Jugend 2007 – Wer kennt ihre Geheimnisse?

Jugend 2007 – Wer kennt ihre Geheimnisse?

Spätestens ab der nächsten Wahl wird es auch schon für 16- und 17-Jährige möglich sein, das Österreichische Parlament zu wählen. Österreich ist damit das erste Land in Europa, in dem ein solch demokratiepolitisch wichtiger Schritt gesetzt wurde. Auf kommunaler und landespolitischer Ebene wurde dieser Schritt bereits vor einiger Zeit vollzogen. Gerade für Städte stellt sich nun die Frage, wie auf diese neue Herausforderung zu reagieren ist.

 

Dafür sollte man als erstes die Lebenswelt dieser „Jugendlichen“ kennen. Die Lebensphase „Jugend“ dehnt sich aus. Das heißt, man wird aktuell früher „jugendlich“ und bleibt das länger. Dieses Phänomen nennt sich „Down-Ageing“ und geht somit auf Kosten der (unbeschwerten) Kindheit, aber auch auf Kosten des Erwachsenenalters. Mittlerweile ist „Jugend“ bereits eine eigene Spanne im Lebenslauf und dauert 15–20 Jahre. Die jungen Menschen von heute besitzen ein sehr hohes Maß an persönlicher Selbstorganisation und schon in sehr frühen Jahren eine große Kompetenz der Problemverarbeitung. Gegen die herkömmliche Meinung sind sie weder dumm noch unpolitisch, aber sie haben wenig Zeit!
Sie stellen sich den vielfältigen Herausforderungen ihres Lebens mit einer ungeheuerlichen Pragmatik, weil sie ihre Kindheit in den Wohlstandszeiten der 90er Jahre verbracht haben. Sie wollen Lösungen für die konkreten und persönlichen Probleme des täglichen Lebens. Es prägt sie das Damoklesschwert der unsicheren Zukunfts¬perspektiven. Zwei Beispiele seien hier nur kurz genannt: Die Probleme der staatlichen Pensionsvorsorge und das akut „heiß“ diskutierte Thema des Klimawandels! Im Bereich „Pensionsvorsorge“ ist die Metabotschaft, die an die jungen Menschen gesendet wird: „Zahle brav deine Sozialversicherungsbeträge, damit unsere Pension sicher ist, aber sorge brav (privat) vor, denn DU als junger Mensch wirst nie eine staatliche Pension bekommen.“ Mit etwas mehr Zukunftsoptimismus könnte man das Vertrauen der Jugendlichen stärken! Nebst dem Drang zu immer höheren Bildungsabschlüssen – das Mindeste, was es zu erreichen gilt, ist der Abschluss einer Fachhochschule – ist die Lebensphase Jugend von einer rasanten Veränderung von Werten geprägt. Mit 13–14 Jahren sind es die ersten zaghaften Erfahrungen mit Liebe und Sexualität! Mit 16 (und 18) eine neuerworbene Freiheit durch Mobilität (Stichwort Mofa oder Führerschein). In den 20ern ist das Wichtigste im Leben der Beruf und/oder die Ausbildung. Mit ca. 25 die erste Wohnung! Natürlich verschwimmen diese Themen in den Altersgrenzen.
Mehr als alle anderen erwartet die „Jugend von heute“ Ehrlichkeit und Authentizität. Die Jugendlichen erkennen als ausgebuffte Werbeprofis jede noch so kleine Lüge, leere Versprechungen und gutgemeinte Anbiederungsversuche. Auch versteckte Werbebotschaften werden sofort zielsicher wahrgenommen und erzeugen schnell eine generelle Verweigerungshaltung. Jugendliche sind eine fraktale, eine stark zersplitterte Zielgruppe. Es wird nicht gelingen, alle mit denselben Argumenten anzusprechen. Die Jugendlichen von heute leben, schon seit frühen Kindestagen an, in einer Welt der permanten werblichen „Bombardierung“. Allein am Handymarkt kämpfen 13 verschiedene Marken mit mehreren hundert verschiedenen Modellen um ihre Aufmerksamkeit. Im Bereich Mode und Schuhe sind es sogar 136 Marken. In diesem Umfeld muss man als Gemeinde, meistens ohne großes Werbebudget, die Aufmerksamkeit gewinnen.

Was ist ihnen wichtig?
Überraschend hoch ausgeprägt sind bei Jugendlichen die sogenannten Sekundärtugenden wie Fleiß und Ehrgeiz. Es formt sie enorme Leistungsbereitschaft, Engagement und die Orientierung an den konkreten und naheliegenden Problemen ihres Lebensumfeldes. Dies sehe ich als große Chance für jede einzelne Kommune, weil Städte und Gemeinden das aktuelle Lebensumfeld stark beeinflussen können.
91% der jungen Menschen wollen im Beruf nach oben kommen und Karriere machen. 80% der Jugendlichen nehmen Beruf und Schule sehr ernst. Rund drei Viertel wollen später heiraten und sehen ihre Eltern als Vorbilder an, aber mehr als 60% der Youngsters haben keine Lust, über ihre Zukunft in 10 bis 20 Jahren groß nachzudenken. Auch die Konjunktur wirkte sich auf das Stimmungsbild aus: Durch die schwache wirtschaftliche Leis¬tung der letzten Jahre sind sie wesentlich stärker um ihren Arbeitsplatz besorgt (2002: 55%; 2006: 66%) und die Angst vor schlechterer wirtschaftlicher Lage und Armut stieg. Trotzdem sehen immerhin noch 50% der jungen Menschen ihrer Zukunft optimistisch entgegen. 2002 waren es noch 56%. Durch diese gemischten Zukunftsperspektiven nimmt bei ihnen die Bedeutung von persönlichen Beziehungen, wie privater Freundeskreis oder Familie, weiter zu. Diese dienen als Rückhalt und zur Vermittlung von Sicherheit. Sehr oft wird der Öffentlichkeit ein dramatisches Bild der jungen Mädchen und Burschen im Umgang mit ihren Eltern und Familien transportiert. Rund 90% sagen, sie kommen mit ihren Eltern gut aus, umgekehrt verweisen nur 9% auf ein schlechtes Verhältnis mit ihren Eltern. Über 70% sind mit der Erziehung durch ihre Eltern zufrieden und würden ihre Kinder sehr ähnlich erziehen.

Bildung bleibt eine der Zukunftsfragen
Die Zugehörigkeit zur Familie – mit ihrer sozialspezifischen Lage – hat Auswirkungen auf die Bildungs- und Berufslaufbahn der Jugendlichen. Lapidar könnte man sagen: Kind von studierten Eltern heißt, dass man überdurchschnittlich oft selbst ein Studium abschließen wird. Kind aus einer Familie mit Migrationshintergrund heißt sehr oft, dass man bei einem Fastfood-Restaurant an der Theke stehen und Burger verkaufen wird. Jugendliche in Hauptschulen (38%) besitzen einen deutlichen geringeren „Zukunftsoptimismus“ als ihre Altersgenossen in Gymnasien.
Sehr erfreulich ist, dass eine neue Generation junger starker Frauen heranwächst. Diese ist geprägt von neuen Heldinnen, wie z. B. Catwoman, Charly’s Angels oder Lara Croft. Die jungen Frauen zeigen sich als durchsetzungswillig und leistungsstark. Es könnte sein, dass somit eine Umkehrung der traditionellen Geschlechterverhältnisse in den Leistungsbilanzen bevorsteht. Diese jungen Frauen haben sich aufgemacht, den Männern das Fürchten zu lehren, und die Erfahrung zeigt, dass sie das umsetzen werden. Zu den Werten abschließend kann gesagt werden, es dominiert der Wertkomplex „private Harmonie“ vor „Individualität“. Abgeschlagen ist der Wertkomplex „Tradition und Konformität“. Interessantes Detail am Rande: Mädchen haben ein wesentlich stärker ausgeprägtes Wertebewusstsein als ihre männlichen Kollegen.

Was tun junge Menschen in ihrer Freizeit?
Ebenso wie für die Bildungslaufbahn setzt die soziale Herkunft den Ausschlag für Tendenzen der Freizeitgestaltung. Die „kreative Freizeitelite“ beschäftigt sich, wie der Name schon sagt, mit Lesen, kreativen und künstlerischen Dingen, und sie pflegt in ihrem Tun mehr soziale Kontakte. Die „Technikfreaks“ kommen eher aus den sozial schwächeren Bereichen und beschäftigen sich vorrangig mit Computerspielen, Internetsurfen und Fernsehen. Generell kann man aber sagen, dass junge Menschen unabhängig von sozialer Lage, Alter und Geschlecht zwei Dinge am liebs¬ten tun: Erstens mit Freunden zusammen sein und zweitens Musik hören, ob allein oder in der Gruppe. Bei den aktiv betriebenen Sportarten führt in Österreich natürlich das Schifahren und Snowboarden. Anders sieht es aber aus, wenn man Jugendliche nach den angesagtesten Szenen befragt. Auf theoretischer Ebene definiert man eine Szene als ein Netzwerk von Akteuren, die bestimmte materielle und mentale Formen der kollektiven Selbststilisierung teilen, um diese Teilhabe wissen, und die diese Gemeinsamkeiten kommunikativ stabilisieren, modifizieren oder transformieren. Man kann diese Szenen auch mit Indianerstämmen vergleichen. Wie Indianerstämme kleiden sie sich ähnlich. Sie sprechen eine ähnliche Sprache. Und wie Indianerstämme gibt es unter den Szenen kleinere Rivalitäten und/oder sogar Feindschaften. Führende Szene für Österreich ist die Beachvolleyball-Szene, gefolgt von Fußball und Fitness. Die EURO 2008 könnte darauf ganz erhebliche Auswirkungen haben. In Deutschland ist seit der Weltmeisterschaft im Vorjahr alles rund um das runde Leder die angesagteste Szene, auch bei den Mädchen.
Die 13- bis 18-Jährigen geben ihr Taschengeld hauptsächlich für Zeitschriften und Zeitungen aus, und zwar sowohl Burschen (56%) als auch Mädchen (59%). An zweiter Stelle steht der Posten CDs, gefolgt von Ausgaben für Essen unterwegs (Fastfood) und Kino. Rund die Hälfte der über 13-Jährigen verwendet zumindest einen Teil ihres Taschengeldes, um die Kos¬ten für das eigene Handy bezahlen zu können. Mehr als jedes zweites Kind zwischen 11 und 12 Jahren und weit über 90% der 13- bis 22-Jährigen nennen ein Mobiltelefon ihr Eigen.

Politik: Man hört immer nur Palaver!
So sehen Jugendliche Politik im Allgemeinen. Das generelle politische Interesse hat in den letzten Jahren kontinuierlich abgenommen. Anfang der 90er Jahre galten noch mehr als 55% der jungen Menschen als politisch interessiert. So sind es im Jahr 2006 nur mehr knapp 39%. In der Shell-Jugendstudie von 2006 gab es zwar einen leichten Anstieg, aber ob das eine Trendwende ist, kann man noch nicht sagen und wird sich bei der nächsten Studie herausstellen.
Mitte Jänner dieses Jahres, am Höhepunkt der Regierungsbildung, gaben rund 83% der 16- bis 19-jährigen österreichischen Jugendlichen an, dass sie sich „nicht sehr intensiv“ mit den innenpolitischen Vorgängen beschäftigen. Politik soll für sie vor allem soziale Konflikte lösen (67%) und eine bessere Welt schaffen (42%), aber sie sehen auch in ihr viele leere Versprechungen (46%) und das „Spiel alter Männer“ (30%). Ihr Verständnis von Politik ist ein sehr idealistisches, doch führt die tatsächliche Umsetzung der Politik von heute zur Desillusionierung. Sie kritisieren an den Parteien im Allgemeinen, dass diese nicht am Gemeinwohl arbeiten, sondern am Machterhalt. Weiters werfen sie den Parteien mangelnde Effektivität vor und fordern mehr Geradlinigkeit und Konsequenz. Auf die Frage, was Politiker und Parteien besser machen könnten, dominieren zwei Themenkomplexe quer durch alle Zielgruppen (Alter, Geschlecht und Bildung): Das Freizeitangebot und die Freizeitinfrastruktur ausbauen oder den Dialog mit Jugendlichen forcieren. Anders gesagt, also die Beziehungsebene stärken und eine direkte Lebensweltorientierung der politischen Arbeit. Beides sind Themenkomplexe, die im unmittelbaren Wirkungsbereich von Städten und Gemeinden liegen. Der zweite kostet der Kommune nicht einmal Geld, sondern nur Zeit, die aber sicher gut investiert ist. Bei der jungen Generation ist aktuell Politik und „politisch sein“ sicher nicht in. Umgekehrt aber gehört der Einsatz für gesellschaftliche Angelegenheiten und Menschen zum persönlichen Lebensstil dazu. Dominierend sind vor allem jugendbezogene Fragestellungen, wie bessere Freizeitmöglichkeiten.
Etwa 75% der Jugendliche geben an, gelegentlich für soziale und/oder gesellschaftliche Zwecke in ihrer Freizeit aktiv zu sein. Dabei überwiegt der Einsatz in Vereinen, Schulen und auf der Universität. Klassische politische Organisationen (Parteien, Gewerkschaften), aber auch etablierte Bürgerinitiativen (Greenpeace, Amnesty International) spielen eine untergeordnete Rolle. Parteien werden in ihrer Wahrnehmung sogar teilweise angefeindet.
Die Wichtigkeit politischer Themen wird wie folgt von ihnen selbst gesehen: Nahezu drei Viertel (72%) stufen den Themenbereich „Liebe – Beziehung –Sexualität“ als für sie wichtig ein, für fast zwei Drittel (65%) war „Jobs – Arbeit“ ein wichtiges Thema, gefolgt von „Körper – Gesundheit“ (61%). Mehr als der Hälfte der Befragten waren „Lifestyle“ (57%), „Verkehr – Mobilität“ (55%) und „Konsum – Geld“ (50%) ein wichtiges Anliegen. Für rund ein Drittel sind „Veranstaltungen“ (34%) und „Umwelt“ (33%) noch vor dem Thema „Schule“ (29%) ein wichtiges Thema. Das lässt durchaus auf ein relativ hohes Umweltbewusstsein bei den Jugendlichen schließen. Interessant ist für sie das Thema Schule (29%), nicht einmal halb so wichtig das Thema „Jobs – Arbeit“. Hingegen rangieren „Jugendpolitik“ (22%), „In- und AusländerInnen“ (19%), „Werte – Religion“ (17%) sowie „Europa – Globalisierung“ (13%) als Schlusslichter in der Kategorie „wichtig“. Über die Hälfte der befragten Jugendlichen stuften die Themen „Werte – Religion“ (53%), „In- und Ausländer“ (53%) und „Europa – Globalisierung“ (53%) als „eher unwichtig“ bzw. „unwichtig“ ein.

Kommunizieren, aber richtig!
Von frühester Kindheit an werden die Youngsters mit einem breiten Medienmix konfrontiert und sie navigieren sich mit großer Selbstverständlichkeit durch diesen. Unvorstellbar erscheint die durchschnittliche und gleichzeitige Mediennutzung von 5,8, während ein „normaler“ Erwachsener nur 1,3–1,8 Medien gleichzeitig bedient. Die „Grundversorgung“ erfolgt über Radio und Fernsehen als sogenannte „Ambientmedien“ (sie schaffen das richtige Ambiente). Rund 74% der Mädchen und 54% der Burschen lesen Zeitschriften. Tageszeitungen werden als „erwachsen“ (positiv wie negativ) angesehen. An die 73,2% der Jugendlichen (1999 waren es nur 11%) sind täglich „online“ und 98–99% der Jugendlichen besitzen ein Mobiltelefon. Das Internet als Medium wird immer wichtiger: Erstens weil es multimodal ist. Es verbindet Film, Ton, Text und Bild und weil es schnell und preisgünstig ist, aber es führt zu einem neuen (politischen) Problem. Den „PONAS“ (= people of no accounts). Sie besitzen aus unterschiedlichen Gründen keinen Zugang zum Netz. Wie sehr neue Technologien wie UMTS diesen Nachteil beheben werden können, wird sich in naher Zukunft zeigen. Eine weitere Herausforderung bei der Kommunikation per Internet ist der „Digital Divide“. Das bedeutet, dass mehr Burschen als Mädchen (noch) das Internet benutzen, und ebenso sind die neuen IKT-Anwendungen viel stärker unter Jugendlichen mit besserer Ausbildung (AHS und BHS) als unter ihren Altersgenossen aus dem Bereich der Hauptschulen und polytechnischen Lehrgängen verbreitet.
Noch vor einiger Zeit dominierten Web-Applikationen wie E-Mail, Chatten, (passives) Websurfen. Gerade aber in den letzten beiden Jahren verschoben sich die Kommunikationsprioritäten und -vorlieben der Jugendlichen immens, etwa hin zu Web-2.0-Applikationen. Web 2.0 ist ein Sammelbegriff für neue soziale Dienste und Anwendungen im Netz, wie FlickR.com (Fotoblogs), Youtube.com (Videos), Wikipedia und vieles mehr. Einfach gesagt, spricht man von Web 2.0 als dem „Mitmachweb“. Statische Internetseiten werden abgelöst von Seiten mit „Usergenerated Conted“ (Benutzer steuert den Inhalt). Der User (= Benutzer) macht also den Schritt zum Prosumer (eine Wortschöpfung aus Producer und Consumer). Für 94% der jungen Menschen ist das Internet ein wichtiges Medium. Gefolgt vom Mobiltelefon (86%), noch vor dem Fernsehen (80%) und dem Radio (70%). Interessant ist der Vergleich, für welche Zwecke die jungen Menschen welches Medium nutzen. Während das Internet für verschiedenste Bereiche genutzt wird, rund 36% zur Unterhaltung, 31% zur Informationsbeschaffung für Beruf und Ausbildung, 19% zur privaten Unterhaltung und rund 14% zur Organisation der privaten Kommunikation, dient das Fernsehen im Ge¬gen¬teil dazu zum überwiegenden Teil zur Unterhaltung (88%), das Mobiltelefon zur Kommunikation (67%) und das Radio wieder zur Unterhaltung (74%). Die neuen Entwicklungen auf dem Gebiet Web 2.0 und vor allem die grundsätzliche Technik¬affinität vieler Jugendlicher könnte somit ein neues Potenzial zur Aktivierung und zur Erhöhung von Jugendpartizipation bedeuten.

Mut zur Jugend!
Jugendliche sind vollwertige Mitglieder unserer Gesellschaft und möchten auch so angesprochen werden. Bei den nächsten Wahlen sind sie sogar vollwertige Wähler und Wählerinnen. Man darf Jugendliche nicht über einen Kamm scheren. Es gibt ihn einfach nicht, den „braven/schlimmen Jugendlichen“. Der bloße Appell an die „Jugend“ oder die „Jugendlichen“ wird heute nicht mehr ausreichen, um die gewünschten (politischen) Reflexe auszulösen. Ganz im Gegenteil: Die traditionellen Codes der jugendlichen Milieus – und damit sind nicht nur die sprachlichen Codes gemeint – wirken eher als Hindernis bei der Erschließung dieser unglaublich mobilen Zielgruppe als dass sie sie bei der Stange halten. In Wahrheit muss eine individualisierte junge Bevölkerung vollkommen und immer wieder neu erschlossen werden, allein schon aus Altersgründen! Der „jugendliche“ Sisyphos rollt den Stein immer den ganzen Berg hinauf, Basislager auf halber Höhe gibt es nicht. Sie sind den Entwicklungen und Herausforderungen in ihrem Lebensumfeld aufgeschlossen und gehen den aktuellen Problemstellungen neugierig auf den Grund. Eine Gesellschaft, die ihre Jugend nicht gewinnt, verliert ihre Zukunft.

Quellen und weiterführende ¬Informationen
- Shell-Jugendstudie 2006
- „Timescout“ (Österreich + Deutschland)
- Österreichisches Jugendradar
- Schriftenreihe „Jugendpolitik“
- Bravo Trendindex 2006
- JIM-Studie 2006
- E-Partizipation – „Jugend aktiv“
(Eine Link-Sammlung und die Download-Möglichkeit ausgewählter Studien zum Artikel finden Sie unter
www.salzblog.at/blog/index.php
archives/108-Jugend-2007.html#extended)

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