Linz auf dem Weg zur Kulturhauptstadt

Linz auf dem Weg zur Kulturhauptstadt

Linz ist 2009 Gastgeberin Europas. Mit ihrem eigenständigen modernen Kulturprofil will sich die Stadt neben der litauischen Hauptstadt Vilnius als „Kulturhauptstadt Europas“ profilieren. Grundlage dazu bilden ein ungeheures künstlerisches Potenzial sowie das dichte Netz an Kultureinrichtungen von Stadt, Land und Privaten.

 

Als anerkanntes Kompetenzzentrum in Sachen Medienkunst wird Linz auch durch seine geografische Lage und die damit zusammenhängende grenzüberschreitende Kulturarbeit in diesem Jahr auf sich aufmerksam machen.
Internationale Aushängeschilder, wie das Lentos für moderne Kunst oder das Ars Electronica Center für die neuesten Technologien sowie die Kulturhighlights Brucknerfest, Klangwolke, Ars Electronica Festival und Prix schaffen die ideale Basis für dieses kulturelle Großereignis. Bereits im September 1998 hat sich Linz als „Europäische Kulturmonatsstadt“ bestens bewährt.

Linz 2009 GmbH
Die beiden Intendanten – der Schweizer Fachmann für kulturelle Großevents Martin Heller als künstlerischer und der OÖ-Tourismusexperte Walter Putschögl als kaufmännischer Leiter – begleiten Linz bei den Vorbereitungen zur Europäischen Kulturhauptstadt. Gemeinsam mit zwölf Aufsichtsratsmitgliedern, Expertinnen und Experten aus Kunst, Kultur und Wirtschaft sind sie für die Planung und Durchführung im Einsatz. Um das Kulturhauptstadtjahr optimal organisieren zu können, unterstützen auch noch ein Kuratorium unter dem Vorsitz von Landeshauptmann Josef Pühringer und Bürgermeister Franz Dobusch sowie eine Koordinationsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern von Stadt, Land und anderen Behörden die Linz 2009 GmbH. Bis 2009 wird die Stadt für dieses kulturelle Großprojekt Ressourcen in Höhe von 20 Millionen Euro einsetzen. Von Bund und Land werden ebenfalls je 20 Millionen Euro bereitgestellt.

(Auf-)Bauen für 2009
Stadt Linz und Land Oberösterreich investieren aktuell rund 70 Millionen Euro in kulturelle Einrichtungen für das Jahr 2009, ohne Kosten für das Musiktheater. Im Mittelpunkt stehen dabei Kulturbauten wie der Wissensturm, die Erweiterung des Ars Electronica Centers, die Generalsanierung des Salzstadels, der Neubau des Südflügels des Schlossmuseums oder der Zubau am Arenaplatz für das O.K Centrum für Gegenwartskunst.

Wissensturm kommt an!
Am 14. September 2007 wird der Wissensturm offiziell als neues Domizil der Volkshochschule und der Zentrale der Stadtbibliothek eröffnet. Durch diese Konzentration an einem Standort können die Stärken der beiden Einrichtungen, die bereits seit 2004 organisatorisch vereint sind, optimal genutzt und neue Angebote geschaffen werden. Bei dem 32-Millionen-Euro-Projekt entsteht ein Zentrum für die Wissensvermittlung, das in seiner Vernetzung von Kursangeboten und dem auch in einem Selbstlernzentrum nutzbaren Medienangebot einer Bibliothek europaweit einzigartig sein wird. Die in der derzeitigen Hauptbibliothek an der Museumstraße gebotenen Bürgerserviceleistungen, wie Wohnsitzan- und -ummeldungen, Ausstellung von Bewohnerparkkarten und Aktivpässen, stehen auch im Wissensturm zur Verfügung.
Das 16-geschoßige Bauwerk mit einer Nettogeschoßfläche von 15.400 m2 ist ebenso wie der gegenüberliegende neue Hauptbahnhof und das Landesdienstleistungszentrum ein wichtiger Beitrag zur städtebaulichen Aufwertung des Bahnhofsviertels. Der 63 Meter hohe Wissensturm kann als erstes der drei Hochhäuser im Bahnhofsviertel eröffnet werden. Der Terminal Tower der ÖBB und die Konzernzentrale der Energie AG werden 2008 fertig.
Das architektonische Grundkonzept für den Wissensturm stammt von den Linzer Architekten Franz Kneidinger und Heinz Stögmüller. Schon jetzt ist die Metall-Glas-Fassade mit silbrigem Einschlag, schwarzgrauen Glaspaneelen und steingrauen Fenstern weithin sichtbar. Ebenso die blaue Glasfassade der vier Panoramalifte. Das den Turm umschließende, dreigeschoßige Sockelbauwerk, in dem die Bibliothek untergebracht wird, erhielt eine in einem hellen Brombeerton gehaltene Fassade.
Für die weit über die gesetzlichen Vorgaben hinausreichende behindertengerechte Gestaltung des Gebäudes werden im Rahmen des 2002 vom Gemeinderat beschlossenen Projektes „Bildung und Behinderung“ insgesamt rund 620.000 Euro aufgewendet. Davon entfällt rund die Hälfte auf eine spezielle Ausführung der Lifte, die auch im Brandfall eine gefahrlose Benützung ermöglicht. Die zweite Hälfte wird für spezielle technische Einrichtungen und die behindertengerechte Bauausführung benötigt. In die Projektgruppe waren Vertreterinnen und Vertreter aller Behindertengruppen eingebunden.

Ars Electronica Center – Zukunft baut aus
Das Ars Electronica Center hat sich seit seiner Eröffnung im Jahr 1996 bestens positioniert. Als kulturelle wie auch touristische Attraktion ist das „Museum der Zukunft“ mit seiner Anziehungskraft weit über die Grenzen hinaus eines der wichtigsten Aushängeschilder der Stadt Linz.
Bis 2009 wird das Ars Electronica Center vergrößert. Durch einen Erweiterungsbau, der Anfang des Jahres in Angriff genommen wurde, stehen rechtzeitig zum Kulturhauptstadtjahr 6.500 m2 Fläche zur Verfügung. Großzügige Ausstellungsräumlichkeiten sowie modernste Labors und Werkstätten eröffnen dann neue Dimensionen in der Kunstvermittlung, -präsentation und -produktion.
Die Erweiterung des Hauses wird als Pendant zum gegenüberliegenden Lentos Kunstmuseum Linz sozusagen als ein zweites gläsernes Schiff am Donauufer ausgeführt. Dabei wird nicht zuletzt durch die Verschmelzung von Bestand und Neubau ein starkes Zeichen in der Stadt gesetzt. Der Ausbau am Urfahraner Brückenkopf nach Plänen von Treusch architecture, Wien, sieht drei Elemente vor: Ein mehrgeschoßiger Glaskubus mit doppelschaliger Fassade soll als Haupt- und Versorgungsgebäude östlich an das bestehende Haus angrenzen. Die Glasflächen werden teils transparent, teils matt ausgeführt und können beleuchtet werden. Generell kann der Kubus als Projektionsfläche genutzt werden, sozusagen als bespielbare Hülle. Der Bau wird damit, ähnlich wie beim Lentos, abends zur transparenten Lichtskulptur am Fluss. Im Anschluss daran folgt ein abgesenkter Bereich mit unterirdischen Ausstellungsflächen und dem so genannten Future Lab, wo Labors und Werkstätten untergebracht sind. Das darüber liegende, begehbare Upperdeck bietet zusätzliche Freiflächen für Ausstellungen, Veranstaltungen und anderes mehr. Die Erweiterung des Ars Electronica Centers um 4.000 m2 ist mit Kosten in Höhe von 29,7 Millionen Euro inklusive Ausstattung verbunden.
Bis zur Wiedereröffnung ist der Museumsbetrieb im Übergangsquartier am Graben/ Ecke Dametzstraße angesiedelt.

Salzstadel, O.K Centrum & Co
Die Stadt Linz hat den so genannten Salzstadel, der auf einem 800 m2 großen Grundstück an der Oberen Donaulände steht, im Jahr 2005 um 640.000 Euro erworben. Das Gebäude wird zur Zeit einer Generalsanierung unterzogen. Das Nutzungskonzept wird gerade erarbeitet. Angestrebt wird ein offenes Haus, das ab 2009 mit KünstlerInnen-Ateliers und
-Wohnungen sowie einem Gastronomiebetrieb aufwartet.
Mehr als 15 Jahre nach seiner Gründung zählt das O.K Centrum am Arenaplatz – eine Kultureinrichtung des Landes Oberösterreich – heute international zu den angesehensten Orten für Gegenwartskunst. Das Haus, das über die Jahre jung geblieben ist, wurde nun grundlegend erneuert. Die Vision des O.K und sein ambitioniertes Konzept könnten damit noch attraktiver nach außen getragen werden. Neben baulichen Verbesserungen und einer Neugestaltung des angrenzenden Areals wird es in Zukunft eine sehr enge Zusammenarbeit mit dem Kino Moviemento geben. Ein neues Café und eine neue Ausstellungs- und Kommunikationszone im Haus – genannt der „Marktplatz“ – ergänzen das Angebot. Eröffnung ist am 31. August.
Der Südflügel des Schlosses wurde im Jahr 1800 durch einen Großbrand völlig zerstört. Das Land Oberösterreich will nun mit einem Kostenaufwand von rund 24 Millionen Euro in einem ausgewogenen Miteinander von historischer Bausubstanz und neu zu schaffender Architektur die gesamte Südseite wieder aufbauen. Die dabei entstehenden 6.000 m2 Nutzfläche, um die das Schlossmuseum bis Mitte 2009 erweitert wird, sollen Raum für eine zeitgemäße Präsentation der technikgeschichtlichen und naturwissenschaftlichen Sammlungen der Oberösterreichischen Landesmuseen bieten. Auch Sonderausstellungen sollen hier den entsprechenden Rahmen finden. Darüber hinaus ist ein attraktiver Veranstaltungsraum mit Restaurant über den Dächern von Linz geplant. In dem neuen, architektonisch anspruchsvollen Ensemble entsteht damit das bundesweit größte Universalmuseum an einem Ort, das die Natur-, Kultur- und Kunstgeschichte Oberösterreichs in ihrer Gesamtheit dokumentiert. Nicht zuletzt wird der Gesamtbau das Stadtbild der Landeshauptstadt Linz prägen und bereichern.
Rechtzeitig zum Kulturjahr 2009 wird auch die Attraktivierung des Parkbades und die Realisierung der Eistrainingshalle abgeschlossen sein. Durch das neu entstehende Ensemble wird auch das Stadtbild positiv beeinflusst.

Linz-Linktipp: www.linz09.at

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