Städtebund-Weninger: „Frauen sollen Chefsessel bekommen“ 

Städtebund-Weninger: „Frauen sollen Chefsessel bekommen“ 

EU-Richtlinie für mehr Frauen in Aufsichtsräten und Unternehmen soll in Österreich auf Punkt und Beistrich umgesetzt werden

Die Arbeit an der EU-Richtlinie „Woman on Boards“, die maßgeblich der Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Evelyn Regner, zuzuschreiben ist, ist seit gestern, Mittwoch, 23. November, offiziell abgeschlossen. Die Mitgliedstaaten haben nun vier Jahre Zeit, die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen.

Laut aktuellen Medienberichten könnte Österreich allerdings von dieser neuen Regelung nicht betroffen sein, Österreich hätte bereits diesbezügliche Maßnahmen, so die Begründung.

Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger betont: „Frauen kämpfen schon so viele Jahre um ihre Gleichstellung; diese Richtlinie ist ein Meilenstein, sie soll in Österreich auf Punkt und Beistrich umgesetzt werden. Die Chefsessel stehen den Frauen zu, jetzt sollen sie sie auch bekommen - auch in den österreichischen Städten und Gemeinden“.

Und Weninger weiter: „Es ist bekannt, dass Unternehmen in vielerlei Hinsicht erfolgreicher sind, wenn Frauen in Führungspositionen verankert sind, sowohl in Aufsichtsräten als auch in Vorständen. Genau deshalb brauchen wir die punktgenaue Umsetzung der Richtlinie in Österreich“.

Weninger verweist abschließend noch einmal auf die vielen Tätigkeiten des Österreichischen Städtebundes, erwähnt seien hier der Städtebund-Gleichstellungsindex gemeinsam mit SORA und der Equal Pension Day, der auf Initiativen des Städtebundes zurückgeht.

Die Richtlinie im Detail

Die 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union müssen bis zum Jahr 2026 eine Frauenquote von 40 Prozent in Aufsichtsräten vorweisen oder in Vorständen und Aufsichtsräten 33 Prozent Frauen verankert haben. Frauen ist in Auswahlverfahren der Vorzug zu geben. Sollten Unternehmen gegen die neuen Vorschriften verstoßen, drohen Sanktionen.

Zwtl.: Über den Österreichischen Städtebund

Der Österreichische Städtebund ist die in der Verfassung verankerte Interessenvertretung und eine starke Stimme für Städte und größere Gemeinden in Österreich. Neben Wien und den Landeshauptstädten sind praktisch alle Gemeinden mit über 10.000 Einwohner*innen Mitglieder des Österreichischen Städtebundes. Die kleinste Mitgliedsgemeinde zählt knapp 1.000 Einwohner*innen; aktuell sind es 259 Mitgliedsgemeinden. Insgesamt leben rund 5,5 Millionen Menschen in Österreich in Städten. Auch 71 Prozent der Arbeitsplätze befinden sich in Städten.

(Schluss, 24.11.2022)

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