66. Österreichischer Städtetag: Ergebnisse des SORA-Städtebarometers 2016 präsentiert
66. Österreichischer Städtetag: Ergebnisse des SORA-Städtebarometers 2016 präsentiert
Rund 80 Prozent der Befragten sind mit dem Angebot an Pflichtschulen sowie höheren Schulen in ihrer Wohngemeinde sehr oder ziemlich zufrieden.
Am zufriedensten sind die Befragten mit dem Betreuungsangebot für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren (67 Prozent) und der Nachmittagsbetreuung für Schulkinder (60 Prozent). Mit dem Betreuungsangebot für unter Dreijährige sind 56 Prozent zufrieden. Zufriedenheit mit sozialen Aufstiegschancen Hohe Zufriedenheit herrscht mit den Weiterbildungsmöglichkeiten in der Wohngemeinde (67 Prozent). Auch mit den sozialen Aufstiegschancen ist die Mehrheit der Befragten (58 Prozent) zufrieden. Mit den Arbeitsplätzen im Allgemeinen und den Lehrstellen und -werkstätten ist die Zufriedenheit mit knapp der Hälfte der Befragten geringer. Aktuell ist mehr als die Hälfte (54 Prozent) mit dem Angebot an „Arbeitsplätzen mit guter Bezahlung“ unzufrieden, 17 Prozent sind damit sogar „gar nicht zufrieden“.
Im Zeitraum 2009 bis 2014 erlebte die Zufriedenheit im Bereich „Arbeit“ einen kontinuierlichen Aufschwung und stieg um 13 bis 23 Prozentpunkte an.
Seit 2014 lässt sich hingegen ein deutlicher Rückgang erkennen: In Bezug auf Arbeitsplätze im Allgemeinen, Arbeitsplätze mit guter Bezahlung, das Angebot an Lehrstellen sowie soziale Aufstiegschancen sank die Zufriedenheit in den letzten zwei Jahren um rund 10 Prozentpunkte ab. Dabei sagen aktuell 62 Prozent der Befragten, dass sie sich Sorgen machen, was sichere Arbeitsplätze für Sie selbst oder die junge Generation betrifft. Schwerpunktthema 2016 „Aufnahme von Menschen auf der Flucht“Das Flüchtlingsthema hat viele Menschen bewegt. Ein Großteil der Befragten hat sich in den vergangenen Monaten mit dem Thema Flüchtlinge beschäftigt. Acht von zehn Befragten haben mit jemanden über die aktuelle Flüchtlingssituation diskutiert. Sieben von zehn haben sich aktiv zu dem Thema informiert. Rund ein Drittel hat für Flüchtlinge gespendet oder Kontakt zu Flüchtlingen gehabt. 14 Prozent geben an, dass sie sich aktiv an der Flüchtlingshilfe beteiligt und freiwillige Arbeit geleistet haben.
Die Flüchtlingsdebatte 2015 und 2016 war von starken Emotionen geprägt. Zum Erhebungszeitpunkt im März und April 2016 war rund ein Drittel der Befragten zuversichtlich hinsichtlich der Flüchtlingssituation in und um Österreich und ebenso viele besorgt; ein Viertel war verärgert. Je lokaler die Fragestellung, desto optimistischer: Hinsichtlich der Flüchtlingshilfe in Österreich und der Wohngemeinde ist etwa die Hälfte zuversichtlich, die Anzahl der Besorgten und Verärgerten lag deutlich darunter. Dabei sind die Befragten hinsichtlich der Integration in Bezug auf die eigene Wohngemeinde zuversichtlicher (52 Prozent) als für Österreich insgesamt gesehen (41 Prozent). Sechs von zehn sehen gutes Zusammenleben
80 Prozent der Befragten geben an, dass in ihrer Wohngemeinde im letzten Jahr Flüchtlinge aufgenommen wurden. Zehn Prozent verneinen diese Frage und zehn Prozent geben keine Antwort. Von denjenigen, die eine Flüchtlingsaufnahme in ihrer Gemeinde wahrgenommen haben, sagen rund sechs von zehn (59 Prozent), dass das Zusammenleben in ihrer Gemeinde gut funktioniere. Drei von zehn sind hingegen nicht dieser Meinung.
Dabei beurteilen jene Personen die Flüchtlingsaufnahme positiver, die hinsichtlich sicherer Arbeitsplätze und einem angemessenen Lebensstandard im Alter zuversichtlich sind. Einstellungen überwiegend positiv
Etwa sieben von zehn Befragten fühlen sich dazu verpflichtet, Menschen auf der Flucht aufzunehmen und sie so vor Krieg und Verfolgung zu schützen. Ebenso viele sind von dem Hass schockiert, den manche Menschen den Flüchtlingen entgegenbringen. Die Verteilung der Flüchtlinge auf die österreichischen Gemeinden entsprechend der Einwohnerzahl wird von einem Großteil der Befragten (sieben von zehn) befürwortet. Weniger als die Hälfte der Befragten (vier von zehn) sprechen sich dafür aus, dass sich Österreich zuerst um die Probleme im eigenen Land kümmern sollte. Der SORA- Städtebarometer ist eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Österreichischen Städtebundes und wurde im Frühjahr 2016 unter 1.054 Personen österreichweit erhoben.
Der Österreichische Städtetag ist die jährliche Generalversammlung des Österreichischen Städtebundes und seiner rund 250 Mitgliedsstädte und Gemeinden. Mehr Informationen unter: www.staedtetag.at
Rückfragehinweise für Medien: Österreichischer Städtebund, Presse
Silvia Stefan-Gromen; Tel: +43 (0) 676 8118 89983;
silvia.stefan-gromen@staedtebund.gv.at Florian Weis Präsidialabteilung des Bürgermeisters Telefon: 01 4000 81846 florian.weis@wien.gv.at