ÖGUT-Umweltpreise vergeben

ÖGUT-Umweltpreise vergeben

Salzburger Gemeinde St. Johann erhält den Preis „Nachhaltige Kommune“ der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik

Die besten Nachhaltigkeitsprojekte wurden gestern, Mittwochabend, zum 25. Mal durch die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) mit dem ÖGUT-Umweltpreis ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand im Rahmen des ÖGUT-Jahresempfang in der Aula der Wissenschaft statt. Der Österreichische Städtebund ist Partner bei dieser Preisverleihung.
Für ihr langjähriges Engagement im Bereich Umwelt und Energie nahm die Gemeinde St. Johann im Pongau den diesjährigen ÖGUT-Umweltpreis in der Kategorie „Nachhaltige Kommune“ entgegen. Die Maßnahmen zur Realisierung von Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene sind sehr breit angelegt und reichen von Raumplanung, Energie und Mobilität über Informations- und Motivationsaktivitäten für die GemeindebürgerInnen bis hin zu zweijährlichen „Friedenstagen“. Neben diesem ganzheitlichen Ansatz wurden in einer IST-Analyse die Stärken und Potentiale der Gemeinde in den energierelevanten Handlungsfeldern aufgezeigt. Bedingt durch die Teilnahme am e5-Programm erfolgt im Rahmen einer Qualitätssicherung auch eine regelmäßige Zertifizierung der energiepolitischen Arbeit. Durch die konsequente Politik konnten allein durch die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energieträger (Biomasse, Solarenergie) die CO2-Emissionen um rund 25 Prozent reduziert werden.
Dass die Gemeinde St. Johann im Pongau schon lange auf die richtigen Themen setzt, zeigt auch die Auszeichnung „5e“ im Rahmen des e5-Programms im Jahr 2008. „Die Beibehaltung dieses Kurses und stetige Umsetzung von Projekten, wie die thermische und elektrische Sonnenenergienutzung auf Gemeindeobjekten, der Einsatz einer effizienten Straßenbeleuchtung, das Vorhandensein einer Energiebuchhaltung und die Errichtung eines Trinkwasserkraftwerkes in Kooperation mit den Nachbargemeinden kann Vorbildcharakter für andere Städte und Gemeinden haben“, so Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger. „Umso mehr freut es mich, dass St. Johann im Pongau als Sieger aus einer Vielzahl exzellenter kommunaler Einreichungen beim ÖGUT-Umweltpreis hervorgegangen ist“, so Weninger abschließend.     „Langfristig müssen wir unser Wirtschaftssystem in der Frage der Ressourcen auf eigene Beine stellen, dazu braucht es neben einer Politik, die diesen Weg unterstützt, auch und vor allem Initiativen auf lokaler und regionaler Ebene – von Gemeinden über Betriebe bis zu engagierten Einzelpersonen. Der ÖGUT-Umweltpreis bietet seit 25 Jahren solchen Initiativen eine Bühne und die Möglichkeit, Vorbildwirkung für andere zu entfalten – das ist heute wichtiger denn je, wenn wir eine zukunftsfähige Gesellschaft schaffen wollen!“, so ÖGUT-Generalsekretär Herbert Greisberger.   Eine technologische Innovation zum Einsatz nachwachsender Rohstoffe bei der Herstellung von Elektronik sicherte sich die Linzer Johannes Kepler-Universität in der „Kategorie Pioniere der Smart Production“ den Hauptpreis. Den Preis in der Kategorie „Frauen in der Umwelttechnik“ gewann die Wienerin Ing.in Antonia Wenisch, die seit zweieinhalb Jahrzehnten als Wissenschaftern, Gutachterin und Politikberaterin im Bereich Atomenergie erfolgreich ist.
Insgesamt zwei „Monika Polster-Sonderpreise für betrieblichen Umweltschutz“ wurden in Erinnerung an die langjährige Mitarbeiterin von Coca-Cola Hellenic Österreich und ihr engagiertes Wirken für Nachhaltigkeitsprojekte im Getränkesektor vergeben: Bei den Großunternehmen freute sich die die REWE International AG über den Hauptpreis für den ehrgeizigen Weg zur „Null-Energie-Filiale“, den sie seit mehreren Jahren mit beeindruckenden Ergebnissen beschreitet. Ebenfalls für Bemühungen um weniger Energieverbauch punktet die Xolar Renewable Energy Group (OÖ) – sie hatte das neue Firmengebäude (Büro und Produktion) als Passivhaus errichtet.
Für ihr langjähriges Engagement im Bereich Umwelt und Energie, die in einer Reduktion der CO2-Emissionen um 25 % mündeten, nahm die Gemeinde St. Johann im Pongau (Sbg.) den diesjährigen ÖGUT-Umweltpreis in der Kategorie Nachhaltige Kommune entgegen. Ein junges Team von sieben Personen im Alter von 17 bis 27 Jahren bot ihren AlterskollegInnen ein Veranstaltungsforum, das neue Wege des Informationsaustauschs , der persönlichen Entwicklung  und des kreativen Miteinanders beschritt und unter dem Titel „Get Active“ tatsächlich die Initialzündung für mannigfaltige Projektideen und –umsetzungen bildete. Der ÖGUT-Umweltpreis 2010 in der Kategorie „Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement“ wird weitere Aktivitäten des jungen Teams unterstützen.
Über den Sonderpreis der Bank Austria  freuen sich zwei  ArchitektInnen DIin Martina Feirer und DIin Alexandra Frankel, die mit ihrem Kinderbuch Wir bauen ein Passivhaus“ den BauherrInnen von morgen das Verständnis für die Passivhaustechnologie ermöglichen.   Monika AUER, Mitglied der ÖGUT-Geschäftsführung betonte: „Wir hatten heuer fast 140 Einreichungen – fast doppelt so viele wie im Jahr zuvor. Wir werten das als ein deutliches Zeichen für wachsendes Engagement von Unternehmen, Gemeinden, NGOs und Initiativen für nachhaltige Entwicklung, schonenden Umgang mit Ressourcenund für die intensive Suche nach innovativen Lösungen für die anstehenden Probleme.“
Insgesamt EUR 27.500,- stellten Unternehmen und öffentliche Hand als Preisgeld für den ÖGUT-Umweltpreis zur Verfügung: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), Coca Cola Hellenic Österreich, Österreichischer Städtebund, Lebensministerium sowie die Bank Austria. Die Entscheidung über die Auszeichnungen traf eine unabhängige Jury.  

Ergebnisse des ÖGUT-Zukunftsdialogs 2035 „Das Blatt wenden“ präsentiert

Der beim Jahresempfang 2009 gestartete Zukunftsdialog fand beim diesjährigen Event seinen vorläufigen Abschluss mit der Präsentation der Ergebnisse – der „Leitlinien für zukunftsfähiges Handeln“, die ein Jahr lang gemeinsam mit 50 ExpertInnen unter Einbindung von 50 Unternehmen und NGO´s als Dialogpartner und 1100 Menschen aus den Stakeholdergruppen, die an einer online-Befragung teilgenommen hatten, entwickelt wurden.   „Die zentralen Ergebnisse dieses umfassenden Dialoges sind mit den vier Leitlinien für eine zukunftsfähige Entwicklung ´Mit Innovation zu neuen Ressourcen´, ´Gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken´, `Zukunftsfähige Lebensstile´ und ´Transparente Demokratie´ klar umrissen“, so ÖGUT-Generalsekretär Herbert GREISBERGER. Ergänzt werden sie durch insgesamt 48 konkrete Handlungsempfehlungen in 12 Handlungsfeldern. (nachzulesen auf www.dasblattwenden.at)  

ÖGUT-Jahresempfang ist beliebter Szenetreff

Die ÖGUT feiet heuer ihr 25. Jubiläum – so lange bietet sie bereits die Plattform für Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung in Österreich für Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen. Der ÖGUT-Jahresempfang hat sich zum beliebten Szenetreff für  VertreterInnen aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und dem Umweltbereich entwickelt.

DIE PREISTRAGERINNEN UND PREISTRÄGER im Detail  

PIONIERE DER SMART PRODUCTION

In Hinblick auf die großen Mengen an Elektronikschrott, die zunehmende Verwendung von Plastikelektronikprodukten und die immer kürzer werdenden Produktlebenszyklen wird der Wunsch nach einer „grüner Elektronik“ immer größer. Die Johannes Kepler Universität Linz hat nun einen ersten großen Schritt in Richtung ressourcenschonender Technologien gesetzt, indem unter Verwendung von natürlichen Materialien ein verstärkendes Transistorbauelement entwickelt wurde, das nach Gebrauch biologisch abbaubar (und sogar essbar) ist. Die Vision einer biologisch abbaubaren Elektronik wird durch dieses Projekt erstmals greifbar. Den ÖGUT-Umweltpreis 2010 in der „Kategorie Pioniere der Smart Production“ sponserte das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) mit dem Programm Fabrik der Zukunft in der Höhe von EUR 5.000,-.  

FRAUEN IN DER UMWELTTECHNIK

Sie war Messtechnikerin in einer Forschungsabteilung in der Halbleiterfertigung, bevor sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin ins Ökologie-Institut wechselte, wo sie von 1996 bis 2006 Geschäftsführerin war. Die technische Ausbildung in Kombination mit ihrer Erfahrung in der Forschung und Energiepolitik, ihrer langjährigen Führungstätigkeit und die Behauptung im sehr männerdominierten Umfeld der Atomenergie gaben für die Jury den Ausschlag, Ing.in Antonia Wenisch als Hauptpreisträgerin in der Kategorie „Frauen in der Umwelttechnik“ auszuzeichnen. Antonia Wenisch ist seit 25 Jahren international anerkannte Expertin im Bereich Energiepolitik und Atomenergie und kann auf eine Karriere mit vielfältiger Forschungs- und Publikationstätigkeit zurückblicken. Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie stellte im Rahmen der Initiative FEMtech das Preisgeld in der Kategorie „Frauen in der Umwelttechnik“ in der Höhe von 5.000,- EUR zur Verfügung.  

MONIKA POLSTER-SONDERPREIS FÜR BETRIEBLICHEN UMWELTSCHUTZ

Auch in diesem Jahr konnten zwei „Monika Polster-Sonderpreise für betrieblichen Umweltschutz“ mit  jeweils 5.000,- Euro Preisgeld, gesponsert von Coca-Cola Hellenic Österreich und Coca-Cola Österreich vergeben werden. Monika Polster war langjährige Mitarbeiterin der Coca-Cola Hellenic Österreich – der Sonderpreis würdigt ihr engagiertes Wirken für Nachhaltigkeitsprojekte im Getränkesektor. Der „Monika-Polster-Sonderpreis für betrieblichen Umweltschutz“ für Großunternehmen ging an die REWE International AG. REWE hat sich in Zeiten immer schnelleren Wachstums und der Ressourcenverknappung zum Ziel gesetzt, Wachstum vom Ressourcenverbrauch zu entkoppeln. Der Schwerpunkt des in diesem Jahr ausgezeichneten Projekts liegt im Bereich Infrastruktur und nachhaltiger Gebäudetechnik: Optimierte Kälteanlagen, Nutzung der Abwärme, innovative Türkonstruktionen und Glastüren vor den Kühlregalen erzielten erhebliche Energieeinsparungen. Zusätzlich wurden der Umstieg auf Grünstrom aus österreichischer Wasserkraft, energiesparende Beleuchtungskonzepte und verschiedene Maßnahmen in der Logistik und im Fuhrparkmanagement realisiert.   Mit dem „Monika Polster-Sonderpreis für betrieblichen Umweltschutz“ für KMU ausgezeichnet wurde die XOLAR Renewable Energy Group. Die XOLAR Renewable Energy Group ist seit 20 Jahren in der Branche der Solarthermie erfolgreich tätig. Im Rahmen einer Expansion galt es, ein neues Firmengebäude zu bauen, das den Grundsätzen des Unternehmens entspricht und einen hohen Innovationsgrad vor allem auch in Richtung Solarthermie aufweist. Das Ergebnis ist das erste europäische Industriegebäude in Passivhaus-Bauweise, das zur Gänze ohne konventionelles Heizsystem auskommt.  

NACHHALTIGE KOMMUNE

Für ihr langjähriges Engagement im Bereich Umwelt und Energie nahm die Gemeinde St. Johann im Pongau den diesjährigen ÖGUT-Umweltpreis in der Kategorie Nachhaltige Kommune entgegen. Die Maßnahmen zur Realisierung von Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene sind sehr breit angelegt und reichen von Raumplanung, Energie und Mobilität über Informations- und Motivationsaktivitäten für die GemeindebürgerInnen bis hin zu zweijährlichen „Friedenstagen“. Durch die konsequente Politik konnten allein durch die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energieträger die CO2-Emissionen um rund 25% reduziert werden. Der Österreichische Städtebund sponserte diesen Preis in der Höhe von EUR 3.500,-.  

PARTIZIPATION UND ZIVILGESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT

Ein junges Team von sieben Personen im Alter von 17 bis 27 Jahren stellte sich der Herausforderung, ein Forum zu gründen, das Jugendlichen Raum für persönliche Entwicklung, gegenseitige Unterstützung und co-kreative Prozesse bietet, um sie zu befähigen, aktiv die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft mitzugestalten. Das konkrete Projekt bestand in der Durchführung einer Veranstaltung zum Thema Nachhaltige Entwicklung, die die bekannten Pfade von Sommerakademien, Kongressen und Symposien verlassen sollte. Stattdessen wurde ein einwöchiges Jugendforum mit interaktiven Inhalten in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern organisiert, das einen breiten Mobilisierungseffekt unter den Jugendlichen auslöste. Den ÖGUT-Umweltpreis 2010 in der Kategorie „Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement“ erhielt „Das junge Get active Team 2010“. Der Preis wurde vom Lebensministerium (BMLFUW) mit einem Preisgeld in der Höhe von EUR 2.500,- gestiftet.  

SONDERPREIS DER BANK AUSTRIA

„Wir bauen ein Passivhaus“, so lautet der Titel eines Kinderbuches von DIin Martina Feirer und DIin Alexandra Frankel. Mit diesem Buch wollen die AutorInnen die BauherrInnen von morgen ansprechen, Kinder im Vorschul- und Volksschulalter. Die Herausforderung bestand einerseits darin, eine kindgerechte Form der Umsetzung zu finden und dennoch technisch korrekt die anspruchsvollen Inhalte zu vermitteln, andererseits, den Druck ökologisch und die Verbreitung zielgerichtet zu gestalten. Die robuste Ausführung in Karton mit Spiralbindung stellt eine Nutzung über mehrere Kindergenerationen sicher, ist also auch in Kindergärten und Schulen einsetzbar. Dieser spielerische Ansatz zur Vermittlung von Zukunftstechnologien und Sachargumenten wurde mit dem – mit EUR 1.500,- – dotierten Sonderpreises der Bank Austria honoriert.   Weitere Infos zu den Nominierungen und zu den ausgezeichneten Projekte finden Sie auf www.oegut.at  
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