Städtebund zum Equal Care Day: Sichtbarmachen von unbezahlter Arbeit

Städtebund zum Equal Care Day: Sichtbarmachen von unbezahlter Arbeit

Frauen von Mental Load besonders betroffen

 

Morgen, am 29. Februar 2024, findet der Equal Care Day statt. Dieses Datum, den 29. Februar, gibt es nur in Schaltjahren und ist bewusst so gewählt. Denn Care-Arbeit findet vielfach „unsichtbar“ statt und wird immer noch zu einem Gutteil von Frauen verrichtet, wie die neue österreichische Zeitverwendungsstudie der Statistik Austria zeigt. Am Equal Care Day soll daher darauf aufmerksam gemacht werden, dass diese Arbeit nicht entlohnt, aber trotzdem geleistet wird – zum Großteil von Frauen.

Dazu Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger: „Egal, ob es um die Erziehung von Kindern, das Putzen der eigenen Wohnung oder die Betreuung von pflegebedürftigen Angehörigen geht, der Großteil dieser Arbeit liegt bei den Frauen. Das muss sich schleunigst ändern. Männer müssen genauso ihren Anteil leisten und die Arbeit muss fair und gleichberechtigt aufgeteilt werden. Das österreichische Sozialsystem mit seinen Leistungen und die Gesellschaft an sich richten sich immer noch nach einem durchgängig vollzeitarbeitenden Mann aus. Frauen können nicht alleine das finanzielle Risiko der Teilzeitarbeit tragen. Es schlägt sich nieder in über 40 Prozent weniger Pension für Frauen. Das ist denn Frauen gegenüber schlichtweg unfair und muss sich ändern.“

Mental Load noch weniger aufgeteilt

Aber es ist nicht nur die konkrete unbezahlte Arbeit, die nicht gesehen wird. In der unbezahlten Arbeit gibt es noch eine große Komponente, die noch viel weniger gesehen wird - die mentale Last. Weninger daher weiter: „Wichtig ist deswegen auch, Frauen vom vorrangigen Tragen des Mental Load zu entlasten: Ständig im Blick haben zu müssen, was alles gebraucht wird, was zu tun ist, von der Kinderkleidung bis zum Wocheneinkauf, von der Terminkoordination für die Kinderfreizeit, Arzttermine, Geburtstage, etc. ist ein enormer Stressfaktor für Frauen. Ein erster Schritt zur Verbesserung ist es, sich dessen bewusst zu werden, dass es diese riesige unsichtbare Denkarbeit gibt. Vor allem Männer müssen sich bewusstwerden, was ihre Partnerinnen tatsächlich tagtäglich leisten und ihnen den Rücken freihalten. Erst damit ermöglichen sie zum Beispiel Karriere. Es muss daher eine bessere Aufteilung in der Partnerschaft stattfinden.“

Zudem hält Weninger fest, dass Alleinerzieher*innen tatsächlich auf sich alleine gestellt sind und es Equal Care für diese nicht gibt. Städte und Gemeinden können diese Menschen wesentlich entlasten, in dem sie adäquate Kinder- und Altenbetreuung zur Verfügung stellen. Auch durch einen Ausbau dieser Dienste kann die Konjunktur angekurbelt werden.

Einen Test über die Aufteilung von Care Arbeit und Mental Load bietet die Initiative Equal Care: https://equalcareday.de/mental-load-home-de.pdf  

Über den Equal Care Day

Im Jahr 2017 fanden zum ersten Mal Berechnungen zum Equal Care Day statt. Der Name ist eine Anlehnung an den Equal Pay Day.

(Schluss)

Rückfragehinweis:

Elisabeth Hirt
Kommunikation Österreichischer Städtebund
Tel.: 01/4000-89990
Email: elisabeth.hirt@staedtebund.gv.at

Web: www.staedtebund.gv.at

 

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