Städtebund tritt Netzwerk der Stadtretter bei, Forderung nach Baukultur-Förderung bleibt aufrecht

Städtebund tritt Netzwerk der Stadtretter bei, Forderung nach Baukultur-Förderung bleibt aufrecht

Aktuelle Ausgabe der ÖGZ mit Schwerpunkt Raumplanung

 

Die Energiekrise verschärft zusätzlich zur Klima- und Corona-Krise die Situation für die Städte und ihre Zentren. Schon früh gab es Bedenken bezüglich der exorbitant steigenden Energiekosten und ihrer Auswirkungen auf Öffnungszeiten, Weihnachtsbeleuchtung und Adventmärkte und damit auf den erhofften Aufschwung in den Einkaufsstraßen. Die aktuellen Herausforderungen sollen aber nicht den Blick auf ein grundsätzliches Problem verstellen, das wir bei den Bemühungen um unsere Innenstädte haben und das auf wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen, unzureichenden Instrumenten und eingeschränkten finanziellen Handlungsspielräumen beruht.

Der Österreichische Städtebund setzt sich seit vielen Jahren für moderne Rahmenbedingungen für klimagerechte Stadt- und Ortskerne ein. Lebendige, dichte und öffentlich erreichbare Zentren sind ein Grundelement einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung und ein wichtiger Beitrag zum Bodensparziel Österreichs. Eben diesen Anliegen widmet sich auch die November-Ausgabe der ÖGZ (Österreichische Gemeindezeitung) des Städtebunds.

Städtebund tritt der Initiative „Die Stadtretter“ bei

Um seine Mitglieder an aktuellen Entwicklungen zur Innenstadtbelebung teilhaben zu lassen, ist der Österreichische Städtebund der in Österreich neu gegründeten Initiative „Die Stadtretter“ beigetreten, die von RegioPlan Consulting nach Österreich geholt wurde.

Generalsekretär Thomas Weninger sagt dazu: „Jede Initiative, die sich der Stärkung der Stadt- und Ortskerne widmet, die Innenstädte beleben möchte und nachhaltige Ideen für den öffentlichen Raum unterbreitet, unterstützen wir sehr gerne. Die Expertinnen und Experten des Städtebundes arbeiten mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern seit langem an Konzepten für die Innenstädte. Wenn wir diese Ideen jetzt mit den ‚Stadtrettern‘ zusammenführen können, hat das enormen Mehrwert für die österreichischen Städte“.

Die Initiative gibt es in Deutschland bereits seit dem Jahr 2020 und zählt bereits etwa 1.200 Unterstützer*innen.

Mehr zur Initiative „Die Stadtretter“ unter folgendem Link:

https://www.die-stadtretter.at/

Die Stärkung der Stadt- und Ortskerne erfüllt gesellschaftliche, Klima-, Bodenspar- und nicht zuletzt wirtschaftliche Ziele. Eine langfristige Fördersicherheit für Innenstadtthemen täte auch Österreich gut. In Deutschland generiert die Städtebauförderung seit 50 Jahren verlässlich das Vielfache an privaten und öffentlichen Investitionen.

Städtebund-Forderungen zu Themen der Raumplanung

•          Erleichterungen bei der Mobilisierung von gewidmetem Bauland und der Aktivierung von Leerständen sowie österreichweite Regelungen für vollziehbare und wirksame Leerstandsabgaben

•          Geeignete Instrumente zur Schaffung von leistbarem Wohnraum

•          Überarbeitung des Förderinstrumentariums (z.B. der Wohnbauförderung) zur Stärkung von Innen- vor Außenentwicklung, für Mischnutzungen und zur Bestandssanierung

•          Überarbeitung des Klimabonus im Sinne eines klimafreundlichen Mobilitätsverhaltens

•          Mobilitätsfreundliche Steuerpolitik -  ein Teil der Einnahmen aus der Kraftstoffbesteuerung soll für den Ausbau einer umweltfreundlichen Verkehrsinfrastruktur verwendet werden

•          rechtzeitige Aufnahme von politischen Gesprächen mit den Städten seitens Bund und Bundesländern zur Abstimmung von übergreifenden Strategien – insbesondere in Fragen der Mobilitäts- und Energiewende.

All diese Forderungen aber vor allem interessante Strategien und spannende Projekte von Städten und Stadtregionen werden in der aktuellen Ausgabe der Österreichischen Gemeindezeitung (ÖGZ) thematisiert.

So hat sich die Stadt Gmunden mit ihren Umlandgemeinden zu einer „Stadtregion“ zusammengeschlossen und einen eigenen Masterplan für die Stadt- und Ortskernbelebung erarbeitet; die steirischen Städte Trofaiach, Bruck/Mur, Weiz, Leibnitz und Kapfenberg haben sich zur Initiative „zukunft:stadt“ zusammengefunden, um gemeinsam Herausforderungen anzugehen. Krems hat sich ein neues Stadtmarketing verpasst – mit besonderem Erfolg auch bei der Leerstandsbekämpfung und entlang der Eisenstraße wurde das Vorzeigeprojekt „Gründung findet Stadt“ verlängert.

Mehr zu diesen Themen im aktuellen E-Paper der ÖGZ mit Schwerpunkt Raumplanung:

https://www.staedtebund.gv.at/ePaper/oegz-2022-11/index.html#p=1

Über die Österreichische Gemeindezeitung (ÖGZ)

Die Österreichische Gemeinde-Zeitung (ÖGZ) ist das offizielle Magazin des Österreichischen Städtebundes und informiert 10 Mal im Jahr zu verschiedenen Schwerpunkten und aktuellen Themen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Alle Ausgaben können Sie auch online lesen.

Hier der Link zu den ÖGZ-Online-Ausgaben:

https://www.staedtebund.gv.at/oegz/aktuelle-oegz-ausgaben/

Über den Österreichischen Städtebund

Der Österreichische Städtebund ist die in der Verfassung verankerte Interessenvertretung und eine starke Stimme für Städte und größere Gemeinden in Österreich. Neben Wien und den Landeshauptstädten sind praktisch alle Gemeinden mit über 10.000 Einwohner*innen Mitglieder des Österreichischen Städtebundes. Die kleinste Mitgliedsgemeinde zählt knapp 1.000 Einwohner*innen; aktuell sind es 259 Mitgliedsgemeinden.  Insgesamt leben rund 5,5 Millionen Menschen in Österreich in Städten. Auch 71 Prozent der Arbeitsplätze befinden sich in Städten.

(Schluss, 16.11.2022)

OEGZ

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