Kultur findet täglich statt

Kultur findet täglich statt

In Innsbruck wird Kultur gelebt und in außergewöhnlicher Vielfalt betrieben. Eine große Zahl kreativer Menschen, Gruppen und Vereine, Kulturproduzenten und Kulturvermittler arbeiten intensiv daran, dieses breite Spektrum an kulturellen Angeboten zu erhalten und auch immer wieder zu erneuern.

 

Neben einem florierenden und von Presse und Publikum hochgelobten Dreispartentheater, den bestens besuchten Symphonie-, Meister- und Kammerkonzerten sowie einer regen und spannenden Ausstellungstätigkeit in Museen und Galerien findet täglich eine bemerkenswerte Zahl an Literatur-, Theater- und Musikveranstaltungen statt, wobei sich insbesondere auch in der freien Kulturszene ein großes kreatives Potenzial bemerkbar macht.
Im Rahmen der Innsbrucker Sommerhighlights werden in den Sommermonaten kulturelle Veranstaltungen auf höchstem Niveau und mit internationaler Besetzung geboten. Der Tanzsommer, die Innsbru¬cker Festwochen, die Promenadenkonzerte, das New-Orleans-Jazz-Festival, das Festival der Träume, das internationale Filmfestival, um nur einige zu nennen, und viele andere Events bieten Kunst und Kultur für jeden Geschmack und jede Altersschicht. Durch eine Reihe von frei zugänglichen Veranstaltungen wird Kultur für alle geboten und ermöglicht.

Stadt setzt Aktivitäten
Neben diesem breiten und jahresdurchgängig dichten Kulturangebot setzt auch die Stadt selbst Aktivitäten, die die kulturelle Angebotspalette bereichern. Das Kulturamt der Stadt Innsbruck versteht sich als Teil eines Netzwerkes zwischen Kunstschaffenden/Kulturinitiativen und politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern und fungiert als Mittler zu anderen Magistratsabteilungen und Institutionen in Stadt, Land und Bund, um Kulturprojekte zu verwirklichen. Kultur wird als Grundbedürfnis unserer Gesellschaft verstanden, bilden doch Kunst und Kultur die Grundlage für ein urbanes Leben und die gesellschaftlichen Beziehungsgeflechte in einer Stadt. In der kulturellen Auseinandersetzung entfaltet sich unser Identitätsbegriff, können gesellschaftspolitische Themen weiter entwickelt werden. So ist es nur selbstverständlich, dass die Stadtgemeinde Innsbruck neben der Bereitstellung von Subventionsmitteln selbst laufend neue kulturelle Schwerpunkte erarbeitet.

stadt_potenziale
Im Bereich der jungen, sehr kreativen und lebendigen Kulturszene in Innsbruck wird mit dem in Österreich einzigartigen Fördertopf „stadt_potenziale – Kunst- und Kulturinnovationsförderung der Stadt Innsbruck“ ein Schwerpunkt gesetzt.
Mit „stadt_potenziale“ steht ab dem Jahr 2008 ein Förderinstrument zur Verfügung, das speziell an der Impulskraft der freien Kulturszene ansetzt. „stadt_potenziale“ ist auf zeitgenössische Kunst- und Kulturarbeit und insbesondere auf experimentelle Projekte ausgerichtet, die sich mit dem Thema Urbanität und Stadt als kulturellem Raum und mit der Stadt Innsbruck im Speziellen auseinandersetzen.
Die Ausrichtung dieses Fördertopfes und die Vergaberichtlinien sind das Ergebnis eines intensiven Entwicklungs- und Diskussionsprozesses, der zum einen in der freien Kulturszene selbst durch die „battlegroup for art“, zum anderen im Dialog mit StadtpolitikerInnen und MitarbeiterInnen des Kulturamtes im Rahmen von mehreren Arbeitskonferenzen geführt wurde. „stadt_potenziale“ ist dotiert mit 70.000 Euro und konnte bereits bei der erstmaligen Ausschreibung mit 63 eingereichten Projekten eine hervorragende Resonanz verzeichnen, die das große kreative Potenzial der freien Kulturszene sichtbar macht.

Innsbruck liest
Aufgrund des großen Erfolgs von Innsbruck liest findet diese Leseoffensive 2008 bereits zum fünften Mal in Folge statt. Die Stadt Innsbruck/Kulturamt verteilte auch heuer wieder – finanziert durch Sponsoren – 10.000 Bücher an die Innsbruckerinnen und Innsbrucker. Der Roman „Über Nacht“ der Südtiroler Autorin Sabine Gruber wurde begeistert aufgenommen, alle Bücher waren innerhalb eines Tages vergriffen.
Die Literatur in den Mittelpunkt stellen, die Leute zum Lesen motivieren und gemeinsam über Literatur diskutieren, das sind die wesentlichen Beweggründe, die das Kulturamt der Stadt Innsbruck als Veranstalter von „Innsbruck liest“ zum Projekt motivierte. Die heimische Literaturszene unterstützt dieses Projekt durch gemeinsame Begleitveranstaltungen wie Diskussionsrunden, Lesungen, Literaturgespräche und Schreibwerkstätten für junge LiteratInnen.

Musikvermittlungsoffensive Kids for music
„Kids for music“ wird in Zusammenarbeit mit den Musikern des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck durchgeführt. Diese Musikvermittlungsoffensive will den Schülern nicht nur klassische Musik näherbringen, sondern auch einen Einblick in die Arbeit eines Orchestermusikers vermitteln. Im Rahmen eines Workshops (bislang fanden rund 60 Workshops statt) in der Schule mit einem anschließenden Besuch einer Generalprobe oder eines Schuljugendkonzertes soll klassische Musik zum besonderen Erlebnis werden.

Free Beat Company – „Musik verbindet“
Die Grundidee der Trommelgruppe „Free Beat Company“ geht von dem Gedanken aus, dass es kaum Menschen gibt, die gar keinen Zugang zu Musik haben. Musik selbst aktiv zu praktizieren ist jedoch vielen nicht möglich. Musik zu jenen Menschen zu bringen, die nie auf den Gedanken kommen würden, aktiv zu musizieren, ist daher der Leitgedanke dieses Projekts. Unter dem Grundsatz „Musik verbindet und ist für alle da“ können Jugendliche und Erwachsene aus unterschiedlichstem beruflichem und sozialem Umfeld ohne Vorkenntnisse auf unkomplizierte Weise Teil einer musizierenden Gruppe werden. Trommeln ist eine ideale Möglichkeit, um Aggressionen loszulassen, Blockaden zu lockern und Emotionen auszuleben. Nach einem sehr erfolgreichen Start im März 2007 wurde das Angebot der Free Beat Company sukzessive ausgeweitet und stehen nun zahlreiche Termine in der Musikschule sowie Aktionen und Straßenkonzerte an verschiedenen öffentlichen Plätzen in Innsbruck am Programm. Das Angebot ist kostenlos, die Vision für die Zukunft sieht Innsbruck als musizierende, pulsierende Stadt, in der Musik auf vielen Bühnen als wunderbares Kulturgut erlebt werden kann.

Erfolgsgeschichte Musikschule Innsbruck
Die Musikschule zählt zu den wichtigsten Bildungseinrichtungen Innsbrucks. Sie ist eine der größten Kinder- und Jugendinitiativen der Tiroler Landeshauptstadt. 3.492 Schülerinnen und Schüler sind an der Musikschule der Stadt Innsbruck eingeschrieben und erhalten eine musikalische Ausbildung.
An der Musikschule wird Musik als sinnvolle, erfüllende, gemeinschaftsbildende Tätigkeit vermittelt. Die Musikschule der Stadt Innsbruck unterstützt mit ihren Angeboten sowohl die ersten musikalischen „Gehversuche“ im Kinder- und Jugendalter bis hin zur Vorbereitung für weiterführende Studieneinrichtungen wie Konservatorium oder Musikhochschule. Dass das Konzept aufgegangen ist, beweisen die großen Erfolge, die Schülerinnen und Schüler der Musikschule Innsbruck z. B. bei „Prima la Musica“ oder anderen Wettbewerben verbuchen können.
Für die Jüngsten gibt es die musikalische Früherziehung, die Singklassen für Kinder im Vorschulalter bieten die Möglichkeit für eine erste Gesangsausbildung und sind auch eine gute Grundlage zum späteren Erlernen eines Instrumentes. Bei der Auswahl an Instrumenten sind an der Musikschule praktisch keine Grenzen gesetzt. Ein besonderes Qualitätsmerkmal der Musikschule liegt im Bereich des Ensemblespiels, auch das Einrichten von immer neuen Fachgruppen wird an der Musikschule Innsbruck forciert. Ein großer Erfolg sind die Fachgruppe Volksmusik und die Fachgruppe der Streicher, aus der die Jugendphilharmonie und insgesamt drei Streicherorchester hervorgehen. Neu dabei ist der Fachbereich Jazz und Popularmusik. Die Big-Band der Musikschule Innsbruck hat sich etabliert und wird heute als beste Big-Band Tirols gehandelt.
Die Musikschule Innsbruck produziert regelmäßig CDs, es werden Konzerte zu zeitgenössischer Musik veranstaltet, die vom ORF mitgeschnitten werden, sowie eine Reihe von Musikprojekten durchgeführt. Auch das Projekt „Musikklasse“ als Pilotversuch für die Einrichtung eines Musikgymnasiums für die Unterstufen wurde erfolgreich angenommen.
Damit der Musikschulunterricht in seiner Vielfalt und Qualität weiter ausgebaut werden kann, bedarf es ausreichender Mittel: In die Musikschule haben Stadt und Land in den vergangenen Jahren viel investiert. Nur so war es möglich, der steigenden Zahl an Musikschülerinnen und -schülern gerecht zu werden.

Stadtbücherei
Als Leseoase mitten in der Stadt präsentiert sich die städtische Bücherei, die mit einem breiten Angebot von rund 35.000 Medien für jeden Geschmack und jedes Interesse etwas zu bieten hat. Neben Büchern werden auch CD-ROMs, Hörbücher, Musik-CDs, DVDs, Gesellschaftsspiele so¬wie unterschiedliche Zeitschriftenreihen angeboten. Der persönlichen Beratung der Leserinnen und Leser wird großes Augenmerk geschenkt, eigene Lesebereiche für Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene laden zum Schmökern und Entspannen ein. Der Zustrom ist groß, 130.000 Besucher kamen 2007 in die Stadtbücherei, um dem Lesegenuss freien Lauf zu lassen. Regelmäßige Lesungen, Buchpräsentationen und andere Veranstaltungen für Kinder, Familien und Seniorinnen und Senioren runden die Angebotspalette der Stadtbücherei ab.

Andechsgalerie
Die städtische Galerie im Andechshof in der Innsbrucker Altstadt hat sich der Förderung junger Talente verschrieben und hat den Anspruch, als Plattform bzw. Sprungbrett für künstlerische Karrieren zu fungieren. In der städtischen Galerie im Andechshof werden alljährlich elf Ausstellungen durchgeführt, insgesamt wurden seit der Gründung der Galerie im April 1991 mehr als 200 KünstlerInnen – zum größten Teil erstmals – der Öffentlichkeit vorgestellt. Seit dem Jahr 2000 gibt es mit der Ausstellungskooperation zwischen der Andechsgalerie und der Fine Art Galerie der Universität von New Orleans für heimische KünstlerInnen die Möglichkeit, sich einem internationalen Publikum zu präsentieren.
Alljährlich erscheint ein Katalog, der jeweils die Ausstellungen eines Jahres zusammenfasst und für die Künstlerinnen und Künstler als Präsentationsunterlage für spätere Projekte dient.

Maximilian-Museum „Goldenes Dachl“
Im Oktober 2006 wurde ein großräumiger Um- und Ausbau des Museums „Goldenes Dachl“ in Angriff genommen. Das gesamte Museum wurde von Grund auf saniert, erheblich vergrößert und auf den modernsten technischen Stand gebracht. Auf einer Fläche von ca. 350 m2 bzw. in sechs Schauräumen können sich die Besucher nun über Kaiser Maximilian I. und seine Zeit umfassend informieren. Ein besonderes Highlight des neuen Museums ist die lebensgroße, spätgotische Figur Kaiser Ma¬ximilians als Ritterheiliger, die dem Südtiroler Künstler Michael Parth zugeschrieben wird und aus der Zeit um 1520 stammt.
Die Eröffnung des neuen Museums „Goldenes Dachl“ erfolgte am 20. April 2007.
Eine Besonderheit des Museums ist eine neu konzipierte Kinderschiene. Ein eigener Kinderraum lädt die Kinder zum Spielen und Schmökern ein. Der ehemalige Hofnarr Kaiser Maximilans I., Kunz von der Rosen, begleitet die Kinder auf ihrer Entdeckungsreise. Ein Schwerpunkt der kommenden Saison wird ein spezielles Vermittlungsprogramm für Innsbrucker Schulen sein.
Durch ein System von Audioguides ist es nun möglich, sich in zahlreichen Sprachen durch das Museum leiten zu lassen, was von den jährlich rund 30.000 Besuchern aus beinahe allen Ländern der Welt gerne angenommen wird.

Stadtarchiv/Stadtmuseum
Das Stadtarchiv dokumentiert die Geschichte Innsbrucks von den Anfängen bis in die Gegenwart. Die älteste städtische Urkunde ist die Bestätigung des Stadtrechts von 1239. Gemälde, Druckgrafik, Plakate, Flugzettel, Pläne, Nachlässe bedeutender Persönlichkeiten, Verordnungen und zahlreiche Sondersammlungen komplettieren die Sammlungstätigkeit des Archivs. Überaus bedeutend ist die Fotosammlung mit etwa 100.000 Aufnahmen. Die umfangreiche Bibliothek umfasst ne¬ben Büchern auch mehrere hundert Zeitschriften und alle bedeutenden regionalen Zeitungen, teilweise bis ins 18. Jahrhundert zurückgehend. Der Lesesaal ist mit allen modernen Geräten und Anschlüssen ausgestattet, die ein effizientes und ungestörtes Arbeiten ermöglichen. Neben einer monografischen Publikationsreihe wird neuerdings mit Zeit – Raum – Innsbruck auch eine fachübergreifende Zeitschrift herausgegeben, die auf aktuelle Themen und neue Forschungsergebnisse eingeht.
Das Stadtmuseum stellt in seiner Dauerausstellung aus den Beständen des Archivs Aspekte der Stadtgeschichte vor. Gemälde bedeutender Tiroler Künstler, Stadtansichten, Panoramabilder, historische Fotografien, seltene Realien, mittelalterliche Urkunden, Plakate und Postkarten vermitteln abwechslungsreiche und informative Einblicke in das Leben der Stadt und ihrer Bewohner.
Vertiefende Informationen zu einzelnen Schwerpunkten kann sich der Besucher im Lesesaal des Archivs beschaffen. Gerade die enge Verbindung von Museum und Archiv ist eine Besonderheit dieses Hauses.
Alternierend zur Dauerausstellung werden im Stadtmuseum Sonderausstellungen zu stadtgeschichtlichen Themen gezeigt.
Das Stadtmuseum besteht in seiner heutigen Form seit nunmehr fünf Jahren, wobei die ständig steigenden Besucherzahlen die immer größere Bekanntheit und Akzeptanz belegen. Die fachliche Qualität der Arbeit wurde durch die Zuerkennung des Österreichischen Museumsgütesiegels 2006 auch offiziell anerkannt. Des weiteren konnte die Stadt Innsbruck im April 2008 als besondere Auszeichnung für die hervorragende Arbeit in ihren beiden städtischen Museen den Museumspreis des Landes Tirol mit Stolz entgegennehmen.

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