69. Städtetag: „Naturnahes Bauen anstatt Bauland gegen Naturschutz“

69. Städtetag: „Naturnahes Bauen anstatt Bauland gegen Naturschutz“

Utl.: Im Arbeitskreis 4 des Städtetages in Rust wurde über Bauland und Naturschutz diskutiert

 

Rust/Wien (OTS/RK) - Der 69. Städtetag 2019 in Rust wurde heute, Donnerstag, in vier Arbeitskreisen fortgesetzt.

Wie können die Anforderungen an Stadtplanung und Baulandentwicklung mit dem Naturschutz in Einklang gebracht werden? Wie sieht eine Baulandentwicklung aus, die auf die Gegebenheiten der Umwelt und der Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren, Rücksicht nimmt? Dieser sehr breite Ansatz stand am Anfang des Arbeitskreises 4 des Österreichischen Städtebundes, bei dem mit Moderation von Wolfgang Gerlich (Plansinn) über technisch-organisatorische Fragen, aber auch „in großer Flughöhe“ (Gerlich) sehr allgemein über Aspekte von  „Baulandentwicklung versus Naturschutz“ diskutiert wurde.

Axel Priebs, Institut für Geographie und Regionalforschung, der lange in Hannover (Deutschland) Dezernent für Umwelt, Planung und Bauen im Kommunalbereich tätig war, sieht einen Widerspruch zwischen Baulandentwicklung, die kostengünstig, in guter Lage etc. sein soll, gleichzeitig aber dem Anspruch, auch im Sinne einer globalen Entwicklung, wichtige Ökosysteme bestehen zu lassen. „Entscheidend ist, zu einem sehr frühen Zeitpunkt rote Linien zu definieren, sonst muss bei jedem Bauprojekt wieder von vorne diskutiert werden“, sagte Priebs. Es gebe gute Argumente für Gemeinden, Naturschutzgebiete zu erhalten, nicht zuletzt auch die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner.

Wolfgang Khutter, Stellvertretender Leiter der MA22 – Umweltschutzabteilung der Stadt Wien erklärte, dass es wichtig sei, den Umweltschutz bei Planungsprojekten von Anfang an, auch interdisziplinär, miteinzubeziehen. „Gerade auch bei Gebäudesanierungen ist es möglich, Artenschutz miteinzubeziehen und beispielsweise Dohlen oder Fledermäusen einen neuen Lebensraum im sanierten Haus anzubieten“.

„Es geht nicht um die Frage Naturschutz versus Bauland“, sagt Katrin Löning vom Ökologieinstitut Bregenz, „sondern vielmehr um ein naturnahes Bauen, denn kein Mensch will auf Bauland wohnen, sondern in der Natur“. Sie warnte: „Wir entwickeln uns zur Indoorgesellschaft. Anstatt über Baulandentwicklung sollten wir von Lebensraumentwicklung reden, denn Baulandentwicklung und Naturschutz sind kein Widerspruch.“

Weitere Informationen: www.staedtetag.at oder www.staedtebund.gv.at

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(Forts.) sas/ato

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