Bildung

Prognosen renommierter Zukunftsforscher belegen seit Jahren, dass Österreich immer stärker auf eine Wissensgesellschaft zusteuert. Bildung war seit jeher Quelle des Wohlstandes in unserem Land. Umso mehr ist es geboten, auf dem Weg in eine wissensbasierte Gesellschaft alle Anstrengungen gemeinsam zu unternehmen, um unseren Kindern, alle erdenklichen Möglichkeiten des Wissenserwerbes und der Persönlichkeitsbildung von früh auf zu eröffnen.

Es ist daher unabdingbar, große Bildungsinitiativen zu starten und umzusetzen. Der vorschulischen Bildung ist daher als erstes und vor allem große Aufmerksamkeit zu schenken. Die pädagogische Frühförderung von Kindern ist eine unbezahlbare Investition in die Zukunft. Sie hat unmittelbare Auswirkungen auf die emotionale Gesundheit, auf das soziale Verhalten und auf die Bildungsbiographie eines Menschen. Durch die vorschulische Bildung können zudem unterschiedliche Talente nicht nur früh erkannt sondern auch entsprechend gefördert werden.

Es ist daher besonders wichtig, die strukturellen Voraussetzungen dafür zu schaffen, deshalb hält der Österreichische Städtebund eine umfassende Reform des österreichischen Bildungssystems für unabdingbar. Sowohl Bildungsinhalte und –methodik als auch die vorhandenen Strukturen (innere und äußere Schulorganisation) sind nicht geeignet, den gegenwärtigen und den zukünftigen Anforderungen zu entsprechen.

Aus Sicht des Österreichischen Städtebundes hat die Reform der Schulverwaltung daher von folgenden Eckpunkten auszugehen:

  • Ein Einheitliches LeherInnendienstrecht und eine einheitliche PädagogInnenausbildung (von der Vorschulpädagogik bis inklusive der Sekundarstufe II) – sinnvollerweise als Bundeskompetenzen in Gesetzgebung und Vollziehung
  • Bundeseinheitliche Bildungspläne von der Vorschulstufe bis zur Matura mit klar nachvollziehbaren  Bildungsstandards anstelle von überfrachteten Lehrplänen
  • Die Begleitung der Bildungsprozesse an den Schulen und eine Qualitätskontrolle durch bundesunmittelbare Pädagogik–ExpertInnen, die von Verwaltungsaufgaben entlastet sind (Rolle der „SchulinspektorInnen neu“)
  • Die Einrichtung von Landesbildungsdirektionen als Behörden der mittelbaren Bundesverwaltung mit ministerieller Weisungsbefugnis und Berichtspflichten gegenüber dem Ministerium
  • Auf regionaler Ebene die Erledigung der administrativen Angelegenheiten durch die Bezirksverwaltungsbehörden
  • Die Einbindung der Städte und Gemeinden in die Steuerung der Bildungsinfrastruktur in ihrem Bereich.

Innerhalb dieser Eckpunkte ist in bildungspolitischer Hinsicht eine Schulorganisation zu entwickeln, die statt auf Selektion auf die Potenzialentwicklung aller Schüler und Schülerinnen gerichtet ist und welche die derzeitigen Schnittstellen: Kindergarten – Volksschule, Volksschule – Sekundarstufe, Sekundarstufe I – Berufsleben zu Nahtstellen entwickelt und nicht weiter Hemmschwellen bestehen lässt.Dazu ist ein einheitliches System von Grundstufe und Sekundarstufe I unter Einbeziehung der neunten Schulstufe unabdingbar.

Bei der Neuordnung der Verwaltungsorganisation ist dabei zu beachten, dass das wesentlichste ökonomische Einsparungspotenzial nicht in der Beseitigung der „Parallelstrukturen“ liegt (diese dient vor allem der Effizienzsteigerung), sondern in einer Entbürokratisierung und Entschlackung der Schulgesetze einschließlich des LehrerInnendienstrechtes.

Österreichs Städte setzen bereits heute sehr viele zukunftsorientierte Maßnahmen um und bereiten so die Menschen von morgen bestmöglich auch auf die Arbeits- und Berufswelt vor.  

OEGZ

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