Städtebund diskutiert Digitale Resilienz, Cloud Computing und Informationssicherheit
Städtebund diskutiert Digitale Resilienz, Cloud Computing und Informationssicherheit
Fachausschuss für Verwaltungsorganisation tagt in Wien
Digitale Resilienz ist in aller Munde. Aus diesem Grund greift der Österreichische Städtebund die Themen Cloud Computing, Cybersicherheit (NIS 2) und Künstliche Intelligenz in seinem heute tagenden Fachausschuss für Verwaltungsorganisation auf und bietet seinen Teilnehmer*innen aus Städten und Gemeinden ein erstklassiges Programm.
Clemens Thiele, Rechtsanwalt und Jessica Wagner aus der Kanzlei Eurolawyer in Salzburg sprechen zum Thema „Cloud Computing im öffentlichen Sektor – (k)ein Problem für Städte und Gemeinden?“. Thiele und Wagner betonen: „Cloud Computing im öffentlichen Sektor bietet für Städte und Gemeinden enormes Potenzial, doch gerade aus juristischer Sicht müssen Fragen des Datenschutzes, der Datensouveränität und der Compliance präzise geklärt sein, damit innovative Lösungen rechtssicher sind.“
In einem Kamingespräch erläutert Klemens Himpele, CIO der Stadt Wien die Themen „Cloud und KI – Lösungsbeiträge oder neue Probleme für Städte und Gemeinden?“ und sagt: „Städte und Gemeinden stehen vor erheblichen Herausforderungen. Um diese zu meistern, müssen Technologien wie KI und Cloud selbstbewusst und verantwortungsvoll eingesetzt werden. Wien orientiert sich dabei am Digitalen Humanismus, das heißt, dass technische Lösungen Verbesserungen für die Menschen mit sich bringen müssen.“
Städtebund-Consultant und IT-Experte Norbert Weidinger erläutert die EU-Richtlinie über Cyber- und Informationssicherheit NIS 2 in der kommunalen Verwaltung und berichtet über Unterstützungsmaßnahmen des Österreichischen Städtebundes: „Informationssicherheit ist gerade im kommunalen Bereich von entscheidender Bedeutung für die reibungslose Erbringung der vielfältigen Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger. Die stark gestiegene Anzahl von IT-Sicherheitsvorfällen (‚Cyberangriffen‘) betrifft Privatwirtschaft und Verwaltung gleichermaßen. In diesem Kontext steht auch die Network Information Security (NIS) – Richtlinie der EU. Diese Cybersicherheits-Richtlinie fordert die Umsetzung von technischen und organisatorischen Sicherheitsmaßnahmen, um ein hohes Sicherheitsniveau zu gewährleisten. Der Fachausschuss IT des Österreichischen Städtebundes hat zur Unterstützung der Mitgliedsstädte im Bereich Informationssicherheit und NIS das Projekt „SAT – Erarbeitung eines Self-Assessment Tools zur Maßnahmenbewertung im Bereich Informationssicherheit/Datenschutz (inklusive NIS) initiiert. Das Self-Assessment Tool besteht aus zwei Fragenkatalogen (Informationssicherheit und NIS). Die Fragenbeantwortung führt zu konkreten Maßnahmenempfehlungen.“
Abschließend betont Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger: „Die digitale Transformation betrifft Städte und Gemeinden wesentlich. Wir brauchen nicht nur die technischen Voraussetzungen, sondern auch das Know-how. Zusätzlich müssen unsere Städte ‚digital resilient‘ sein; schließlich gehören unsere Einrichtungen zur kritischen Infrastruktur. Deshalb begrüße ich sowohl den Austausch mit Expertinnen und Experten als auch mögliche Lösungen und Empfehlungen, wie Städte mit ihren digitalen Ressourcen umgehen sollen und Vorsorge für Krisenfälle treffen können.“
Aktuelle IT-Themen aus dem Österreichischen Städtebund und ein Bericht aus Klosterneuburg über den kürzlich erfolgten Hacker-Angriff rundeten das Programm ab.
Über den Österreichischen Städtebund
Der Österreichische Städtebund ist die in der Verfassung verankerte Interessenvertretung und eine starke Stimme für Städte und größere Gemeinden in Österreich. Aktuell sind es 260 Mitgliedsgemeinden. Zwei Drittel der Bevölkerung und 70 Prozent der Arbeitsplätze befinden sich in Städten und Stadtregionen. Mehr Informationen unter www.staedtebund.gv.at
Die Städtebund-Forderungen an die nächste Bundesregierung:
https://www.staedtebund.gv.at/ePaper/forderungen_2024_neu/#p=1
(Schluss, 19.11.2024) Fotocredit: Städtebund/Markus Wache