„Smart Home“

„Smart Home“

Ein Pilotprojekt, um älteren LinzerInnen das selbständige Leben in der Wohnung zu erleichtern

Die Stadt Linz hat in den letzten Jahren mit dem flächendeckenden Ausbau von stationären Pflegeeinrichtungen, dem Angebot an Mobilen Diensten, dem Ausbau an Betreubaren Wohnungen sowie den zahlreichen nachträglichen Lifteinbauten viele Maßnahmen gesetzt, um der gestiegenen Lebenserwartung und dem größer werdenden Anteil der älteren Generation innerhalb der städtischen Bevölkerung rechtzeitig Rechnung zu tragen.
Mit dem Pilotprojekt „Smart Home“ werden neuerlich Maßstäbe für innovative Entwicklungen im Sozialbereich gesetzt. Um das selbständige Leben von SeniorInnen in ihrer gewohnten Umgebung zu unterstützen, hat das Amt für Soziales, Jugend und Familie der Stadt Linz gemeinsam mit der Firma BEKO und anderen Kooperationspartnern die Umsetzung dieses Projektes gestartet. Die Projektfinanzierung erfolgt über die Stadt Linz und das Land OÖ gemeinsam mit der Firma BEKO.

Zielsetzung und Angebote von „Smart Home“
Durch den Einsatz von Technologie im Haushalt soll die selbständige Lebensführung von SeniorInnen im Alter von 60+ im Betreubaren Wohnen in den Bereichen Kommunikation, Unterhaltung, Gesundheit, Sicherheit unterstützt werden. Die Besonderheit an dieser neuen Entwicklung ist die Verbindung von mehreren technischen Komponenten zu einem einheitlichen, benutzerfreundlichen System.
Ein PC mit großem Bildschirm bildet die Zentrale. Über dieses System werden alle zur Verfügung stehenden Funktionalitäten gesteuert. In einem ersten Basisangebot stehen folgende Funktionen zur Verfügung:
- Brandschutz/Herdplattenkontrolle
- Wasserstopp
- Alarmierung der Rettung bzw. des Betreuungsdienstes
- Bildtelefonie für BewohnerInnen, Angehörige, Betreuungsdienste
- Lokalisierung von verlorenen Gegenständen
- Sicherheitsbeleuchtung
- Hausnotruf mit Gegensprechen
- Gegensprechanlage via Bildschirm bedienbar
- Vorlesedienst (z. B. Online-Nachrichten)

Projektablauf
In einer Betreubaren Wohnung von der Wohnungsgenossenschaft GWG Linz, Rudolfstraße 8–12, wurde eine Schauwohnung mit der Smart-Home-Technologie ausgestattet. Von April bis Ende Mai 2008 haben 100 SeniorInnen die Schauwohnung besucht und die Funktionen getestet. Die älteste Besucherin war 90 Jahre alt.
Die Fachhochschule Linz hat die Rückmeldungen aller BesucherInnen in einem Evaluierungsbericht zusammengefasst. Die Anregungen der SeniorInnen wie z. B. Möglichkeit, Termine selbst in dem Kalender eintragen zu können, Anzeige von verpassten Anrufen, Informationen über Wochenend- und Feiertagsnotdienste, Medikamentenerinnerung etc. wurden von der Firma BEKO in der neuen Smart-Home-Version berücksichtigt.
Die Wichtigkeit des Themas „Zugang zu Informationstechnologien“ unterstreicht die Preisverleihung des ebiz egovernment award 2008, bei dem die Stadt Linz im Oktober 2008 mit dem 2. Preis in Oberösterreich für herausragende Leistungen im Bereich E-Business- und IT-Lösungen vom Bundeskanzleramt ausgezeichnet wurde.

Wie geht es weiter mit dem Projekt „Smart Home“?
Im Betreubaren Wohnen in der Rudolfstraße 8–12 wird zusätzlich ein Gemeinschaftsraum mit der Smart-Home-Technologie ausgestattet. Interessierte BewohnerInnen können die Funktionen ausprobieren und lernen gleichzeitig den Umgang mit der neuen Technologie. Gemeinsam mit den SeniorInnen besteht eine weitere Möglichkeit, um Smart Home zu testen und für den Alltagsgebrauch weiterzuentwickeln.
Weiters werden zwei betreubare Wohnungen, die mit der Smart-Home-Technologie ausgestattet sind, an BewohnerInnen übergeben, die dann im „Echtbetrieb“ mit dieser Technologie im Alltag leben werden und bereit sind, Rückmeldungen über ihre Erfahrungen zu geben und so zur Weiterentwicklung beizutragen.
Für die Zukunft wird der Einsatz der Smart-Home-Technologie in neuen betreubaren Wohnanlagen in Erwägung gezogen.
Die Schauwohnung in der Stadt Linz wurde bereits von vielen InteressentInnen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wohnbau etc. aus anderen Städten und Gemeinden besucht.

Unsere Kooperations¬partnerInnen
Die erfolgreiche Umsetzung des Projektes war nur durch eine intensive Kooperation verschiedener FachexpertInnen aus den Bereichen Soziales, Informationstechnologie, Wohnbau etc. möglich. Ich möchte mich bei der Firma BEKO und unseren KooperationspartnerInnen für ihr Engagement und ihre Mitarbeit bedanken:
- GWG Linz
- Samariterbund
- LIWEST
- Pensionistenverband Linz-Stadt
- CEIT Central European Institute of Technology
- TU Wien fortec
- FH OÖ Research Center Hagenberg und Linz
- Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik, Johannes-Kepler-Universität Linz
- Moeller Gebäudeautomation
- Textil-Teppich-Möbel Leiner

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