprozess die Energie der Bevölkerung zur Grünraumgestaltung nutzbar gemacht und ein Ziel ist auch Prozessmethodik auf andere Städte übertragbar zu gestalten. Im Konzept „vertical farming“ wird auf die Möglichkeit, die Stadt auch zur Lebensmitteproduktion zu nutzen, eingegangen.
Unter dem Schirm "Fittest City of Austria" sollen Machbarkeitsstudien und in der Folge der Echtbetrieb von neuartigen zielunterstützenden Maßnahmen auf den Weg gebracht werden.
Zum Abschluss ging Prof. Dr. Bernhard Rupp, MBA in seinem Vortrag „Der St. Pöltener Verhältnisse und Verhalten. Neue Formen der Gestaltbarkeit einer gesunden Stadt unter dem Schirm "Fittest City of Austria" auf Ausgangsbedingungen wie Stadtmorphologie, Bevölkerungsentwicklung, Wohnsituation und Arbeitswelt ein. Generalverkehrskonzept, Masterplan Innenstadt und die Vision St. Pölten 2020 greifen ineinander, um gemeinsam mit informations- und kommunikationstechologiegestützten Ideen dem Ziel einer guten Gesundheit und hohen Lebensqualität für alle GemeindebürgerInnen näher zu kommen.

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