Restitution und Kulturstudie prägen Kulturausschuss

Restitution und Kulturstudie prägen Kulturausschuss

Unter dem Vorsitz von Vizebürgermeister Erich Watzl (Linz) fand am 8. November 2006 die 64. Sitzung des Kulturausschusses in Lienz statt.

Restitution in der Stadt Lienz
Bürgermeister Johannes Hibler (Lienz) berichtete über den Umgang der Stadt Lienz mit Restitutionsfällen. Im Sommer 2001 wurde eine Kommission installiert, die die Provenienz der Sammlung im Schloss Bruck klären sollte. Die Forschungen konzentrierten sich dabei auf 38 Gemälde und Zeichnungen, die in den Jahren 1938 bis 1945 nach Lienz gelangt waren. Unter Heranziehung von Akten aus Wien, Innsbruck, Klagenfurt und Lienz ergaben die Recherchen eindeutig, dass das Bild „Der Schnitter“ ursprünglich dem Strickwarenfabrikanten Bernhard Altmann gehört hatte. Dieses Gemälde wurde allerdings im Jahr 1994 dem Lienzer Altbürgermeister Hubert Huber anlässlich seiner Pensionierung geschenkt. Dieser erklärte sich dazu bereit, das Bild ersatzlos zu restituieren, sodass die Erbin Ruth Altmann das Werk schließlich im Herbst 2002 bei Sotheby`s in London versteigern lassen und einen Erlös von knapp 240.000 Euro erzielte konnte.

Egger-Lienz-Museum
Die Geschichte des Egger-Lienz-Museums begann im Jahr 1907 mit der Gründung des Museumsvereins „Aguntum“, der 1938 in „Albin-Egger-Lienz-Museum“ umbenannt wurde. Die Sammeltätigkeit begann mit dem Tod des Künstlers im Jahre 1926, derzeit sind insgesamt rund 160 Werke in Bestand. Das Museum war zunächst in einer Schule, später in einem Kloster und ab 1943 schließlich im Schloss Bruck untergebracht.

Linz09 im Zeitplan
Die Vorbereitungen zum Kulturhauptstadtjahr 2009 liegen im Zeitplan, die Linz09 GmbH ist seit einem Jahr in Betrieb, derzeit sind rund 12 Beschäftigte aktiv (4 davon für die Projektentwicklung). Von den rund 650 eingereichten Projektideen werden an die 40 auf deren Umsetzbarkeit geprüft. Die Verträge zu den Förderungen wurden abgeschlossen, sodass das Budget von 60 Millionen fixiert werden konnte. In einem zweistufigen Verfahren wird derzeit eine Agentur für Marketingaufgaben gesucht. 5 Interessenten werden ausgewählt werden, Anfang 2007 soll die endgültige Entscheidung fallen.

Städtebund-Kulturstudie – erster Zwischenbericht
David Lechner und Thomas Philipp berichteten über den aktuellen Stand betreffend Städtebund-Kulturstudie. Derzeit befindet man sich am Ende der Entwicklungsphase, in der die Durchführung der qualitativen Interviews (ca. 10) noch ausständig ist. Die nächsten Schritte betreffend Basispaket beinhalten die Ergänzung und Erweiterung der bereits erhobenen Daten, die Erstellung einer fortschreibbaren Datenbasis, die Auswertung und Analyse sowie eine vergleichende Darstellung. Beim Detailpaket werden die Ein- und Abgrenzung des kulturellen Feldes, die Beschreibung von kulturellen Standorten, Befragungen, Erhebung und Analyse des Indikatorenclusters in ausgewählten Stadtteilen sowie eine vertiefende Erhebung und Analyse als nächste Schritte gesetzt.

Die nächste Sitzung des Kulturausschusses findet am 29. und 30. Mai 2007 (im Rahmen des 57. Österreichischen Städtetages) in Linz statt.

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