68. Städtetag: „Schulische Nachmittagsbetreuung“

68. Städtetag: „Schulische Nachmittagsbetreuung“

Utl.: Arbeitskreis 2 diskutierte mit Schöbi-Fink und Nekula

 

Feldkirch/Wien (OTS/RK) - Der 68. Österreichische Städtetag wurde heute in vier Arbeitskreisen fortgesetzt. Arbeitskreis 2 hat das Thema Schulische Nachmittagsbetreuung mit unter anderem Vorarlbergs Landesrätin Barbara Schöbi-Fink und Kurt Nekula, Sektionschef im Bildungsministerium behandelt.

   Folgende Problemfelder standen im Mittelpunkt:
Laut der neuen OECD-Studie “Education at a Glance” müsse dem frühen Bildungsabbruch massiv entgegengewirkt werden, da die Zahl der Jugendlichen, die nicht in Ausbildung, Arbeit oder Schulung sind, leicht auf 13 Prozent angestiegen sei.

   Wie Ressourcen im Schulsystem am effektivsten genutzt werden, ist Teil eines OECD-Projekts, an dem Österreich beteiligt ist. Auch über diese Frage wurde im Arbeitskreis diskutiert.

 Die ganztägige Schule steht für Chancengerechtigkeit. Wie diese ausgebaut, gefördert und finanziert werden soll, war ebenso Gegenstand der Diskussion. Der Hintergrund:Derzeit erfolgt die Basisfinanzierung der Ganztagsschulen (GTS) aufgrund einer Art 15a B-VG Vereinbarung. Diese Förderungen laufen nur bis zum Schuljahr 2018/19 und sollen bereits ab dem Schuljahr 2017/18 durch Förderungen im Rahmen des Bildungsinvestitionsgesetzes (BIG) ergänzt bzw. ab 2019/20 ersetzt werden. Dort seien nur noch Zweckzuschüsse pro zusätzlicher Schülerin oder zusätzlichem Schüler pro wöchentlichem Betreuungstag vorgesehen. Bestehende Gruppen sind finanziell nicht abgedeckt. Die einzige weitere Finanzierungsquelle ist eine derzeit noch vage Absichtsbekundung im FAG-Paktum, die Aufgabenorientierung im Bereich Pflichtschule (6-15 Jahre) als weiteres Pilotprojekt ab 1.1.2019 umzusetzen.

   Landesrätin Barbara Schöbi-Fink sagte:”Durch die ganztägige Betreuung können die SchülerInnen nicht nur auf hohem Niveau ausgebildet werden, sondern wird auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglicht.” So seien die Schülerzahlen von 7704 SchülerInnen im Schuljahr 2010/11 auf 11457 SchülerInnen im Schuljahr 2017/18 gestiegen. Sie plädierte für ein gemeinsames Auftreten gegenüber dem Bund für eine weitere Sockelfinanzierung. Die Gemeinden dürften mit der weiteren Finanzierung und Erhaltung der bestehenden Gruppen und Klassen nicht allein gelassen werden.

   Kurt Nekula, Sektionschef im Bildungsministerium betonte, dass der Bund gerade dabei sei, die Schulautonomie auszubauen. Wesentlicher Teil sei die “Ressourcenflüsse” transparent” zu gestalten. Von 2011 bis heute habe der Bund 1 Milliarde Euro in Ganztagesschulen investiert, bis 2032 kämen knapp 800 Millionen Euro dazu. In Zukunft müsse aber auch die Qualität  - was passiert in der Schule - verbessert werden.

   Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Salzburg, Bernhard Auinger:“Wir haben in Salzburg derzeit 35 Pflichtschulen, davon wird in 30 Schulen schulische Nachmittagsbetreuung angeboten, das sind im heurigen Schuljahr 2.6000 Schülerinnen und Schüler. Das Ziel muss daher die Ganztagesschule sein.”

   Mathias Burtscher, Industriellenvereinigung Vorarlberg, schloss sich der Stadt Salzburg an. Er nannte mehrere Gründe für die Ganztagesschule: “die Erhöhung des Bildungsniveaus, mehr Chancengerechtigkeit und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.”

   OECD-Bildungsexperte Thomas Radinger sagte, dass die Bildungsausgaben in Österreich im internationalen Vergleich sehr hoch seien, die Herausforderung sei aber, die Mittel effizient einzusetzen. Er empfiehlt daher, die Bund-Länder-Verflechtung “anzugehen”. Die beschlossenen Bildungseinrichtungen seien ein erster Schritt dazu, es komme jetzt aber auf die Art der Umsetzung an.

Details unter: www.staedtetag.at

Das genaue Programm und weitere Informationen finden Sie unter: www.staedtetag.at Die RK wird laufend berichten.

Aktuelle Fotos zum Download unter: https://www.picdrop.de/markuswache/staedtetag+2018
Fotocredit: Markus Wache

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