E-Government-Angebote für Städte und Gemeinden

E-Government-Angebote für Städte und Gemeinden

Der Österreichische Städtebund bietet seinen Mitgliedern im Bereich E-Government eine Reihe kostenloser Services und Aktionen an, mit denen die Verbreitung der elektronischen Verwaltungsführung gefördert werden soll. In der aktuellen Phase der E-Government-Entwicklung geht es vor allem darum, bei den Führungskräften in Politik und Verwaltung, aber auch bei den Gemeindebediensteten, die tagtäglich mit Bürgerkontakten konfrontiert sind, Aufklärungsarbeit zu leisten und meinungsbildend zu wirken.

 

E-Government-Schulungsinitiative
Zu diesem Zweck hat der Österreichische Städtebund in Kooperation mit der Verwaltungsakademie des Bundes bereits im Herbst 2006 eintägige Einführungsveranstaltungen ins E-Government angeboten. Aufgrund der großen Nachfrage wird der Schulungszyklus auch im Jahr 2007 mit kommunalen Schwerpunktterminen weitergeführt und um organisatorische wie technische Vertiefungsveranstaltungen erweitert. Die Teilnahme an den Seminaren ist für Bedienstete von Städten und Gemeinden kostenlos, Details zu den Terminen und dem Schulungsprogramm finden sich auf der Website des Zentrums für Verwaltungsmanagement www.zvm.at (Bundesverwaltungsakademie). Das Programm umfasst wieder Einführungsveranstaltungen für Bedienstete und für Führungskräfte. Neu aufgebaut wurden E-Government-Vertiefungsseminare mit den Schwerpunkten „Technik“ und „Organisation“. Termine für das erste Halbjahr 2007 siehe untenstehende Tabelle.

15. Mai 2007 Grundlagen von E-Government für Führungskräfte
22. Mai 2007 Einführung in die Grundlagen von E-Government für Bedienstete
12. Juni 2007 Einführung in die Grundlagen von E-Government für Bedienstete
20. Juni 2007 E-Government-Vertiefung: Technik und Kommunikationsarchitektur
21. Juni 2007 Grundlagen von E-Government für Führungskräfte
22. Juni 2007 E-Government-Vertiefung: Organisatorische Aspekte

E-Government-Aktionstage vor Ort
Jenen Städte und Gemeinden, die vor Ort einen E-Government-Schwerpunkt setzen möchten, bietet der Österreichische Städtebund die Organisation von „Aktionstagen“ an. Diese umfassen individuell zusammengestellte Inhouse-Veranstaltungen zum Themengebiet „E-Government“ oder zu speziellen Teilbereichen. Auch die Zielgruppenausrichtung ist variabel, die Bandbreite des Möglichen reicht von Impulsvorträgen bei Publikumsveranstaltungen (z. B. Messen) über Vortrags- und Diskussionsabende mit Führungskräften der Stadtverwaltung bis hin zu halb- bis eintägigen Seminaren für die Verwaltungsbediensteten. Die Aktionstage werden in Kooperation mit dem Bundeskanzleramt veranstaltet, den Städten und Gemeinden entstehen dadurch keine Kosten für die Referentin bzw. den Referenten.

Workshop: Barrierefreie Gestaltung kommunaler Internetplattformen
Das E-Government-Gesetz schreibt vor, dass bis Jahresende 2007 Websites von Behörden barrierefrei nach der internationalen Norm WAI in ihrer untersten Ausbaustufe „A“ gestaltet sein müssen. Eine vom Österreichischen Städtebund im Jahr 2006 durchgeführte Studie hat ergeben, dass zum damalige Zeitpunkt nur eine geringe Anzahl an Kommunen über tatsächlich standardkonforme barrierefreie Internetauftritte hatte.
Da die barrierefreie Gestaltung von Internetseiten sowohl eine inhaltliche als auch eine technische Komponente hat und sich durch einen relativ hohen Komplexitätsgrad auszeichnet, d. h. nicht ad hoc realisiert werden kann, organisiert der Österreichische Städtebund noch rechtzeitig vor dem Sommer zwei Workshops zur WAI-konformen Umgestaltung kommunaler Websites. Die Teilnahme an den in Wien stattfindenden Workshops ist für Bedienstete von Städtebund-Mitgliedsgemeinden kostenlos. Zu den Workshops wird auch im Rahmen der städtebundeigenen Schriftenreihe – thematisch passend – ein „Leitfaden zur Gestaltung kommunaler Websites“ aufgelegt, der neben einem Schwerpunkt „Barrierefreiheit“ auch Hinweise zur grafischen, gestalterischen, strukturellen und schlussendlich auch rechtlichen Ausgestaltung von Behördenauftritten im Internet geben wird.
Die Workshops zum Thema „Barrierefreie Gestaltung kommunaler Internetplattformen“ finden am 18. bzw. 19. Juni 2007 in Wien (Rathaus) statt. Eine Anmeldung zum Workshop erfolgt direkt beim Österreichischen Städtebund, Andreas Spahlholz, Tel. +43(01)4000-89984 oder andreas.spahlholz@staedtebund.gv.at.

E-Formulare unter amtsweg.gv.at
Eine durchgängige elektronische Verfahrensabwicklung bedarf auch entsprechender Schnittstellen zu den Bürgerinnen und Bürgern bzw. zur Wirtschaft. Da insbesondere im behördlichen Bereich bei den meisten Verfahren ein Antrag den Startpunkt markiert, war die Erstellung styleguide-konformer elektronischer Formulare eine der ersten größeren Umsetzungsmaßnahmen im Rahmen der E-Government-Aktivitäten des Österreichischen Städtebundes. Das Projekt, welches unter dem Titel „amtsweg.gv.at“ als interkommunale Kooperation mehrerer Städte ins Leben gerufen wurde, hat sich mittlerweile zu einer E-Government-Leitinitiative entwickelt und steht allen österreichischen Städten und Gemeinden zur Verfügung. Alle Details zum Projekt findet man unter www.amtsweg.gv.at.

Aktion „E-Government findet Stadt“
Neben der Antragstellung stellt die Übermittlung der Erledigung(en) eine weitere wichtige Schnittstelle zum Verwaltungskunden dar. Sowohl bei der Antragstellung als auch bei der Zustellung ist in bestimmten Fällen eine Identitätsfeststellung des Antragstellers bzw. Empfängers erforderlich. Für diese Fälle wurde das Konzept der Bürgerkarte geschaffen, das es dem Bürger ermöglicht, Anträge elektronisch zu signieren oder sein elektronisches Postfach beim behördlichen Zustelldienst abzurufen. Genau auf diese Anwendungsfelder fokussiert eine weitere Maßnahme des Österreichischen Städtebundes, die unter dem Titel „E-Government findet Stadt“ im Herbst 2006 gestartet wurde. Der Gedanke war, den Rollout der Bürgerkarte in Österreich zu unterstützen, indem Bürgern die Möglichkeit geboten wird, die Verwaltungssignatur, welche im Prinzip auf jeder e-card schlummert, auf ihrem Gemeindeamt bequem in wenigen Minuten freischalten zu lassen. An dieser unlimitiert laufenden Aktion beteiligen sich derzeit rund ein Dutzend Städte und Gemeinden. Eine Teilnahme an der Aktion ist nur mit geringem Aufwand und keinen Kosten verbunden. Neben einer Förderung der Verbreitung der Bürgerkarte verfolgte die Aktion auch das Ziel, die notwendigen organisatorischen Voraussetzungen zu schaffen, um im Bedarfsfall für eine rasche Aktivierung von Bürgerkarten gerüstet zu sein. An einer Teilnahme interessierte Städte erhalten weiterführende Informationen direkt beim Österreichischen Städtebund (Andreas Spahlholz).

egora liefert E-Government-Module für das Backoffice
Während die beiden Projekte „E-Government findet Stadt“ und „amtsweg.gv.at“ die Schnittstellen zum Bürger abdecken, zielt die egora-Initiative wesentlich stärker auf die Bearbeitung im Backoffice der Gemeindeverwaltung ab. egora steht für „E-Government Referenzarchitektur“ und umfasst eine Vielzahl an E-Government-Modulen, die der öffentlichen Verwaltung kostenlos zur Verfügung stehen. Die Initiative selbst geht von Microsoft Österreich aus, der Österreichische Städtebund hat jedoch eine Beiratsfunktion übernommen und bringt über ausgewählte Pilotstädte das notwendige kommunale Know-how ein. Die „Königsdisziplin“ des Projekts stellt eine Vorgangsbearbeitungssoftware dar, die einem elektronischen Aktenverwaltungssystem entspricht, das auf den Bedarf der Städte und Gemeinden zugeschnitten ist und sämtliche E-Government-Module bereits implementiert mitbringt.
Das erste Modul, ein „Stammportal“, welches für den Zugriff auf das ZMR über den Portalverbund benötigt wird, wurde mit Priorität entwickelt, da ab 30. Juni 2007 die vollständige Umstellung auf das ZMR II vorgesehen ist. Das Stammportal-Modul kann direkt über den Österreichischen Städtebund bezogen werden.

Zentrum für Verwaltungskooperation (ZVK)koordiniert Projekte
Die zahlreichen E-Government-Projekte der letzten Jahre haben gezeigt, welches enorme Potenzial in einer akkordierten Zusammenarbeit mehrerer Städte und Gemeinden steckt. Um solchen Projektinitiativen vom Beginn weg und über den Projektabschluss hinaus einen formellen Rahmen zu geben, wurde mit Unterstützung des Städtebundes ein eigener Verein – das Zentrum für Verwaltungskooperation (ZVK) – gegründet. Aufgabe dieses Vereins, dessen Mitglieder vorrangig Städte und Gemeinden sind, ist die Entwicklung und Begleitung von interkommunalen Kooperationen sowie die Bereitstellung einer Plattform für einen übergreifenden, themenbezogenen Austausch.

Weitere Informationen zum ZVK finden sich ab Mitte Mai unter www.zvk.at.

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