Lebensministerium fördert Mobilität in Gemeinden

Lebensministerium fördert Mobilität in Gemeinden

Mobilitätsmanagement heißt der neue Ansatz zur Bewältigung der Verkehrsprobleme in Städten und Gemeinden. Durch Beratung, Information, Koordination und Marketing – in Kombination mit erhöhten Angeboten – wird eine nachhaltige und klimaschonende Verkehrsmittelwahl forciert. Das Lebensministerium bietet mit den klima:aktiv-mobil-Programmen kostenlose Service- und Beratungsleistungen sowie Umsetzungsförderungen bis zu 50%.

 

klima:aktiv mobil – die Klimaschutzinitiative des Lebensministeriums im Verkehrsbereich – ist ein wichtiger Beitrag zur Umsetzung der Österreichischen Klimastrategie. Ziel des Programms ist es, die im Verkehrsbereich relevanten Akteure und Zielgruppen in Ihrem Wirkungsbereich zu motivieren, einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz im Verkehrsbereich zu leisten.
Die klima:aktiv mobil Beratungsprogramme bieten insbesondere den Städten, Gemeinden und Regionen kostenlose umfassende Hilfestellung bei der Entwicklung und Umsetzung von Mobilitätsmanagement-Maßnahmen zur CO2-Reduktion so¬wie Infos und Unterstützung bei der Fördereinreichung. Weitere umfangreiche Beratungsangebote stehen der Freizeit- und Tourismusbranche, Betrieben, öffentlichen Verwaltungen und Schulen zur Verfügung.

Neue klima:aktiv-mobil-¬Förderschiene
Begleitend zu den Beratungsprogrammen und ergänzend zur Förderschiene „Betriebliche Verkehrsmaßnahmen“ im Rahmen der Umweltförderung im Inland hat das Lebensministerium am 2. Mai 2007 das klima:aktiv-mobil-Förderungsprogramm, insbesondere für Gemeinden, KMUs und zur Forcierung des Radverkehrs gestartet. Dieses bietet erstmals auch den Gemeinden attraktive finanzielle Förderungsanreize für klimaschonendes Mobilitätsmanagement unter anderem für die Umsetzung von Radverkehrsmaßnahmen, von innovativen bedarfsorientierten Lösungen im öffentlichen Verkehr sowie für die Einrichtung von Mobilitätszentralen.
Der Förderungssatz beträgt bei Gemeinden bis zu 50% der förderungsfähigen Kos¬ten. Diese können sich in Abhängigkeit des Förderungsgegenstandes aus Investitionen, Betriebskosten der ersten 3 Jahre und Kosten von extern erbrachten immateriellen Leistungen zusammensetzen.

Der Einstieg für Gemeinden: die klima:aktiv-mobil-Basisberatung
Das Beratungsprogramm „Mobilitätsmanagement für Städte, Gemeinden und Regionen“ bietet allen Kommunen ein kos¬tenloses Basis-Servicepaket über Vor¬schlä¬ge und Best Practices für umweltfreundliche Verkehrslösungen, vertiefende Informationen zu den individuellen Schwerpunktthemen und Informationen über relevante Förderprogramme von EU, Bund und Ländern. Eine Checkliste (erhältlich auf www.klimaaktivmobil.at) erleichtert interessierten Gemeinden den Einstieg und lässt sie ihre Handlungsschwerpunkte identifizieren. Diese umfassen
- Verbesserungsmaßnahmen für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer
- Verbesserungsmaßnahmen für den öffentlichen Verkehr
- Werbe- und Imagekampagnen zum Verkehrsparen
- Maßnahmen zur Stärkung der Nahversorgung in den Ortszentren
- Sonstige Maßnahmen, wie z. B. Parkraumbewirtschaftung

Das klima:aktiv-mobil-Profi-Servicepaket für Gemeinden
Aufbauend auf der Basisberatung wird gemeinsam mit der Gemeinde ein mögliches Maßnahmenprogramm konzipiert. In ei¬ner Zielvereinbarung werden die umzusetzenden Maßnahmen zur nachhaltigen Verkehrsgestaltung aufgelistet und der zu erwartende Beitrag zum Klimaschutz bzw. zur Reduktion der CO2-Emissionen abgeschätzt. Diese Zielvereinbarung bietet eine gute Basis für die klima:aktiv-mobil-Fördereinreichung, bei der die Experten des Beratungsprogramms ebenfalls unterstützend zur Seite stehen. Mit unterfertigter Zielvereinbarung stehen den Kommunen weitere Beratungsstunden und Service¬leis¬tungen des Programmmanagements zur Verfügung.

Maßnahmen für Fu߬gängerinnen und Fußgänger
Im Gemeinde-Basischeck können die wichtigsten Maßnahmen für mehr Platz für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer im öffentlichen Raum sowie zur Verkehrsberuhigung in Ortszentren und Wohngebieten identifiziert werden. Z. B. „shared space“ ist ein für viele Gemeinden äußerst interessantes aktuelles Thema. Als weitere Fußgänger-Servicepakete gibt es für die Gemeinden z. B. Planungsvorschläge für ein motivierendes Fußgängerinnen- und Fußgänger-Leitsystem oder vorgefertigte Kampagnen-Elemente zum Zufußgehen mit Plakatsujets und Inseratvorlagen für die Gemeindezeitung oder Gemeinde-Homepage.

Maßnahmen für Rad¬fahrerinnen und Radfahrer
Die Umsetzung des Masterplans Radfahren des Lebensministeriums ist ein weiterer Schwerpunkt der klima:aktiv-mobil- Beratungen. Radverkehrsanlagen, Radständer und Radverleihsysteme sowie Marketingkonzepte werden im Rahmen der neuen klima:aktiv-mobil-Förderschiene unterstützt. Das Programmmanagement bietet als weitere Beratungsmodule z. B. einen Basischeck der Fahrradinfrastruktur in der Gemeinde, Beratung zu Radabstellanlagen und bike+ride, Aktionsvorschläge und Kampagnenelemente zu lokalen Fahrradkampagnen, Anforderungsprofile für kommunale Radverkehrsbeauftragte u. a. m.

Innovativer öffentlicher ¬Verkehr in den Gemeinden
klima:aktiv-mobil-Förderung gibt es auch für neue innovative öffentliche Verkehrsangebote in den Gemeinden wie Rufbusse, Anrufsammeltaxis oder Gemeindebusse. Das Programmmanagement berät kostenlos zu den Grundkonzeptionen eines neuen ÖV-Angebots in der Gemeinde. Vorbilder sind z. B. die erfolgreichen Gemeindebusse in Purbach oder Pötsching als attraktive Verkehrsangebote für die Bevölkerung. Die Grundmobilität in der Gemeinde kann dadurch gesichert werden und Begleitwege werden verringert. Z. B. in Pöttsching wird der Gemeindebus von 40.000 Fahrgästen pro Jahr genutzt – und dies bei einer Gemeindegröße von 2.700 Einwohnern. Weitere Angebotsmodule des Programmmanagements sind etwa professionelle Sujetvorlagen für ÖV-Kampagnen, Organisation von ÖV-Schnuppertickets oder Gemeindefahrpläne.

Mobilitätszentralen als ¬Informationsdrehscheibe
Auf kommunaler und regionaler Ebene unterstützt das klima:aktiv-mobil-Programmmanagement österreichweit den Aufbau von Mobilitätszentralen. Als regionale Serviceeinrichtungen zu allen Fragen der Mobilität geht ihr Aufgabenbereich über das Kerngeschäft Information und Ticketverkauf hinaus: die direkte Kundenberatung ist ein wesentlicher Aspekt, um die Kundenzufriedenheit und Kundenbindung im öffentlichen Verkehr zu erhöhen und das Angebot zu optimieren. Auch organisatorische Dienstleistungen wie Schulungen, Verleihe oder der Aufbau von Mitfahrbörsen gehören zu den Aufgaben, mit denen eine nachhaltige Verkehrsmittelwahl attraktiviert wird.

Beispiel: „Jahr der Mobilität“ in Feldkirch
Nach einem Jahr Programmlaufzeit stehen einige Kommunen und Gemeinden mitten in der Umsetzung von Maßnahmenbündeln zur klima:aktiv mobilen Verkehrsgestaltung. Ein sehr ambitioniertes Ziel hat sich die Stadt Feldkirch gesteckt: Im Rahmen eines „Jahres der Mobilität“ werden Maßnahmen umgesetzt, die eine jährliche Einsparung von 910 t CO2 bewirken. Innerhalb der nächsten 5 Jahre soll der Radverkehrsanteil um 4%, der ÖV-Anteil um 2%, der Mitfahrerinnen- und Mitfahreranteil um 1% erhöht und der Anteil des motorisierten Individualverkehrs um 7% verringert werden.
Der umfangreiche Maßnahmenplan beinhaltet unter anderem eine städtische Fahrradkampagne mit dem Höhepunkt des „Vorarlberger Fahrradgipfels“, der Ausstellung „Schöner Verkehr“ und dem Feldkircher Fahrradtreff, der Neuauflage der Feldkircher Radwegkarte, der Einrichtung von Fahrradservicestellen, der Einführung eines Fahrrad-Beirats und weiteren bewusstseinsbildenden Aktivitäten im Bereich Radverkehr. Weiters sollen fußgängerfördernde Maßnahmen, neue Car¬sharing-Angebote, Optimierungen im Bereich öffentlicher Verkehr, ein leichterer Zugang zu Verkehrsinformationen über ein übersichtliches Mobilitätsportal auf der Stadt-Homepage, Mobilitätsmaßnahmen im Bereich der Öffentlichen Verwaltung und ein Mobilitätspaket für Zuzüglerinnen und Zuzügler umgesetzt werden.
Aufgrund der organisatorischen Zusam¬menlegung Stadt- und Landbus Oberes Rheintal werden zudem Möglichkeiten gesucht, durch die Einrichtung einer regionalen Mobilitätszentrale Feldkirch/Oberes Rheintal Synergien bei Information, Marketing und Mobilitätsmanagement zu nutzen. Das klima:aktiv-mobil-Programmmanagement unterstützt diese Aktivitäten mit fachlichen Inputs, Koordinierungsaktivitäten und Beratung zur Fördereinreichung.

Beispiel: ÖV-Schnupperticket
Ein besonders erfolgreiches Beispiel für Mobilitätsmanagement ist das ÖV-Schnupperticket. Dies ist eine Verkehrsverbund-Monatskarte, die von den Gemeindebürgerinnen und -bürgern am Gemeindeamt tageweise gratis entliehen werden kann. Ziel dieses Angebots ist es, das Ausprobieren des öffentlichen Verkehrs auch für Autonutzerinnen und -nutzer attraktiv zu machen und neue Fahrgäs¬te für Bus und Bahn zu gewinnen.
In der OÖ Gemeinde Ottensheim wurde dieses neue Bürgerinnen- und Bürgerservice begeistert angenommen, berichtet die Bürgermeisterin Ulrike Böker: „Es gibt 3 Fahrkarten und vom Start weg wurden diese intensiv genutzt. Die durchschnittliche Kartenauslastung liegt bei 85%, an zwei Drittel der Tage waren alle 3 Karten vergeben. Es gab bisher keinen einzigen Tag, wo die Fahrkarten nicht genutzt wurden. Seit kurzem hat die Gemeinde Ottensheim die Zahl der Schnuppertickets von 3 auf 6 aufgestockt, um auch Rad fahrenden Touristen am Donauradweg diese attraktive Serviceleistung bieten zu können.“

„Weniger CO2 – ich bin dabei!“
lautet die Kampagne des Lebensministeriums zum Klimaschutz. In zahlreichen österreichischen Städten, Gemeinden und Regionen ist eine klima:aktiv-mobil-Maßnahmenumsetzung entsprechend dem Motto „Weniger CO2 – ich bin dabei!“ bereits im Gange. Machen auch Sie mit und lassen Sie sich kostenlos vom klima:aktiv mobil Programmmanagement beraten.

Städtebund-Linktipp: www.klimaaktivmobil.at

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