68. Städtetag: Arbeitskreis Digitalisierung

68. Städtetag: Arbeitskreis Digitalisierung

Utl.: Diskussion über die digitale Zukunft der Städte

 

Feldkirch/Wien (OTS/RK) - Der 68. Städtetag 2018 in Feldkirch wurde heute, Donnerstag, mit vier Arbeitskreisen fortgesetzt. Unter dem Motto „Für ein neues Miteinander“ ging es um alle Bereiche des Zusammenlebens auf kommunaler Ebene.

   Im Arbeitskreis „Digitalisierung - wie weiter mit Ausbildung und Infrastruktur?“ wurde die Zukunft der Städte in einer digitalisierten Welt hinterfragt.

   „Wir können die Zukunft nicht vorhersehen. Insbesondere Technologieprognosen treffen nicht zu, überall kommt der Mensch zu kurz.“ konstatierte Stefan Sigrist, Leiter des Think Tank W.I.R.E. in Zürich in seinem Impulsreferat. So seien Kommunen gefordert, neue Lösungsansätze für den Umgang mit der unbekannten digitalen Zukunft, Ausbildung und Infrastruktur zu finden, welche die Bedürfnisse von Menschen ins Zentrum setzen. Sigrists Empfehlung: „Vorausdenken, aber kritisch bleiben.“

   Neben Beispielen unterschiedlicher Strategien zu Smart City und Digitalisierung in österreichischen, deutschen und Schweizer Städten diskutierten die TeilnehmerInnen über die Entwicklung und Implementierung des 5G-Netzes sowie über Internet als zentrales Element der Daseinsvorsorge.

   „5G bedeutet mehr als schnelleres und besseres mobiles Breitband, es bedeutet auch Internet der Dinge und Industrieautomatisierung. Damit kommt die öffentliche Hand ins Spiel – als Anwender der Technologie aber auch als strategischer Gestalter in der Politik und Verwaltung sowie als Infrastruktur-Bereitsteller für neue Sendeanlagen,“ erklärte Ernst-Olav Ruhle, Vorstand der SBR–net Consulting AG.

   „Wollen wir steuern oder wollen wir rudern?“ lautete die zentrale Frage für Oskar Januschke vom Stadtamt Lienz. Er empfahl ein offenes Zugehen auf die 5G-Thematik, das Zusammentragen von gemeinsamen Stärken und das Nachdenken über die Funktion des öffentlichen Sektors für die moderne Breitbandinfrastruktur.

   Elke Achleitner vom Magistrat Graz betonte die Wichtigkeit einer umfassenden Digitalen Agenda und stellte den Nutzen für BürgerInnen in den Vordergrund: „Wir wollen nicht warten, bis etwas auf uns zukommt, sondern steuernd eingreifen. Die Frage ist nicht nur: Was wollen wir? sondern auch: Was können wir wollen?“

   „Digitalisierung endet nicht an der Ortstafel, Stadt und Land müssen hier Hand in Hand arbeiten”, bekräftige Jochen Höfferer, der das Digitalisierungsteam der Stadt Salzburg (www.salzburgmachtauf.at) leitet. Bei der Digitalisierung in der Kommunalverwaltung geht es für Höfferer zum einen um die Verschiebung von Machtstrukturen und zum anderen um ethische und kulturelle Fragen: „Wenn technisch alles möglich ist, was zeichnet uns dann als Menschen aus?“

   Dirk Lönneke ist für die Umsetzung der Digitalisierungstrategie im Kreis Soest in Nordrhein-Westfalen zuständig, er beleuchtete die Bedeutung von Digital Leadership 4.0 in der Verwaltung und stellte Social Labs und Tools für die demokratische Verwaltungskultur von heute vor. Kreisdirektor Dirk Lönneke: „Eine flexible und agile Verwaltung ist eine große Herausforderung. Die Führung muss sich in der neuen Arbeitswelt verändern, sie muss vernetzen, motivieren, Vertrauen haben.“

   Warum Digitalisierung im Kopf anfängt, erklärte Elena Mertel von TLGG - Torben, Lucie und die gelbe Gefahr GmbH, einer Berliner Agentur für digitales Business. Ihre These: „Digitalisierung ist 80 Prozent Umdenken und 20 Prozent alles andere.“ Für dieses Umdenken brauche es laut Mertel: „Mut und Fehlertoleranz, Austausch und jemanden, der Verantwortung übernimmt.“

Details unter: www.staedtetag.at

Das genaue Programm und weitere Informationen finden Sie unter: www.staedtetag.at Die RK wird laufend berichten.

Aktuelle Fotos zum Download unter: https://www.picdrop.de/markuswache/staedtetag+2018
Fotocredit: Markus Wache

(Forts.) sas
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