Österreichischer Städtebund 2008

Österreichischer Städtebund 2008

Dr. Thomas Weninger Generalsekretär des Österreichischen Städtebundes

 

Kommunikation ist das Um und Auf für eine funktionierende Interessenvertretung. Diese Kommunikation muss auf allen Ebenen und in alle Richtungen erfolgen. Dafür ist jedoch auch eine entsprechende Bereitstellung von Ressourcen notwendig. Das betrifft vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Generalsekretariat in Wien, aber auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den einzelnen Landesgruppen.
In den vergangenen Wochen hat es im Generalsekretariat eine Reihe von personellen Veränderungen gegeben. Altgediente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Städtebundes haben sich neuen beruflichen Herausforderungen gestellt. Neue Kolleginnen und Kollegen haben sich der Aufgabe „Interessenvertretung Städtebund“ gestellt. Ich möchte mich an dieser Stelle bei den „Abgängern“ für die jahrelange Tätigkeit bedanken. Gleichzeitig darf ich alle Vertreterinnen und Vertreter unserer Mitgliedsstädte und Mitgliedsgemeinden in den Fachausschüssen ersuchen, die neuen Referentinnen und Referenten des Österreichischen Städtebundes weiterhin mit dem gewohnten Elan und Fach-Know-how zu unterstützen.
Unabdingbar für die erfolgreiche Tätigkeit des Österreichischen Städtebundes ist nicht nur ein perfekt eingespieltes und arbeitendes Generalsekretariat und die Landesgruppen. Es sind auch die einzelnen Mitglieder mit ihren spezifischen Erfahrungen und Kenntnissen, die eine effektive Interessenvertretung ausmachen. Es ist die Arbeit in den Fachausschüssen, in denen die Positionen der Interessenvertretung aufbereitet und artikuliert werden. Die Arbeit in den Fachausschüssen lebt von den unterschiedlichen Problemstellungen und Lösungsansätzen der einzelnen Städte und Gemeinden. Die erarbeiteten Positionen müssen jedoch auch publik gemacht werden. Dafür ist eine gezielte Pressearbeit notwendig, denn Lobbying und Netzwerke alleine reichen nicht aus. Nach drei Monaten Vakanz haben wir die Position des Mediensprechers wieder besetzt. In den kommenden Wochen wird nun ein umfassendes Kommunikationskonzept erstellt.

Österreich – Ein Land der Städte
Im vergangenen Dezember hat der Österreichische Städtebund gemeinsam mit der Statistik Austria „Österreichs Städte in Zahlen“ präsentiert. Statistische Daten sind für kommunales Handeln und politische Entscheidungen auf Gemeindeebene unverzichtbar. Ob es nun Daten der Standes- und Meldeämter sind – sie geben Aufschluss über die Bevölkerungsentwicklung – oder Daten der Finanzplanung oder der Abfallwirtschaft. Seit über 50 Jahren werden nun die unterschiedlichsten Daten der Österreichischen Städte und großer Gemeinden erhoben, laufend evaluiert und weiterentwickelt. Die präsentierten Zahlen zeigen eindeutig: Österreichs Städte sind Bevölkerungsmagneten, unser Land ist zu einem „Land der Städte“ geworden. 44,5% der Bevölkerung leben in Städten mit 10.000 oder mehr Einwohnerinnen und Einwohnern. Anders ausgedrückt, 3,7 Millionen von knapp 8 Millionen Österreicherinnen und Österreichern leben in den 74 größten Städten des Landes, das sind um 15% mehr als 1951.
Österreichs Städte wachsen also – dieser Entwicklung müssen die Städte verstärkt Rechnung tragen. Investitionen in Kinderbetreuung, Pflege, Infrastruktur, Bildung etc. So spielt sich etwa Integration – das Schwerpunktthema der aktuellen ÖGZ – vor allem in den Städten ab. Doch während die Bevölkerung wächst und immer mehr Menschen aus dem Umland in die Städte pendeln, werden die Mittel, die den Städten für ihre Aufgaben zur Verfügung stehen, immer weniger. Österreich wird sich dem Trend „Hinein in die Stadt“ weiterhin nicht entziehen können. Die Österreicherinnen und Österreicher werden weiterhin verstärkt in die Städte kommen. Entweder um dort zu wohnen und zu arbeiten, oder um diverse Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen und zu arbeiten, aber außerhalb zu wohnen. In den Städten erwarten sie sich jedoch zu recht hohe Standards in sämtlichen Bereichen. Diese wollen Österreichs Städte auch bieten. Deshalb müssen unsere Städte mit den notwendigen Mitteln ausgestattet werden, um die Herausforderungen meistern zu können.

OEGZ

ÖGZ Download