Kommunales Kompetenzzentrum - E-Government online

Kommunales Kompetenzzentrum - E-Government online

Der Österreichische Städtebund hat seinen Internet-Auftritt um den Fachbereich „E-Government“ erweitert und bietet an dieser Stelle in Form eines elektronischen „Kompetenzzentrums“ ein umfassendes Informationsangebot zu dieser Thematik, um allen an E-Government Interessierten den Einstieg in die Materie zu erleichtern. Neben Grundlagen liegt der Schwerpunkt aber selbstverständlich auf der kommunalen Dimension von E-Government. Die derzeit verfügbaren Inhalte bilden den „Grundstock“ des Komptenzzentrums, das Informationsangebot wird laufend erweitert und aktualisiert.

 

Städtebund – voll in E-Government-Politik eingebunden
Der Österreichische Städtebund engagiert sich bereits seit vielen Jahren in kommunalen E-Government-Fragen. Neben mehreren Publikationen, vielen Fachbeiträgen in der Österreichischen Gemeinde-Zeitung und Fachveranstaltungen vertritt er die Interessen der Gemeinden in allen maßgeblichen Foren und Arbeitskreisen und hat damit Zugang zu unterschiedlichsten Informationsquellen. Der ÖStB ist anderseits aber auch Adressat vielfältiger Informationen anderer Verwaltungsdienststellen, der Wirtschaft, Interessenvertretungen usw. und erhält auf diesem Weg wichtige und aktuelle Hinweise.

Informationsflut durch E-Government
Da es sich bei E-Government um ein sehr dynamisches, sich rasch veränderndes Thema handelt, das sich noch dazu nicht einfach auf einen Verwaltungs- oder Fachgebiet eingrenzen lässt, sondern sich durch eine hochgradige Durchdringung sämtlicher Ebenen der staatlichen Verwaltung und vieler Disziplinen, von der Technik bis zum Recht, auszeichnet, ist derzeit ein regelrechter „Information Overflow“ im Gange. Daraus resultiert auch ein teilweise feststellbares Orientierungs- und Verständnisproblem in den Gemeinden, welches mit sinkender Größe der Verwaltung und dem damit verbundenen Mangel an Ressourcen für eine intensivere Auseinandersetzung mit E-Government ansteigt.

Verständnisprobleme durch Technologielastigkeit
Zum Problem der Informationsüberflutung kommt noch die Technologielastigkeit von E-Government, die zum besseren Verständnis auch ein gewisses technisches Fachwissen voraussetzt. Es verwundert daher auch wenig, dass in einer vom KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung im Auftrag des Österreichischen Städtebundes durchgeführten Fragebogenerhebung im August 2003 immerhin 37% der befragten Städte angaben, unklare Vorstellungen über zu setzende Maßnahmen zu haben. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Erhebung nur in Städtebund-Mitgliedsgemeinden durchgeführt wurde – also Städten und größeren Gemeinden. Bei einer flächendeckenden Befragung würde das Ergebnis wahrscheinlich noch deutlich höher ausfallen.
In der gleichen Fragebogenerhebung wurden auch der Unterstützungsbedarf durch den Österreichischen Städtebund und andere Organisationen aus bzw. im Nahbereich der öffentlichen Verwaltung abgefragt. Den Ergebnissen zufolge erwarten sich 40% der Städte von ihrer Interessenvertretung – mehr als von allen anderen genannten Organisationen – konkrete Unterstützung im E-Government-Bereich in Form von mehr und laufender Fachinformation.

Informationsplattform für Kommunen
Alle genannten Faktoren haben schließlich zur Entscheidung beigetragen, ein „kommunales Kompetenzzentrum E-Government“ auf der Internet-Site des Österreichischen Städtebundes aufzubauen. Mit dieser neuen Informationsplattform werden zwei Ziele verfolgt, nämlich einerseits die komplexe und vielschichtige Thematik möglichst transparent und zusammenhängend darzustellen und andererseits E-Government-interessierten Kommunen laufend möglichst komprimiert aktuelle und auf kommunale Relevanz überprüfte Inhalte zur Verfügung zu stellen.
Aufgrund der Bedeutung des Themas für die Entwicklung und Arbeit der öffentlichen Verwaltung steht das „kommunale Kompetenzzentrum E-Government“ allen Nutzern zur freien Verfügung, es ist kein Login erforderlich.

Zentraler Einstieg für E-Government
Die Plattform eignet sich auch hervorragend als zentraler Einstiegs- und Angelpunkt für andere E-Government-Seiten in Österreich. Da es wenig Sinn macht und nur den Wartungsaufwand steigert, Informationen doppelt zu halten, wurde auf eine möglichst umfassende Verlinkung mit maßgeblichen Informationsanbietern (Bund-Länder-Gemeinden-Arbeitskreis, IKT-Stabsstelle/CIO, Bundeskanzleramt, Parlament usw.) geachtet, wobei nach Möglichkeit direkt auf die jeweiligen Inhalte und nicht auf die Startseiten verwiesen wird. Eine Ausnahme stellen Schlüsseldokumente dar, wie z. B. die Regierungsvorlage zum E-Government-Gesetz oder die Roadmap E-Government. Diese können direkt vom „kommunalen Kompetenzzentrum E-Government“ heruntergeladen werden.

Schwerpunkte
Die Struktur des Kompetenzzentrums untergliedert sich in 6 Schwerpunkte:

1. Veranstaltungen: Ein Überblick über Veranstaltungen im E-Government-Bereich und -Umfeld, der laufend aktualisiert und erweitert wird.

2. Publikationen: Eine Liste von Büchern, Studien, Unterlagen, Zeitschriften und sonstigen Materialien zum Thema „E-Government“.

3. Grundlagen: Umfassende Darstellung von E-Government-Basiswissen, sowohl allgemeine Grundlagen als auch mit kommunal- bzw. verwaltungsspezifischer Ausrichtung. Dieser Bereich eignet sich sehr gut zum Einlesen in die Thematik oder für ergänzende Informationen.

4. Arbeitskreise und Foren: Eine Übersicht über die wichtigsten Plattformen und Akteure (inklusive Kontaktadressen) im Bereich der öffentlichen Verwaltung, die sich mit der Entwicklung von E-Government in Österreich beschäftigen. Auch diese Liste wird laufend erweitert.

5. E-Government-Schwerpunkte: Unter dieser Rubrik finden sich die aktuellen „Eckpfeiler“ der österreichischen E-Government-Entwicklung wie z. B. Roadmap, Masterplan und E-Government-Gesetz.

6. E-Government-Schwerpunkte mit Kommunalbezug: Da es sich um ein kommunales Kompetenzzentrum handelt, wurde der Fokus auch auf E-Government-Schwerpunkte gelegt, welche unmittelbar die Gemeinden betreffen bzw. tangieren. Alle Maßnahmen und Initiativen werden kurz erläutert und sind mit weiterführenden Links bzw. ergänzenden Dokumenten zum Herunterladen versehen.

Mit der Aufarbeitung von E-Government-Grundlagen, aktuellen Aktivitäten und Maßnahmen in diesem Umfeld ist das Ziel der ersten Ausbaustufe, nämlich einen Überblick über die Thematik zu geben, erfüllt. Dabei soll es aber – so Generalsekretär Dr. Erich Pramböck – nicht bleiben, schließlich gehört zu einem Kompetenzzentrum mehr als nur Basisinformation. Daher werden die bereits vorhandenen Fachthemen – wie z. B. Portalverbund, Definition von Lebenssituationen u. v. m. – laufend um Beiträge von Experten, aktuellen Meldungen aus Fachmagazinen, Berichten aus Arbeitskreisen oder von Tagungen/Konferenzen ergänzt. Auch an eine thematische Ausweitung ist gedacht, insbesondere in Bezug auf Themen, die in engem Zusammenhang mit E-Government stehen und teilweise sogar eine Voraussetzung bilden wie beispielsweise Geschäftsprozessmanagement, Workflowmanagement oder der elektronische Akt. Ebenso könnten „Good Practices“ aus Städten und kommunale Musterlösungen oder Plattformen vorgestellt werden.
Mit zunehmender Informationsdichte werden auch Verbesserungen bei der Benutzerführung durch das „Kommunale Kompetenzzentrum E-Government“ notwendig werden. Die Komplexität der Materie stellt hohe Anforderungen an die Navigation, weshalb laufende Forschungsaktivitäten an der Universität Linz zur „Taxonomie von E-Government“ und zu „wissensbasiertem Prozessmanagement in Verwaltungsnetzwerken“ mit Interesse verfolgt und bei Bedarf eine Kooperation zur Systematisierung im „Kommunalen Kompetenzzentrum E-Government“ angepeilt wird.

E-Government-Newsletter mit kommunalem Bezug
Abgerundet wird das „Kommunale Kompetenzzentrum E-Government“ um einen News-Bereich, der seinem Namen auch gerecht werden soll und wöchentlich über die neuesten Aktivitäten und Entwicklungen berichtet. Es besteht auch die Möglichkeit, diesen Newsletter zu abonnieren und sich per E-Mail über neue Meldungen und Themen informieren zu lassen.
Hinweise und Anregungen zur Verbesserung oder Erweiterung dieser Plattform sind willkommen und bitte an e-government@public-management.at zu richten.

Fehlende Grafiken finden Sie in der ÖGZ 2/04.

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