Beim 67. Städtetag, der unter dem Motto „Stadt neu denken – Digitalisierung meistern“ steht, wird intensiv über die rasante Entwicklung der digitalen Welt diskutiert. „Mittel und Wege zu finden diese sinnvoll zu regulieren, ist auch eine Herausforderung für die Städte und Gemeinden“ sagte dazu der gastgebende Bürgermeister Peter Padourek (Zell am See).
„Der sogenannte „Digital Divide“, also die Kluft zwischen Menschen mit umfassenden digitalen Kompetenzen und jenen, die sich damit schwerer tun, muss ein Ansporn für Kommunen sein, auf dem Weg in die Zukunft alle Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen. Denn Städten und Gemeinden tragen auch in diesem Bereich soziale Verantwortung“, sagte Städtebund-Präsident Michael Häupl.
„Big Data, also die Erfassung, Aufbereitung, Speicherung und Analyse strukturierter und unstrukturierter Daten, verändert nicht nur die individuellen Lebensbereiche, auch die Stadtverwaltungen sind zunehmend von der Digitalisierung betroffen. Dadurch entsteht ein großer Bedarf an Fachkräften, die mit ihren Kenntnissen die Öffentliche Verwaltung zu einem datenbasierten Unternehmen umformen werden. Unsere Aufgabe besteht darin, darauf Acht zu geben, dass auf der einen Seite der Datenschutz unangetastet bleibt, auf der anderen Seite aber Möglichkeiten für innovative Unternehmen und Startups gewährleistet werden,“ so der Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart, er ist Vizepräsident des Österreichischen Städtebundes.
Über 1000 Gäste, darunter zahlreiche BürgermeisterInnen aus dem In- und Ausland, werden bei der traditionellen Generalversammlung des Österreichischen Städtebundes erwartet, die im Zeller Ferry Porsche Kongress Center in Zell am See abgehalten wird. Unter dem Motto „Stadt neu denken – Digitalisierung meistern“ soll es in den kommenden drei Tagen um die Herausforderungen der Städte bei der Digitalisierung gehen. Die Veränderungen im Handel (Stichwort Onlinehandel) haben schon jetzt starke Auswirkungen auf Logistik, Verkehr und Innenstädte.
Als Festredner wird Viktor Mayer-Schönberger, Autor des Standard-Werks „Big Data“ die Eröffnungsrede halten. Mayer-Schönberger stammt selbst ursprünglich aus Zell am See und ist Professor für „Internet Governance and Regulation“ an der Universität Oxford.
Der SORA-Städtebarometer 2017 hat in einem Schwerpunkt zum Thema Digitalisierung das Nutzungsverhalten und Fragen zum Datenschutz, sowie zur Sicherheit im Netz und im Öffentlichen Raum erhoben. Hier die Details:
Generell wird der digitale Wandel ambivalent beurteilt: 27 Prozent erkennen Chancen bei der Digitalisierung, 19 Prozent sehen Risiken.
Diese Ambivalenz zeigt sich auch bei der Frage zu Datensammlung und Anonymität im Netz: Rund die Hälfte (52 Prozent) ist darüber besorgt, die andere Hälfte (55 Prozent) sagt, dass Datensammlung und Vernetzung technisch lösbar sind. Interessant dabei: bereits vor zwei Jahren wurde diese Frage erhoben und die Einstellungen sind leicht positiver geworden.
Dabei ist die Internetnutzung weiter gestiegen: 67 Prozent geben an, dass sie ein Smartphone besitzen und es auch regelmäßig für den Einstieg ins Internet verwenden.
Zum Thema Datenschutz und Sicherheit: 86 Prozent der Befragten fühlen sich im öffentlichen Raum sehr oder ziemlich wohl. Interessant ist dabei, dass die Überwachung des öffentlichen Raums (Ordnungswachen, Videoüberwachung) bei 6 von 10 Befragten ein Gefühl von Sicherheit auslöst, während die Überwachung des Internets nur für 44 Prozent Sicherheit erzeugt.
Das Vertrauen in die öffentliche Verwaltung ist jedenfalls höher als in private Unternehmen: Demnach vertrauen 70 Prozent der befragten darauf, dass öffentliche Stellen vertrauensvoll mit Daten umgehen, aber nur 53 Prozent privaten Firmen.
Der Städtebarometer ist eine repräsentative Umfrage von SORA – Institute for Social Research im Auftrag des Österreichischen Städtebundes und wurde im Frühjahr 2017 unter 1.051 Personen österreichweit erhoben.
Die Forderungen des Österreichischen Städtebundes zu Big Data
Mittwoch, 17.5.
15.00 Uhr: Feierliche Eröffnung des 67. Österreichischen Städtetages 2017; Ort: Ferry Porsche Congress Center, Zell am See. Es sprechen: Bgm Peter Padourek, Präsident Michael Häupl, LAbg. Bgm Rupert Dworak (Vizepräsident Österreichischer Gemeindebund), Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Festreferat: Viktor Mayer-Schönberger, Professor for Internet Governance and Regulation an der Universität Oxford
Donnerstag, 18.5.
Fortsetzung 67. Österreichischer Städtetag Zell am See
9:00 Arbeitskreise (AK1: Innenstadtentwicklung in Zeiten von Amazon, Zalando&Co, AK2: Big Data - der Goldesel unserer nahen Zukunft?; AK 3: Sport, Kultur, Freizeit - machen wir unsere Städte zukunftsfit; AK 4: Zukunft Schule - Schule der Zukunft unter anderem mit Bildungsministerin Sonja Hammerschmid, Professor Markus Hengstschläger. Moderation: Alexandra Föderl-Schmid)
11:45 Vollversammlung mit Beschluss der Resolution
14:00 Fortsetzung des Arbeitskreis 1 zur Innenstadtentwicklung zu Digitalisierung und Innenstadtbelebung, Kooperationsfelder zwischen Stadt und Handel sowie Wirtschafts- und Güterverkehr und City Logistik.
Im Rahmen des Städtetages erfolgt am Abendempfang am Kitzsteinhorn die Verleihung der European Energy Awards an erfolgreiche e5-Gemeinden durch Bundesminister Andrä Rupprechter.
Freitag, 19.5.
Fortsetzung 67. Österreichischer Städtetag Zell am See
9:00 Abschlussplenum
ca 10.15 Rede von Bundeskanzler Christian Kern
Abschließend Einladung zum 68. Städtetag 2018 nach Feldkirch
Details unter: www.staedtetag.at
Das genaue Programm und weitere Informationen finden Sie unter: www.staedtetag.at .
Die RK wird laufend berichten.
Aktuelle Fotos zum Download unter: https://www.picdrop.de/markuswache/Staedtetag_2017
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