Graz setzt auf Handelsdatenbank und „Business Scout“

Graz setzt auf Handelsdatenbank und „Business Scout“

In der Stadt Graz wird Serviceorientierung großgeschrieben – Service für die Firmen, aber auch für die Bürgerinnen und Bürger. Mit innovativen Projekten wie der Handelsdatenbank „Graz hat’s“, mit „Business Scout“ und Baustellenmarketing werden Unternehmen und Einkaufen leichter gemacht.

 

Versuchen Sie einmal, über eine Suchmaschine wie Google ein Geschäft zu finden, das Ihnen Reißverschlüsse anbietet. Sie werden interessante Abhandlungen oder gar einige Waren finden, die mit einem Reißverschluss ausgestattet sind.
Gehen Sie in ein Innenstadtgeschäft und fragen Sie die Verkäuferin nach einem Geschäft, das Reißverschlüsse führt. Mit viel Glück finden Sie eine, die selbst näht und Ihnen Auskunft gibt. In den allermeisten Fällen werden Sie ein Achselzucken ernten.

2.145 Geschäfte auf einen Klick
Die Handelsmarketing Graz GmbH, eine 100-Prozent-Tochter der Stadt Graz, nahm diese Herausforderung an und präsentiert seit 26. Oktober 2006 unter www.grazhats.at 2.145 Geschäfte der Stadt Graz auf einem Klick.
Das Suchen und Finden eines Geschäftes ist ja nicht neu. Kennt man den genauen Namen, gar den Namen der Inhaber oder die Adresse, dann gelingt es zumeist, über Umwege zu einer Homepage des Unternehmens zu gelangen. Schwieriger wird es schon bei der Suche nach konkreten Angeboten. Da gibt es nur noch wenige Serviceplattformen. Diese Projekte leiden allesamt an der Unmachbarkeit ihrer Finanzierung und stocken nach einem ambitionierten Start.
Ganz nach dem Vorbild der großen Tourismus-Suchmaschinen wurde das ehrgeizige Ziel gesteckt, das Angebot aller Handelsbetriebe via Internet verfügbar zu machen. Nach mehr als 18 Monaten Arbeit konnte eine mächtige Handelsdatenbank realisiert werden. Kunden und Handelsmitarbeiter finden das gesamte Handelsangebot unter einem Dach: Waren, Dienstleistungen und Marken, Öffnungszeiten, Erreichbarkeit, Filialen, Ansprechpartner, Kontaktmöglichkeit via Mail und einen Direktlink auf Domain oder Webshop.

Bringschuld des Handels
Die Handelsmarketing Graz GmbH hat alle 2.145 Geschäfte zweimal kontaktiert und besucht und die Daten auf einem guten Standard eingepflegt. In einem internen Testlauf wurde den Handelsbetrieben ein CMS (Content Management System) zur Verfügung gestellt. Damit wird die Aktualisierung der Daten in Hinkunft zur Bringschuld. „Wenn ein Betrieb seine Daten länger als sechs Monate nicht aktualisiert, fliegt er aus unserer Plattform raus. Nur so können wir unseren Kunden die optimale Information bieten“, meint Handelsmarketing-Geschäftsführer Joseph Schnedlitz kompromisslos. Vor Ablauf dieser Frist werden die Betroffenen mehrfach über das „Ablaufdatum“ informiert.
Das System basiert auf einer EU-Datenbank (ENACE), die alle Handelsleistungen in mehreren Gliederungsebenen auflistet. Die Nomenklatur ist nicht gerade benutzerfreundlich, bietet aber den Vorteil, dass die Suchbegriffe in 23 EU-Sprachen verfügbar sind. So kann die Suche auch in einer dieser EU-Sprachen erfolgen und Treffer aus dem Grazer Handel bringen. Bei der geopolitischen Lage des Handelsstandortes Graz (Ungarn, Slowenien, Kroatien als Einzugsgebiet) sollte das Vorteile bringen. Die Lücken der Normdatenbank wurden durch selbst gewählte Suchbegriffe und Synonyme geschlossen. Immer mehr umgangssprachliche Ausdrücke werden heute bei der Suche im Internet verwendet. Und diesen Gewohnheiten will man in Graz entgegenkommen.
Die nächsten Entwicklungsschritte stehen schon fest: Täglich spezielle Angebote in jeder Warenkategorie, Auktionen, Kundenclubs, Bewertung von Auslagen und Dienstleistungsqualität in Kundenforen und die Einrichtung von Webshops für alle Händler.
Schnedlitz: „Wir müssen alle Händler ermutigen, sich dem Vergleich via Internet zu stellen. Die Kunden haben jeden Tag die Wahl. Wer nicht bereit ist, wenigstens einige Artikel über diesen Vertriebskanal abzusetzen, nützt die Chancen des Mediums nicht.“ (J. S.)

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