68. Städtetag: Häupl verabschiedet sich: „Es war eine gute Zeit“

68. Städtetag: Häupl verabschiedet sich: „Es war eine gute Zeit“

Utl.: 68. Österreichischen Städtetages im Montforthaus in Feldkirch feierlich eröffnet

 

„Für ein neues Miteinander“, das Motto des 68. Städtetages in Feldkirch, stand auch im Mittelpunkt der Reden bei der Feierlichen Eröffnung im Montforthaus in Feldkirch in Vorarlberg.

Städtebund-Präsident Häupl erinnerte anlässlich der 800-Jahrfeier der gastgebenden Stadt Feldkirch an die Städte im Mittelalter, die von Beginn an als „Tore zur Welt“ fungierten und – im Gegensatz zu den Klöstern –Zentren des Handels und des Austausches waren, in denen der „Geist der Erneuerung“ wehte. An diesen Geist appellierte auch Häupl und verwies auf das Motto „Bleib offen, Feldkirch“, „diesem Motto wird Feldkirch auch in Zukunft gerecht werden“, so Häupl. Häupl ging in seiner Rede auf das Thema Stadtregionen am Beispiel Vorarlberg ein und sagte: „Stadtregionen sind die Modelle der Zukunft, der Schlüssel liegt darin, Geld und Ressourcen zu bündeln, indem kleine und mittlere Städte stärken die wichtige Versorgungsaufgaben für die Region wahrnehmen, nur so kann regionale Wertschöpfung gelingen“, sagte Häupl.

Häupl ging auch auf das Thema Digitalisierung ein und sagte in Bezug auf die „Wissensgesellschaft“: „Der freie Zugang zu Informationen macht die Informationen noch nicht zu verwertbarem Wissen, wir brauchen die Bildungseinrichtungen, Kindergärten, Schulen, Universitäten vor allem dafür, zu lernen, wie aus Wissen verwertbares Wissen wird. Und – im Sinne eines humanistischen Ansatzes – soziale Wesen zu formen, die in der Lage sind, kritisch zu denken und eigenverantwortlich zu handeln.“

Häupl verwies in seiner Rede auf die gute Zusammenarbeit des Österreichischen Städtebundes auf europäischer Ebene und erwähnte dabei das Projekt LOGON und die Kooperation mit dem RGRE, dem Rat der Gemeinden und Regionen Europas. Häupl war selbst sechs Jahre lang Präsident des RGRE.

Häupl erwähnte, dass er zuletzt auch einen 3-Jahresvertrag mit BACID (Building Administrative Capacity in the Danuberegion) unterzeichnete, er gehe davon aus, dass der Österreichische Städtebund weiterhin ein aktiver Partner für die internationalen Schwesternverbände sein werde.

Häupl ging ausführlich auf die Europäische Union ein, deren „Grundwerte noch immer unumstößlich“ seien. Das Solidaritätsprinzip, das auf europäischer Ebene zunehmend in Frage gestellt werden, gelte aber auch innerhalb Österreichs als wichtigstes Prinzip unseres Sozialstaates. Er kritisierte die Vorschläge der Bundesregierung für die Reform der Bedarfsorientierten Mindestsicherung: „Wir müssen darüber reden, wie Menschen in den Arbeitsmarkt zurückkommen oder wie sie fit gemacht werden für den Arbeitsmarkt in Österreich, aber spielen wir nicht die Armen gegen die Ärmsten aus, das ist einfach unwürdig in einem Land wie Österreich“, sagte Häupl. Und weiter: „Kürzen wir nicht bei Deutschkursen, investieren wir in Bildung, Ausbildung und Forschung, das sind die wichtigsten Investitionen in die Zukunft“.

Häupl dankte zuletzt namentlich Hannes Swoboda und Johannes „Gio“ Hahn in Vertretung für das Europäische Parlament und der Europäischen Kommission dafür, dass „wir Städte auf gleicher Augenhöhe kommunizieren durften“.

Die Eröffnung des 68. Städtetages in Feldkirch war für Michael Häupl sein Abschied als Präsident. Er war seit 1995 – damals als Nachfolger von Helmut Zilk – Präsident des Österreichischen Städtebundes. Seine Rede beendete er daher mit den Worten: „Danke für die letzten 23 Jahre, ich habe enorm viel gelernt, dafür bin ich dankbar. Ich verabschiede mich, es war eine gute Zeit!“

(Forts.) sas

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Das genaue Programm und weitere Informationen finden Sie unter: www.staedtetag.at Die RK wird laufend berichten.

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