67. Städtetag: AK 3 Sport, Kultur, Freizeit – Städte zukunftsfit machen

67. Städtetag: AK 3 Sport, Kultur, Freizeit – Städte zukunftsfit machen

 
Im Arbeitskreis 3 diskutierten unter dem Vorsitz von Vizebürgermeister Horst Karas (Wiener Neustadt) Oskar Januschke von der Stadt Lienz, Alexandra Schantl vom KDZ, Robin Kähler von der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft, der Weizer Bürgermeister Erwin Eggenreich, Oliver Stärz, Geschäftsführer der Fremdenverkehrs GmbH & CoKG aus Zell am See und Roland Jörg, Kulturamtsleiter aus Dornbirn über die Aufgaben der Städte im Bereich Freizeit und Sport.    Sport-, Kultur- und Freizeitmöglichkeiten nehmen wir als BürgerInnen oftmals als gegeben hin bzw. pochen auf ein gewisses Grundrecht darauf. Das ist auch gut und richtig – wie so oft tritt dabei aber in den Hintergrund, dass Städte und Gemeinden die größten Investoren und Förderer von Sport-, Kultur und Freizeitanlagen sind. Dieser vermeintliche „Luxus“ muss in den kommunalen Budgets regelmäßig gegen andere elementare Leistungsangebote der Kommunen verteidigt werden. Der Arbeitskreis zu Sport, Kultur und Freizeit auf dem Österreichischen Städtetag diskutiert nun erstmals diese Themen im kommunalen Kontext. Zwtl.: Ein abwechslungsreiches Freizeit- und Kulturangebot ist ein Garant für Lebensqualität und gleichzeitig ein Tourismusmagnet – und die Messlatte liegt in Österreich hoch    Das KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung befragte in einer österreichweiten Studie Kommunen zu ihrer Sportinfrastruktur. Und das Ergebnis lässt sich sehen: In den 50 befragen Städten und Gemeinden stehen rund 1.420 unterschiedliche Sportanlagen zur Verfügung. Das sind durchschnittlich beachtliche 28 Sportanlagen pro Gemeinde - und je größer die Gemeinde, desto mehr Anlagen gibt es. Die Städte und Gemeinden investieren damit mehr als Bund und Länder in Sport und Freizeitangebote    Knapp über die Hälfte davon wird von Gemeinden bzw. unter ihrer Beteiligung bereitgestellt. Die zahlreichen Vereine sind dabei ein starkes Rückgrat für den sozialen Zusammenhalt vor Ort – aber auch dem Trend zur Individualisierung (insbesondere im Sport) ist dabei Rechnung zu tragen.    Vor allem der Freizeit- und Kulturbereich lebt vom gemeinsamen Einsatz der Stadt und engagierter BürgerInnen. Vielfältige Kulturangebote bieten dabei eine einmalige Gelegenheit, das Profil einer Stadt zu schärfen und ein Alleinstellungsmerkmal zu kreieren. Das gibt es natürlich nicht umsonst – auch hier fließen öffentliche Mittel, und auch hier müssen Kosten und Nutzen abgewogen werden. Aus Dornbirn berichtete in diesem Zusammenhang der Kulturamtsleiter Roland Jörg von der vielfältigen Kulturszene in seiner Stadt, seinen abwechslungsreichen Herausforderungen und von den Erwartungen im Zusammenhang mit einer möglichen gemeinsamen Bewerbung mehrerer Vorarlberger Städte um die Europäische Kulturhauptstadt 2024.    Der neue Geschäftsführer der Fremdenverkehrsgesellschaft der gastgebenden Stadt Zell am See, Oliver Stärz, erweitert die Diskussion: Er präsentiert seine Pläne und Projekte und die neuen Chancen der Digitalisierung. Auf langjährige Erfahrung mit Sport-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen als wertvolle Marketingassets für eine Stadt kann Oskar Januschke verweisen - die Osttiroler Sport-, Kultur- und Einkaufsstadt Lienz in den Dolomiten bietet ein reiches Betätigungsfeld auf vielen Ebenen.    Erwin Eggenreich, Bürgermeister von Weiz, muss sich insbesondere mit der Finanzierung und Auslastung von öffentlich finanzierten Einrichtungen und Vereinen auseinandersetzen. Für die Verwaltung der Sportanlagen greift die Stadt nun unter anderem auf ein Tool aus dem „digitalen Zeitalter“ zurück. Mit der Online-Plattform bzw. App „Venuzle“ können unkompliziert Sportstätten gebucht, Mitspieler oder Kurse gefunden und so eine noch bessere Auslastung bei geringerem Aufwand erreicht werden.    Wenn das Budget dann noch immer nicht reicht, kommen zunehmend regionale Kooperationsprojekte zum Zug. Auch diesen wurde im Grundlagenbericht des KDZ nachgegangen und die Abwicklung an drei Beispielen aus ganz Österreich genau erhoben. Gerade bei großen und kostenintensiven Freizeiteinrichtungen wie Bädern wäre eine interkommunale Zusammenarbeit sinnvoll. So müssten Projekte nicht an Budgets einzelner Gemeinden scheitern und Stadt und Umlandgemeinden können sich Nutzen und Lasten im Sinne ihrer BürgerInnen fair teilen, wie Alexandra Schantl vom KDZ berichtete.     Derzeit sind interkommunal betriebene Sportanlagen noch eine Seltenheit. Die Erhebung des KDZ zeigt: Sportstätten stehen eher im regionalen Wettbewerb als sich gegenseitig zu ergänzen. Auch bei kostenintensiven Anlagen sind Kooperationen leider noch selten. Negative Auslastungszahlen bei gleichzeitigem Sanierungsbedarf bedeuten für die Standortgemeinde entweder großen finanziellen Mehraufwand - oder aber die Schließung. „Eine verstärkte regionale Koordination und Zusammenarbeit könnte hier entgegenwirken und zu einem spezialisiertem und vielfältigerem Sportangebot beitragen“, so Schantl.    Am Anfang jedes Projekts stehen jedoch Strategien und Leitlinien. Im Bereich Sport hat sich der vor drei Jahren gegründete Fachausschuss für Sportangelegenheiten des Österreichischen Städtebundes ganz aktuell damit auseinandergesetzt und wird in Kürze Leitlinien verabschieden. Mit diesen positionieren sich die Städte und Gemeinden klar und wollen die Ausrichtung des Sports in Zukunft mitdiskutieren, denn: Sport ist längst nicht mehr ein Nebenschauplatz. Ziel jeder Gemeinde ist es, Gesundheit, Integration und ein gutes Miteinander ihrer BürgerInnen zu unterstützen und zu fördern. Dafür sind Sport und Bewegung wesentliche Faktoren. Dazu hat der Vorsitzende des Sportausschusses Vizebürgermeister Oberst Horst Karas aus Wr. Neustadt und Robin Kähler von der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft –unter der Moderation von Harald Manzl, ORF Salzburg, ausführlich diskutiert. Zwtl.: Städtetag 2017: Ausblick auf das weitere Programm    Donnerstag, 18.5. Im Rahmen des Städtetages erfolgt am Abendempfang am Kitzsteinhorn die Verleihung der European Energy Awards an erfolgreiche e5-Gemeinden durch Bundesminister Andrä Rupprechter.    Freitag, 19.5. Fortsetzung 67. Österreichischer Städtetag Zell am See 9:00 Abschlussplenum Ca 9:45 Rede von Bundeskanzler Christian Kern Abschließend Einladung zum 68. Städtetag 2018 nach Feldkirch    Details unter: www.staedtetag.at    Das genaue Programm und weitere Informationen finden Sie unter: www.staedtetag.at
Die RK wird laufend berichten.    Aktuelle Fotos zum Download unter: https://www.picdrop.de/markuswache/Staedtetag_2017 (Forts.) hie/sas Rückfragehinweise für Medien: Österreichischer Städtebund, Kommunikation
Saskia Sautner, Tel.: +43 (0) 676 8118 89990;
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