UN-Verkehrssicherheitswoche 2007 Straßenverkehrssicherheit betrifft uns alle

UN-Verkehrssicherheitswoche 2007 Straßenverkehrssicherheit betrifft uns alle

Vom 23. bis 29. April 2007 findet die erste UN-Verkehrssicherheitswoche statt. Diese steht unter dem Motto „Road Safety is no accident – Verkehrssicherheit ist kein Zufall“. Den 27. April 2007 hat die EU zum Europäischen Verkehrssicherheitstag erklärt. Sowohl die Aktivitäten auf UN-Ebene als auch auf europäischer Ebene zielen auf Kinder und Jugendliche ab, da sie ein sehr großes Risiko haben, bei Straßenverkehrsunfällen verletzt oder getötet zu werden. In Österreichs Städten und Gemeinden sollen an einzelnen Aktionstagen während der Verkehrssicherheitswoche zahlreiche gezielte Aktivitäten gesetzt werden, um das Bewusstsein der Bevölkerung für wichtige Verkehrssicherheitsthemen zu erhöhen.

 

Die erste UN-Verkehrssicherheitswoche
Die Idee zur Abhaltung der ersten UN-Verkehrssicherheitswoche beruht auf einer Resolution der UNO-Generalversammlung zur „Erhöhung der globalen Verkehrssicherheit“ vom Oktober 2005. Diese Resolution fordert die Regionalkommissionen der Vereinten Nationen und die Weltgesundheitsorganisation WHO dazu auf, nach dem Vorbild der UNECE-Verkehrssicherheitswoche und des Weltgesundheitstags 2004 gemeinsam eine Verkehrssicherheitswoche zu organisieren.
Die Woche von 23. bis 29. April 2007 widmet sich den jungen Menschen, da diese eine Hochrisikogruppe im Straßenverkehr darstellen. Nichtsdestotrotz soll in der Woche weltweit jedoch auch das Bewusstsein aller Altersgruppen für die wesentlichen Verkehrssicherheitsthemen durch eine Reihe internationaler, nationaler, regionaler und lokaler Veranstaltungen und Aktionen erhöht werden. Den Freitag derselben Woche (27. April 2007) hat die EU zum Europäischen Verkehrssicherheitstag erklärt, der sich ebenfalls mit den jungen VerkehrsteilnehmerInnen auseinandersetzen soll.

Hauptziele der UN-Verkehrssicherheitswoche
Die zwei Hauptziele der UN-Verkehrssicherheitswoche 2007 sind:

- Das Bewusstsein über die gesellschaftlichen Folgen von Verkehrsunfällen wecken und erhöhen – vor allem die Risiken von jungen Straßenbenützerinnen und -benützern werden hervorgehoben.

- Maßnahmen und Aktionen rund um die wichtigsten Einflussfaktoren auf Verletzungen durch Straßenverkehrsunfälle vorantreiben – es sind dies vor allem Schutzhelme, Sicherheitsgurte, Alkohol am Steuer, Rasen und Infrastruktur.

Die Woche steht unter dem Motto „Road Safety is no accident – Verkehrssicherheit ist kein Zufall“. Dies bedeutet, dass mehr Verkehrssicherheit nicht durch Zufall erreicht werden kann, sondern nur durch intensive Bemühungen aller am Verkehrsgeschehen Beteiligten. Nicht nur die Politik ist in diesem Zusammenhang gefordert, nicht nur alle wirtschaftlich und gesellschaftlich Verantwortlichen, sondern jeder Einzelne.
Die Kosten für Maßnahmen zugunsten der Straßenverkehrssicherheit sind, verglichen mit den menschlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kosten der Folgen von Unfällen, im Straßenverkehr gering. Jeder verhinderte Unfall spart nicht nur volkswirtschaftliche Kosten, sondern auch viel Leid und Elend für die Betroffenen. Daher sind Aktionen zur Erhöhung der Straßenverkehrssicherheit von besonderer Bedeutung.

Umsetzung in Österreich
Im Jänner 2002 hat die Bundesregierung im Einklang mit den Zielen der Europäischen Union die Durchführung eines umfassenden Verkehrssicherheitsprogramms beschlossen, um bis zum Jahr 2010 eine Halbierung der Anzahl der Todesopfer im Straßenverkehr (ausgehend von 1003 Verkehrstoten, dem Mittelwert der Jahre 1998–2000) zu erreichen. Im Jahr 2006 wurden auf Österreichs Straßen 730 Menschen getötet. Österreich befindet sich somit auf dem richtigen Weg, dennoch ist die Erreichung des ehrgeizigen Ziels aus dem Verkehrssicherheitsprogramm, wie die aktuelle Unfallstatistik zeigt, nur mit breiter Unterstützung – vor allem auch durch die Städte und Gemeinden – möglich.
Aus diesem Grund hat Österreich die Idee der UN-Verkehrssicherheitswoche sofort aufgegriffen und beschlossen, die Woche durch konkrete Aktionen zu unterstützen. Die Organisation der Aktivitäten auf nationaler Ebene erfolgt durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, das bei der Vorbereitung durch das Kuratorium für Verkehrssicherheit unterstützt wird.
Doch Aktivitäten allein auf nationaler Ebene sind nicht genug. Gerade eine Aktionswoche ist sehr gut dazu geeignet, auch regionale und lokale Verkehrssicherheitsaktivitäten zu promoten und geschlossen für das gemeinsame Ziel einzutreten. Um die in Österreich noch immer unannehmbar hohe Zahl der Verkehrstoten zu reduzieren, müssen mit allen Verantwortlichen gemeinsam die wirksamsten Maßnahmen getroffen werden. Die Unterstützung der Städte und Gemeinden ist hier besonders gefragt!
Vielleicht gibt es in Ihrer Gemeinde Aktionen oder Initiativen, die im Rahmen der Woche gezielt umgesetzt werden könnten. Ihrer Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Aktivitäten
Die Aktivitäten in Österreich stehen unter dem Motto „Vision Zero für eine Woche“. Das Konzept der „Vision Zero“, das ursprünglich aus Schweden stammt, verfolgt das Ziel, dass niemand mehr im Straßenverkehr getötet oder schwer verletzt werden soll. Das erste Etappenziel dazu – minus 50% Getötete und minus 20% Verletzte im Straßenverkehr – hat Österreich mit dem Verkehrssicherheitsprogramm bereits gelegt. Die Vision Zero soll jedoch darüber hinaus wirken, Unfälle verhindern und letztendlich ein fehlerverzeihendes Verkehrssystem schaffen.
Die „Vision Zero“ ist Teil des Regierungsprogramms, aber derzeit noch ein wenig bekanntes Konzept in der Verkehrssicherheitsarbeit. Die Aktionswoche soll daher dazu beitragen, den Bekanntheitsgrad der Vision Zero zu erhöhen und tatsächlich möglichst wenige Verkehrstote in dieser Woche zu erreichen. Die Unterstützung der Exekutive auf lokaler Ebene ist dabei natürlich von enormer Bedeutung. Es gilt zu transportieren, dass hinter allen Verkehrssicherheitsaktivitäten in Österreich eine gemeinsame Vision stehen muss, nämlich die Vision Zero. Dieser Vision näherzukommen, ist jedoch nicht allein Aufgabe der Politik, sondern Aufgabe aller am Verkehrsgeschehen Beteiligten.
Die breitenwirksame Bekanntmachung der Vision Zero ist natürlich nur durch gezielte Aktionen, die entsprechend medial unterstützt werden, sowie die Einbindung der Bundesländer, Städte und Gemeinden sowie der Exekutive im Rahmen ihrer Kontrolltätigkeit möglich.

Österreichische Aktionstage
Die Woche wird daher in einzelne Aktionstage (Tabelle) unterteilt, die thematisch einer bestimmten, für die Verkehrssicherheitsarbeit bedeutenden Zielgruppe gewidmet sind. Durch abgestimmte Aktionen im öffentlichen Raum sollen mit Hilfe deutlicher Symbole die Zielgruppen direkt dort angesprochen werden, wo sie sich bewegen. Dazu sollen u. a. auch bereits laufende Projekte (z. B. im Bereich Kindersicherheit, Jugend und Alkohol) in dieser Woche verstärkt werden.
Der Bevölkerung soll die große Anzahl der Verkehrstoten in Österreich durch Visualisierungen an öffentlich zugänglichen Plätzen mit viel Publikumsverkehr drastisch vor Augen geführt werden, um so zur Bewusstseinsbildung beizutragen. Zusätzlich soll ebenfalls durch gezielte Aktionen im öffentlichen Raum auf die Verantwortung jedes einzelnen Verkehrsteilnehmers und die große Bedeutung der Rücksichtnahme im Straßenverkehr hingewiesen werden.

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