"Facility Management" – Tagung des Österreichischen Städtebundes am 30. Jänner 2003 im Wiener Rathaus

"Facility Management" – Tagung des Österreichischen Städtebundes am 30. Jänner 2003 im Wiener Rathaus

Gebäude und Liegenschaften der Städte und Gemeinden rückten in den letzten Jahren auch ins Österreich verstärkt ins Zentrum von Reformüberlegungen. Gerade durch eine grundlegende organisatorische Erneuerung des Managements des kommunalen Gebäude- und Liegenschaftsbestands werden beträchtliche Einsparungsmöglichkeiten für das Gemeindebudget erwartet.

"Facility Management" – Tagung des Österreichischen Städtebundes
Utl.: Aktivitäten der Gemeinden und Städte im Gebäude- und Liegenschaftsbereich – intelligentes Sparen

Wien (RK). Rund 80 Vertreter aus mehr als 30 großen Städten und Gemeinden Österreichs, aber auch Vertreter von Bund und Ländern tagten am 30.01.2003 im Wappensaal des Wiener Rathauses.
Gebäude und Liegenschaften der Städte und Gemeinden rückten in den letzten Jahren auch in Österreich verstärkt ins Zentrum von Reformüberlegungen. Denn gerade durch eine grundlegende organisatorische Erneuerung des Managements des kommunalen Gebäude- und Liegenschaftsbestands werden beträchtliche Einsparungsmöglichkeiten für das Gemeindebudget erwartet.
Ziel der eintägigen Veranstaltung war ist die Darstellung des Konzepts Facility Management sowie der Nutzen und die Möglichkeiten der Effizienzsteigerung anhand von praktischen Beispielen.

Zwtl.: Warum ist FM ein Thema?

Die Gebäudewirtschaft bindet in den Städten und Gemeinden viel Geld – der Anteil der Kosten für Gebäude und Liegenschaften liegt im allgemeinen zwischen 12 und 15% des ordentlichen Haushalts. Sie sind damit nach den Personalkosten der zweitgrößte Kostenblock der Gemeinden.

Zwtl.: Stand des FM in Österreich – Kurzumfrage

Die österreichischen Städte sind bereits äußerst aktiv.

- In 80% der Städte erfolgt bereits eine mengen- und wertmäßige Erfassung der Gebäude und Liegenschaften.

- Damit verbunden ist auch der Aufbau einer Kosten- und Leistungsrechnung, sodass den Nutzern der Gebäude die damit verbundenen Kosten bekannt sind und zur Grundlage ihrer Flächenanforderungen werden.

- Die nutzenden Dienststellen werden damit von Antragstellern zu Auftraggebern.

- Es besteht ein Trend zur Auslagerung von Einzelleistungen (wie z. B. Reinigung, Überwachung, Energiecontracting).

- Versicherungsleistungen werden schon seit Jahren mit Erfolg auf Kostenreduktionspotentiale untersucht (30% sind durchaus möglich).

- Rationalisierungspotentiale ergeben sich auch dadurch, dass Grundstücke und Gebäude nicht mehr benötigt und auf den Markt gebracht werden können.

- Durch eine zentrale Einheit könnten auch räumliche Bedarfsverschiebungen innerhalb des Stadtgebietes – deutlich abzulesen an den Volkzählungsergebnissen – besser beobachtet bzw. prognostiziert werden.

- Die Art der Organisationseinheit – ob innerhalb der Verwaltung oder ein eigenes Unternehmen – ist keine zentrale Frage, sondern hängt von den jeweiligen Umständen ab.

- Allerdings ist zu berücksichtigen, dass die immer wieder kolportierten Einsparungen von 15 bis 25% nur auf einen Zeitraum von mehreren Jahren erzielt werden können und dass insbesondere in der Anfangsphase, in der es gilt, die neuen Strukturen aufzubauen, zusätzliche Finanzmittel erforderlich sind.

- Kritisch wäre bei Ausgliederungen jedoch eine allfällige zusätzliche Umsatzsteuerpflicht von 20%, die alle Einsparungen zunichte macht.

Ein Ergebnis der Tagung kann bereits vorweggenommen werden: Der Österreichische Städtebund wird eine Benchmarking Gruppe ins Leben rufen.

Generalsekretär Dkfm. Dr. Erich Pramböck erklärte: „Facility Management“ ist eine Form des „intelligenten Sparens“, das erlaubt, die Leistungen für die Bürger in vollem Umfang aufrecht zu erhalten, statt mit der Rasenmähermethode Personaleinsparungen vorzugeben.


Tagesprogramm
Die jeweiligen Präsentationen zu den einzelnen Themen finden Sie rechts oben zum Download im *.pdf Format.

Themenblock 1 - Grundlagen

9:45 Uhr
Impulsreferat 1:
Vortragende: Mag. Peter Biwald und Mag. Alexander Maimer
Die Reorganisation des Gebäude- und Liegenschaftsbereiches - Notwendigkeit, Chancen und Risiken sowie erste Lösungsansätze in Österreich

10:15 Uhr
Impulsreferat 2:
Vortragender: Reinhard Redmann
Gebäudemanagement, ein wichtiges Reformthema des öffentlichen Sektors in Deutschland - Ansätze und praktische Erfahrungen


Themenblock 2 - Praxisbeispiele

11:15 Uhr
Bundesverwaltung:
Vortragender: AmtsDir. Ing. Reinhold Pölsler
Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten

11:45 Uhr
Landesverwaltung:
Vortragender: WHR Dr. Helmut Prinke, Generalsekretär
Amt der burgenländischen Landesregierung

13:30 Uhr
Kommunalverwaltungen:
Projektberichte
Vortragende: Dr. Christian Strasser, Linz, FD Dr. Josef Hörnler, Innsbruck

14:30 Uhr
Werkstattberichte
Vortragende: Ing. Josef Lackner, StADir. Dr. Walter Reinalter
Salzburg, Schwaz/Tirol

Themenblock 3 - Spezialthemen

15:30 Uhr
IT-Unterstützung des FM, der Lösungsansatz der Firma A-Null
Vortragender: Mag. Peter Prischl, Geschäftsführer

16:00 Uhr
Zusammenfassung - Fazit:
Vortragender: MD Mag. Martin Haidvogl, Stadt Graz

Kommunalverwaltungen: Projektberichte Dr. Christian Strasser, FD Dr. Josef Hörnler
Kommunalverwaltungen: Werkstattberichte Ing. Josef Lackner, StADir. Dr. Walter Reinalter
IT-Unterstützung des FM: Mag. Peter Prischl
Landesverwaltung: WHR Dr. Helmut Prinke
Impulsreferat 2: Reinhard Redmann
Bundesverwaltung: AmtsDir. Ing. Reinhold
Impulsreferat 1: Mag. Biwald, Mag. Alexander Maimer
OEGZ

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