74. Städtetag: Steiner: „Wir produzieren Strom nicht für die Börse, sondern für die Bürgerinnen und Bürger“

74. Städtetag: Steiner: „Wir produzieren Strom nicht für die Börse, sondern für die Bürgerinnen und Bürger“

Forum „Energiewende aktiv gestalten“ mit Eisenstadts Bürgermeister Steiner, Fugger (Raiffeisenlandesbank Burgenland), Schneemann (Enlion)

 

Eisenstadt/Wien (OTS/RK) – Der 74. Österreichische Städtetag wurde am Donnerstagnachmittag mit zwei Foren fortgesetzt: Das Forum „Energiewende aktiv gestalten“ beschäftigte sich mit Energiegemeinschaften und Kommunen, die ihre Energiezukunft selbst in die Hand nehmen. 

Es diskutierten unter der Moderation von Alexandra Laubner-Gardowsky Eisenstadts Bürgermeister Thomas Steiner, Eva Fugger, Generaldirektor-Stellvertreterin der Raiffeisenlandesbank Burgenland, Andreas Schneemann, Geschäftsführer der Enlion und Sebastian Leopold, Leiter Business Development & Innovation Raiffeisen Holding NÖ-Wien und Geschäftsführer Raiffeisen Energy Ventures. Es moderierte Alexandra Laubner-Gardowsky.


Fugger: „Raiffeisen Energiegenossenschaften sind unser Beitrag zur Energiewende“

Andreas Schneemann von Enlion, erläuterte die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die Perspektiven von Energiegemeinschaften. Er gab einen Ausblick auf innovative Ladeinfrastruktur, Carportlösungen und Community Hubs. Schneemann betonte: „Die Zukunft der Energiewende liegt in der Dezentralisierung: Mit Energiezellen und Energiegemeinschaften schaffen wir lokale Strukturen, in denen erneuerbarer Strom vor Ort produziert, gespeichert und verbraucht wird – so bleibt die Wertschöpfung in der Region und die Energie in Bürgerhand.“

Eva Fugger von der Raiffeisenlandesbank Burgenland präsentierte das Erfolgsmodell der Raiffeisen Energiegenossenschaften. Seit 2022 hat Raiffeisen Burgenland ein Netzwerk aus flächendeckenden Energiegenossenschaften aufgebaut, jede dritte Gemeinde ist bereits Mitglied. Dieses Modell ermöglicht es Bürger*innen, Unternehmen und Gemeinden, aktiv die Energiewende mitzugestalten und gleichzeitig von regionalem Strom zu fairen Tarifen zu profitieren. Fugger erklärte: „Die Entwicklung der flächendeckenden regionalen Energiegenossenschaften und der Zuspruch der burgenländischen Bevölkerung, Unternehmen und Gemeinden haben unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen. Die Raiffeisen Energiegenossenschaften sind die Basis für regionale Infrastrukturprojekte und unser Beitrag zur Energiewende.“ Wichtig sei es laut Fugger, künftig auch auf Diversität bei der Stromerzeugung zu setzen, also neben PV-Anlagen auch an Kleinwasserkraftwerke oder Biogasanlagen auf den Bauhöfen zu denken.

Sebastian Leopold, Raiffeisen Holding NÖ-Wien, informierte über innovative Wege für Privatpersonen, Unternehmen und Gemeinden, die in Niederösterreich und Wien beschritten werden. Vorrangiges Ziel: ein ganzheitliches Energiesystem, das von Energieeffizienz über Energieproduktion bis hin zur Überschussvermarktung die gesamte Wertschöpfungskette optimiert. Leopold dazu: „Mit der Beteiligung an Enlion setzen wir als Raiffeisen NÖ-Wien ein starkes Zeichen für eine resiliente, gemeinschaftlich gedachte Energiezukunft. Der Energiezellenansatz spiegelt unsere genossenschaftlichen Werte – Regionalität, Nachhaltigkeit und Zusammenarbeit – ideal wider. Mit dem Stromanbieter AURI liefern wir 100 Prozent Ökostrom und nehmen auch überschüssigen erneuerbaren Strom ab – ein integriertes Modell, das Kundinnen und Kunden sowie Regionen nachhaltig stärkt.“

Eisenstadt ist Gründungsmitglied der Raiffeisen Energiegenossenschaften und Partnergemeinde der ersten Stunde. Bürgermeister Thomas Steiner berichtete von seinen Erfahrungen und erläuterte, wie Kommunen Energiegemeinschaften erfolgreich umsetzen können und welche innovativen Projekte für die Zukunft geplant sind. Steiner sagte klar: „Wichtig ist, dass man als Stadt als Vorbild dabei ist, dass wir nicht nur städtische Anlagen miteinbeziehen, sondern auch ein günstiges Angebot für die Bevölkerung bereitstellen können. Wir produzieren Strom nicht für die Börse, sondern für die Bürgerinnen und Bürger!“ Steiner sieht große Potenziale für die Energietransformation, Voraussetzung sei, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen besser werden. Sein Appell: „Ich kann jeder Kommune nur empfehlen, so wie wir Partner zu suchen, ins Gespräch zu kommen und ins Tun – es bringt nur Vorteile!“


Videos der gesamten Veranstaltung zum Nachschauen und weitere Informationen finden Sie unter www.staedtetag.at 

Laufend aktuelle Fotos zum Download unter: www.picdrop.de/markuswache/Staedtetag_2025 

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(Schluss, 22.05.2025)

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