Beitragsfrei in den Kindergarten

Beitragsfrei in den Kindergarten

Erstmals bezahlen Eltern in den städtischen und einem Großteil der privaten Wiener Kindergärten keine Betreuungskosten mehr. Für viele Familien bedeutet das eine enorme finanzielle Entlastung.

 

In diesem Jahr kommt die Stadt den Eltern mit einem Riesenschritt entgegen: Seit Herbst ist der Besuch des Kindergartens beitragsfrei – dadurch ersparen sich Eltern bis zu 226 Euro pro Kind und Monat. Einkommensschwache Familien bekommen zudem eine Förderung des Essensbeitrags. Die Kosten von Gabelfrühstück, Mittagessen und Jause übernimmt die Stadt Wien monatlich bis zu einer Höhe von 57,41 Euro. Das Antragsformular liegt in allen Kindergärten auf.
Das gilt aber nicht nur für den Besuch der städtischen Kindergärten. Auch werden private Kindergartenbetreiber mit Förderungen unterstützt, die es vielen Einrichtungen möglich machen, ebenso wie die Stadt betragsfreie Plätze anzubieten. Dadurch gibt es in Wien seit Herbst insgesamt 45.000 beitragsfreie Plätze. Nur für zusätzliche Leistungen und spezielle Angebote in privaten Einrichtungen, wie beispielsweise Öffnungszeiten von mehr als 50 Stunden pro Woche, spezielle pädagogische Konzepte oder kleinere Gruppen, wird ein Beitrag eingehoben.

Bildungsplan als Grundlage
Voraussetzung für die Arbeit in allen Einrichtungen ist der Bildungsplan für Kindergärten, den Wien als erstes Bundesland im Jahre 2006 erarbeitet hat. Der Bildungsplan legt die pädagogische Arbeit für 0- bis 6-Jährige fest. Er kommt unter anderem zum Tragen, wenn Kinder miteinander spielen. Dabei werden die sozialen Fähigkeiten ausgebaut, Freundschaften geschlossen und Kinder lernen, sich zu behaupten, sich einzuordnen und mit Konflikten umzugehen. Beim Malen wird die Kreativität trainiert. Logisches Denken wird mit mathematischen Spielen, Bilderbüchern und Rätselraten geschult. Das Erkennen von Regeln gehört zur Förderung der sozialen Kompetenz. Wesentlich ist auch die Förderung motorischer Fähigkeiten: Jeder Kindergarten in Wien ist auch ein Bewegungskindergarten.
Weiters gibt es spezielle Schwerpunkte zum Thema Gewaltprävention, Montessori-Pädagogik, Englisch oder Sprachfördermaßnahmen. Wichtig ist auch das Thema Integration: Rund 1.800 Kinder mit besonderen Bedürfnissen werden von speziell ausgebildeten SonderkindergartenpädagogInnen gefördert und betreut.

2.200 neue Plätze
Wien investiert zudem in den Ausbau von Krippen- und Kindergartenplätzen. 2.200 neue Plätze sind derzeit im Entstehen. „Dafür nimmt die Stadt 13 Millionen Euro in die Hand“, betont Stadtrat Chris¬tian Oxonitsch. Damit finanziert die Stadt den Ausbau im städtischen Bereich und fördert die Errichtung, den Umbau sowie die Erweiterung privater Kinderbetreuungsplätze, vor allem in Floridsdorf, Donaustadt, Favoriten und Hernals. Parallel dazu werden laufend neue KindergartenpädagogInnen ausgebildet. Ingesamt gibt Wien nun jährlich 455 Millionen Euro für Kinderbetreuung aus – um 80 Millionen Euro mehr als bisher!

Top-Ausbildung für PädagogInnen
Natürlich steigt damit auch der Bedarf an PädagogInnen. Deshalb hat die Stadt bereits 2008 neue Ausbildungsmodelle gestartet, unter anderem für Kindergarten-AssistentInnen, QuereinsteigerInnen, MaturantInnen und AkademikerInnen. Neben der fünfjährigen Ausbildung mit Matura und dem viersemestrigen Classic Kolleg gibt es mit „Change“ und „Pick Up“ zwei weitere Modelle für Job-UmsteigerInnen. Beide bieten den Vorteil, dass die angehenden PädagogInnen schon während ih¬rer Ausbildung noch stärker in die Kindergartenpraxis einbezogen sind. Allein heuer hat Wien 323 neue PädagogInnen in den städtischen Kindergärten aufgenommen.
Alles Infos zu den Wiener Kindergärten gibt es unter www.kindergaerten.wien.at oder unter Tel.: +43(0)1/277 55 55.

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