Bevölkerungsprognosen für Österreich – Konsequenzen für Gemeinden

Bevölkerungsprognosen für Österreich – Konsequenzen für Gemeinden

„Können die Bevölkerungsprognosen stimmen, die von der Österreichischen Raumordnungskonferenz gemeinsam mit der Statistik Austria ausgearbeitet und beim Städtetag Ende Mai/Anfang Juni 2006 vorgestellt wurden?“, fragten sich wohl viele Entscheidungsträger, wenn sie die Daten für ihre Gemeinden betrachten und mögliche ergänzende bzw. Gegenmaßnahmen erwägen.

 

Die unten abgebildete Karte gibt einen Überblick, Details sind unter www.staedtetag.at abrufbar. Österreichs Bevölkerung wird – wenn die Trends der letzten Jahre anhalten – in verstärktem Maße zunehmen, allerdings zeigen sich deutliche Verschiebungen in der regionalen Struktur und Zusammensetzung der Bevölkerung.
Da die Geburtenbilanz ausgeglichen ist – weniger Kinder werden durch eine sich ständig erhöhende Lebenserwartung kompensiert –, spielt sich alles über die Zuwanderung ab, wobei immer stärker die neuen EU-Mitgliedsstaaten für die Zuwanderung verantwortlich zeichnen.

Dynamische Stadtregionen – Bevölkerungsrückgang
in peripheren Gebieten

Insgesamt könnte Österreich in den nächsten 25 Jahren um rund 10% oder etwa 800.000 Einwohner – wie erwähnt durchwegs Zuwanderer – mehr aufweisen, wobei sich der Osten Österreichs besonders dynamisch entwickelt. Inneralpine Gebiete ohne Fremdenverkehr sowie einige Grenzgebiete im Norden und Südosten dürften Einwohner verlieren. Österreichs Bevölkerung wächst entlang der Achse der Westbahn und in den Agglomerationsräumen Graz und Klagenfurt/Villach.

Aufgabenschwerpunkt Zuwanderer/Integration
Um den sozialen Zusammenhalt der österreichischen Bevölkerung zu sichern, wird es großer Integrationsanstrengungen und wesentlich intensiverer Ausbildungsmaßnahmen zur Spracherlernung der Zuwanderer bedürfen. Überdies zeichnen sich in den Wachstumsregionen erhöhte Anforderungen an den Wohnungsmarkt ab. In den weniger dynamischen Gebieten sind die Gemeinden und hier insbesondere die zentralen Orte – gemeinsam mit den Ländern und der Wirtschaft – gefordert, Wachstumsimpulse zu setzen.

Erhöhter Pflegebedarf
Besonders deutlich zeichnet sich ab, dass die Zahl der sehr alten und damit auch in hohem Umfang pflegebedürftigen Menschen zunehmen wird. Die Zahl der über 85-Jährigen wird sich innerhalb von 25 Jahren von derzeit 133.000 auf knapp 300.000 Menschen erhöhen.
Die demografischen Veränderungen werden von den Städten und Gemeinden große Anstrengungen verlangen. Auch die gesamtösterreichische Politik wird sich darauf einzustellen haben.

Die fehlende Grafik finden Sie in der ÖGZ 08/2006!

OEGZ

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