Bischofshofen – die Stadt mit Schwung

Bischofshofen – die Stadt mit Schwung

Der Umbau des Bahnhofes samt Gestaltung des Bahnhofvorplatzes, die Verlegung der Durchzugsstraße und die damit einhergehende Neugestaltung des Zentrums haben Bischofshofen innerhalb weniger Jahre völlig verändert und neue Zukunftsperspektiven eröffnet. Die Stadt hat mit diesem Großprojekt die Verkehrsströme neu geordnet und die Innenstadt wesentlich attraktiver gestaltet. Mit der Umgestaltung erhielt das Zentrum ein ansprechenderes und kundenfreundlicheres Aussehen.

Bischofshofen ist ein Ort mit Vergangenheit und Zukunft. Sport, Kultur und Wirtschaft prägen das Bild der erst vor wenigen Jahren zur Stadt erhobenen Gemeinde. Als eine der ältesten Kulturstätten im Land Salzburg kann der Ort auf eine fünftausendjährige Geschichte zurückblicken. Dass Bischofshofen weltweit bekannt ist, verdankt die Stadt vor allem dem Schisprung. Das Abschlussspringen der Vierschanzentournee bringt alljährlich tausende Besucherinnen und Besucher nach Bischofshofen und ist für den Ort zu einem bedeutenden Image- und Wirtschaftsfaktor geworden. Große Unternehmen wie die Firmen Liebherr, Pilkington Austria oder Kessel Loos und zahlreiche weitere Betriebe machen Bischofshofen zu einem bedeutenden Wirtschaftsstandort. Als Einkaufsstadt ist die Stadt in der Region sehr beliebt. Zukunftsweisende kommunale Projekte haben in den letzten Jahren Bischofshofen positiv geprägt.
Bauprojekte in Millionenhöhe haben Bischofshofen in der Struktur völlig verändert und gaben der Stadt ein wesentlich attraktiveres und städtisches Aussehen. Bischofshofen glänzt heute durch eine ansprechend gestaltete Innenstadt und ein modernes Bahnzentrum.

Umbau der Stadt in Etappen
Der Umbau der Stadt erfolgte in mehreren Phasen: Nach fünf Jahren Bauzeit und einer Investition von rund 80 Mio. Euro wurden im Oktober 2003 der neue Bahnhof und die Ortskernumfahrung offiziell eröffnet. Im Zuge der Bauarbeiten wurde auch ein Fußgängersteg über die Salzach in das Wohngebiet Stegfeld errichtet. Der traditionelle Verkehrsknotenpunkt Bischofshofen wurde zu einer modernen Drehscheibe des öffentlichen und Individualverkehrs umgestaltet. In den Jahren 2004 und 2005 erfolgte die Neugestaltung der Innenstadt. Am 25. September 2005 wurde die „Innenstadt neu“ anlässlich der Feierlichkeiten zu fünf Jahre Stadt Bischofshofen offiziell eröffnet.

Vorausschauende Planung
Dieser Meilenstein in der Ortsbildgestaltung war nur durch vorausschauende Planung und das Zusammenspiel unterschiedlicher Institutionen möglich. Wesentliche Voraussetzung für die Neugestaltung war die gute Zusammenarbeit zwischen den ÖBB und der Stadtgemeinde beim Umbau des Bahnhofes und der Errichtung der Ortskernumfahrung entlang der Bahnstrecke. Alt-Bürgermeister Herbert Haselsteiner hat gemeinsam mit der damaligen Gemeindevertretung und den Österreichischen Bundesbahnen den Grundstein für die zukunftsweisende Umgestaltung von Bischofshofen gelegt.

Die Ausgangslage
In Bischofshofen bestanden Mitte der neunziger Jahre trotz des Baus der weiträumigen Umfahrung B 311 (Pinzgauer Bundesstraße) im Jahr 1986 und der damit erfolgten Entlastung des Ortsgebietes vom Durchzugsverkehr schwerwiegende Verkehrsprobleme. Diese machten eine Verlegung der Durchzugsstraße unumgänglich:

- In den letzten 20 Jahren kam es zu einer kontinuierlichen Verkehrszunahme. Daher war die Verkehrsbelastung im Ortszentrum von Bischofshofen 1998 höher als vor Eröffnung der Umfahrung B 311. Rund 14.000 Fahrzeuge wälzten sich täglich durch das Zentrum.

- Die wichtigsten Geschäftsbereiche der Stadtgemeinde Bischofshofen, die Bahnhofstraße und der Moßhammerplatz, waren massiv vom Kfz-Verkehr belastet.

Die Erarbeitung einer Gesamtkonzeption des Bischofshofener Verkehrssystems, die eine sinnvolle und gegenseitige Ergänzung der einzelnen Verkehrsmittel ermöglicht, war somit dringend notwendig geworden.

Gesamtverkehrskonzept als Grundlage
Das Gesamtverkehrskonzept Bischofshofen beinhaltete eine Verlegung der bestehenden Ortsdurchfahrt aus dem Zentrum über parallel laufende Straßenzüge. Für die Verkehrsführung in der Innenstadt wurden drei Varianten angedacht: Neben einer Fußgängerzone wurde eine einspurige bzw. zweispurige Führung des Verkehrs diskutiert.
Zentraler Bestandteil des Gesamtverkehrskonzeptes war die Neugestaltung des Bahnhofvorplatzes in Zusammenhang mit dem Bahnhofumbau durch die Österreichischen Bundesbahnen.

Grundsatzbeschluss im Jahr 1993
Der Grundsatzbeschluss für die Realisierung des Verkehrskonzeptes war von der Gemeindevertretung bereits im März 1993 gefasst worden. Ein Jahr später wurde das Verkehrskonzept präsentiert, das u. a. den Bau der Ortskernentlastung, die Errichtung eines Parkhauses und die Neugestaltung des Zentrumsbereiches vorsah. Zahlreiche Verhandlungen waren nötig, um das heute vorliegende Ergebnis erzielen zu können. Mit den Baumaßnahmen wurde 1998 begonnen. Neben der Errichtung der Stegfeldunterführung waren wichtige Eckpunkte der Bau von drei Kreisverkehren sowie eines Salzachsteges und die Neugestaltung des Bahnhofvorplatzes. Um den Bau realisieren zu können, mussten zwei Gebäude weichen. Die Errichtung des Einkaufszentrums Karo in der Innenstadt mit 264 zentrumsnahen Stellplätzen, dessen Eröffnung im Jahr 2002 erfolgte, wurde auf die Pläne der neuen Ortskernumfahrung abgestimmt.

Moderne Drehscheibe des öffentlichen und Individualverkehrs
Die Baumaßnahmen für die neue Bahnanlage dauerten rund fünf Jahre. Inklusive Planungsarbeiten nahm das Projekt etwa zwölf Jahre in Anspruch. Entstanden ist einer der modernsten Bahnhöfe Österreichs. Der traditionelle Verkehrsknotenpunkt Bischofshofen wurde dadurch zu einer attraktiven Drehscheibe des öffentlichen und Individualverkehrs umgestaltet. Die Kosten für den Umbau des Bahnhofes beliefen sich auf rund 65 Mio. Euro.
Der Startschuss für den Bau der Ortskernumfahrung fiel im Jahr 2000. Die Umsetzung des Bauvorhabens und die damit verbundene Neuorganisation des Verkehrssystems war nur durch das Zusammenwirken von Land Salzburg, Gemeinde Bischofshofen und den Österreichischen Bundesbahnen möglich. Die Kosten für die Ortskernumfahrung von rund 14,5 Mio. Euro wurden von Gemeinde, Land Salzburg und Bund getragen. Dass sich das Land Salzburg an dem
Bau beteiligte, hatte seinen guten Grund: Die Ortskernumfahrung wurde von der Stadtgemeinde Bischofshofen in Abstimmung mit der Straßenverwaltung des Landes errichtet. Nach Fertigstellung übergab die Stadt Bischofshofen die neue Straße an das Land Salzburg. Das Land ersparte sich somit die Kosten für die Letztinstandsetzung des alten Straßenzuges, der im Gegenzug in das Eigentum der Stadt Bischofshofen überging. Die Eingliederung ins Gemeindestraßennetz bedeutete, dass die Gestaltung der Innenstadt der Gemeinde oblag.
Bei der Eröffnung im Oktober 2003 mit tausenden Besucherinnen und Besuchern wurden der neue Bahnhof samt Bahnhofvorplatz und die Ortskernumfahrung als Jahrhundertprojekte gefeiert.

Wesentliche Verbesserung des Verkehrssystems
Die Umsetzung des Verkehrskonzeptes leistete einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung des Verkehrssystems in Bischofshofen mit regional wirksamen Verkehrsmaßnahmen: Einerseits wurden Park-and-Ride-Stellplätze geschaffen, andererseits unter Berücksichtigung der regionalen Bedeutung der Stadt die Situation für den öffentlichen Verkehr wesentlich verbessert. Die Verkehrsmittel sind leichter erreichbar. Die Zugänge zu den Bahnsteigen wurden verbessert und behindertengerecht gestaltet. Die Verkehrssicherheit an den Ortseinfahrten wurde durch Kreisverkehrslösungen erhöht. Die Stadt festigte ihre Stellung als regionale Nahverkehrsdrehscheibe sowohl im Pendler- und Schülerverkehr als auch im Urlaubsverkehr.

Die Gestaltung der Innenstadt
Sowohl in Sachen Verkehrstechnik als auch im Bereich Ortsbildgestaltung wurden durch das Projekt „Bahnhofumbau und Ortskernentlastung“ Meilensteine für Bischofshofen gesetzt. Die gewonnene verkehrsentlastete Zone im Zentrum konnte somit neu und attraktiv gestaltet werden. Den Architektenwettbewerb für die Neugestaltung der Innenstadt konnte das Architekturbüro Hochhäusl & Moosbrugger, Stadt Salzburg, für sich entscheiden. Die Firma Alpine-Mayreder Bau GmbH führte den Umbau durch. In wöchentlichen Baubesprechungen wurden unter der Leitung von Stadtbaudirektor Ing. Hubert Lienbacher die einzelnen Bauschritte festgesetzt.

Pflasterung mit heimischem Granit
Bei der Bodengestaltung wurde heimisches Material verwendet: Die Gehwege und Plätze wurden mit Granit verlegt, der seit Jahrhunderten im Donauraum gebräuchlich ist. Die Dicke der Granitplatten wurde den Belastungen angepasst: Während diese im Gehbereich nur eine Stärke von acht Zentimeter aufweisen, wurden die Fahrbereiche asphaltiert bzw. mit zehn bis zwölf Zentimeter dicken Granitplatten belegt. Als Gestaltungselemente wurden ein kleiner Fontänenbrunnen und ein Brunnen aus Naturstein errichtet. Zur Strukturierung des Straßenbildes wurden Bäume gepflanzt.

Bauarbeiten in unterschiedlichen Phasen
Die Bauarbeiten wurden in unterschiedlichen Phasen abgewickelt. Im Zuge der Generalsanierung des fünfzig Jahre alten Kanals samt aller Hausanschlüsse wurde der bestehende Mischwasserkanal in ein Trennsystem mit Schmutz- und Oberflächenwasserkanälen umgebaut. Dieses System bringt wesentliche Vorteile bei der Aufbereitung des Wassers in der Kläranlage. In einer weiteren Bauphase wurden neue Leitungen für Strom, Kabel-TV, Telefon sowie ein Lichtwellenleiterkabel für eine raschere Datenübertragung verlegt. Trotz der umfassenden Grabungsarbeiten war dank des optimalen Baumanagements die Innenstadt in jeder Bauphase zu Fuß sowie für den Anrainer- und Lieferverkehr erreichbar.

Attraktive Flaniermeile mit städtischem Flair
Die Neugestaltung des Zentrums wurde mit der Umgestaltung des Kirchplatzes abgeschlossen. Im Rahmen der Umbauarbeiten wurde der Kirchvorplatz um 70 cm auf das ursprüngliche Niveau, welches er Mitte des 18. Jahrhunderts hatte, abgesenkt. Mit der Gestaltung einer attraktiven Flaniermeile mit städtischem Flair erhielt die Innenstadt ein wesentlich ansprechenderes und kundenfreundlicheres Aussehen. Auf Wunsch und in Absprache mit der Wirtschaft wurde keine Fußgängerzone, sondern eine verkehrsberuhigte Zone mit Einbahnlösung umgesetzt. Zudem entstanden in der Bahnhofstraße und am Moßhammerplatz neben Ladezonen auch zwölf Parkplätze. Der Verkehr wird von Süd nach Nord geführt. Die neue Verkehrslösung wertet den Rad- und Fußgängerverkehr in ihrer Bedeutung wesentlich auf. Der Radverkehr ist in beiden Richtungen möglich. Für die Fußgängerinnen und Fußgänger stehen wesentlich breitere Wege zur Verfügung. Die Gesamtkosten für die Neugestaltung des Zentrums und die Erneuerung des Kanalsystems betrugen 2,5 Mio. Euro und wurden zur Gänze von der Stadt finanziert.

Zukunftsperspektiven
Der Umbau des Bahnhofes samt Gestaltung des Bahnhofvorplatzes, die Verlegung der Durchzugsstraße und die damit einhergehende Neugestaltung des Zentrums haben Bischofshofen innerhalb weniger Jahre völlig verändert und neue Zukunftsperspektiven eröffnet. Die Stadt hat mit diesem Großprojekt die Verkehrsströme neu geordnet und die Innenstadt wesentlich attraktiver gestaltet. Mit der Umgestaltung erhielt das Zentrum ein ansprechenderes und kundenfreundlicheres Aussehen. Das Bindeglied zwischen den Neuerungen ist das Citymanagement, das von der Stadt gemeinsam mit der Wirtschaft mit dem Ziel initiiert wurde, den Status von Bischofshofen als regionales Einkaufsziel weiter zu stärken. Ein salzburg-bayrisches Kooperationsprojekt, die Strukturuntersuchung SABE-V-Studie der CIMA Österreich, hat gezeigt, dass der Wirtschaftsstandort Bischofshofen im regionalen Vergleich sehr positiv abschneidet. Die Einkaufsstadt Bischofshofen kann u. a. mit einem positiven Image, einem hohen Einzelhandelsumsatz sowie einem starken Zufluss der regionalen Kaufkraft punkten. Mit einer örtlichen Kaufkraftbindung von 87 Prozent liegt Bischofshofen österreichweit im Spitzenfeld. Durch die optimale Zusammenführung und Abstimmung unterschiedlicher Bereiche und Interessen hat Bischofshofen, die Stadt mit Schwung, eine ideale Basis für eine erfolgreiche Zukunft geschaffen.

Städtebund-Linktipp:
www.bischofshofen.sbg.at

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