Innsbruck, eine familienfreundliche Stadt

Innsbruck, eine familienfreundliche Stadt

In Zeiten des Geburtenrückgangs und der „Singlegesellschaft“ ist das Thema „Familie“ eine wichtige Herausforderung für eine Kommune. Die Frage, ob und warum sich ein Paar dazu entschließt, eine Familie zu gründen, ist ein zentrales politisches Thema. Denn: Familien bilden heute mehr denn je einen gesellschaftlichen Mehrwert. Sie erhalten eine Stadt jung und aktiv.

 

Innsbruck bietet den rund 10.100 Familien, die in der Stadt leben, gute Rahmenbedingungen: Kurze Wege zwischen Arbeits- und Betreuungsplatz oder Arzt vereinfachen den Alltag ebenso wie zahlreiche Spiel- und Sportplätze sowie das dichte Netz öffentlicher Verkehrsmittel. Kinderbetreuungseinrichtungen – von Kindergärten bis zum Ferienzug – erleichtern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Ein umfangreiches Bildungsangebot und vielfältige Freizeitmöglichkeiten – von Sport bis zur Musikschule – ergänzen den familienfreundlichen Lebensraum. Auch das Aufwachsen in Gruppen, sei es am Spielplatz, im Kindergarten oder im Hort, ist für Kinder eine wichtige Lebenserfahrung.

Familienbericht 2007
Um die Leistungen im Bereich Familienfreundlichkeit zu messen und zu verbessern, hat sich Innsbruck als einzige österreichische Gemeinde dem Vergleichsring Familienfreundliche Stadt der deutschen Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement angeschlossen.
Seit 2005 wurden Daten aus den Bereichen Erziehung, Bildung, Freizeit, Sport, Umwelt, Verkehr und Wirtschaft gesammelt, die alle Einfluss auf die Familienfreundlichkeit einer Stadt nehmen. Zusätzlich wurde eine telefonische Repräsentativstudie unter 1.800 Familien durchgeführt. Gemessen wurden dabei primär Punkte, die im Verantwortungsbereich einer Stadt liegen und von dieser auch beeinflusst werden können.

Spitzenwerte für Innsbruck
Insgesamt gesehen stellt die Studie der Stadt Innsbruck im Vergleich mit 15 Städten im deutschsprachigen Raum das beste Zeugnis aus. In den Bereichen Kinderbetreuung, Freizeit, Sport und Bildung sowie in der subjektiven Sicht der befragten Familien erhält Innsbruck durchwegs Spitzenwerte.
Gleichzeitig zeigt der Bericht noch Handlungsfelder auf, die nun von den zuständigen Ämtern und politischen Stellen in Angriff genommen werden. Vordringlich handelt es sich dabei um die Bereiche offene Jugendarbeit (Jugendzentren), außerschulische Bildung, Spielplatzflächen (z. B. bestehende Spielplätze und Turnhallen der städtischen Kindergärten, Schulen und Horte zu öffnen) und Sensibilisierung innerhalb der Gesellschaft. Dazu zählen etwa die Kinderstimmen bei den IVB-Ansagen, das „Willkommenspräsent“ für Neugeborene oder „Familienparkplätze“ (entsprechend den „Frauenparkplätzen“).

Ganztägig und jahresdurchgängig
Innsbruck setzt auch in Zukunft auf die Ausweitung der Betreuungs-, Bildungs- und Freizeitangebote, damit Familie und Beruf besser vereinbart werden können. Der Ausbau der ganztägigen und jahresdurchgängigen Betreuung mit Mittagstischangebot geht weiter. Auch die Angebote für Migrantinnen und Migranten und deren Kinder bezüglich Gesundheit und Sprachausbildung wurden verbessert.
Ein Schwerpunkt liegt auch in der Fortbildung der Kindergartenpädagoginnen und
-pädagogen sowie der Hortmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, wobei vor allem die Ausbildung von Multiplikatoren für Migrationskinder ein besonderes Anliegen ist.
Schulen, Kindergärten und Horte stehen in der Prioritätenliste der Stadt an vorderster Stelle. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Gebäude und Räumlichkeiten saniert, modernisiert, erweitert und auch neu gebaut.
Derzeit besuchen 1.784 Kinder einen Kindergarten der Stadt. In den Schülerhorten sind es 519 Kinder. In fünf Kindergärten bietet die Stadt alterserweiterte Gruppen an, in denen Kinder ab zwei Jahren betreut werden. Pro Jahr essen rund 100.120 Kinder in den städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen, das bedeutet 9.100 Mittagessen im Monat. Qualitätvoll betreut werden die 6- bis 14-Jährigen von 164 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. 490 Kinder wurden im Jahr 2007 in den sechs geöffneten Sommerkindergärten und zwei -horten betreut. Alle Einrichtungen sind ganztägig geöffnet und bieten Mittagstisch.
Ab Herbst 2008 bietet Innsbruck insgesamt 28 Kindergärten, davon 18 Ganztages-Kindergärten mit Mittagstisch, fünf Kindergärten mit Öffnungszeiten bis 14 Uhr und Mittags¬tisch, drei Kindergärten mit Mittagspause, zwei Halbtages-Kindergärten und zehn Schülerhorte.
Mit dem Bau von gleich drei neuen Betreuungseinrichtungen erweitert die Stadt Innsbruck ab Sommer bzw. Herbst 2008 einmal mehr ihr Angebot für Kinder und Jugendliche.

Neue Ziele und Schwerpunkte
Die Erfolgsgeschichte der Nachmittagsbetreuung hat 2004 begonnen. In den beiden ersten Jahren wurde die Nachmittagsbetreuung in Innsbruck als Schulversuch geführt. Begonnen wurde mit 50 Schülerinnen und Schülern. Heute gibt es eine Nachmittagsbetreuung an 14 Volksschulen sowie an der Daniel-Sailer-Schule und an der Sonderschule für schwerstbehinderte Kinder. Insgesamt werden 951 Schülerinnen und Schüler (575 aus Volksschulen, 309 aus Hauptschulen und 67 Kinder aus der Sonderschule) im Rahmen der Tagesheime betreut.
Konsequent ausgebaut und verbessert wird auch die Infrastruktur – im Jahr 2007 mit einem Investitionsvolumen von rund 6,6 Millionen Euro.

Lern- und Freizeitbetreuung
Neben den hohen Standards beim Mittagstisch wird auch in der Lern- und Freizeitbetreuung auf Qualität gesetzt: Auf eine „kindgerechte“ Umgebung, die ein Ambiente schafft, das sich vom Schulalltag abhebt, wird in Innsbrucks Tagesheimschulen viel Wert gelegt. Die Eltern haben auch die Möglichkeit, die Betreuungstage zu wechseln und sie können ihre Kinder auch während des Schuljahres jederzeit anmelden. Die meisten nehmen eine 3- bis 5-Tages-Betreuung in Anspruch.
Einer der aktuellen Schwerpunkte ist auch der Bereich der „offenen“ Jugendarbeit. Kinder- und Jugendbetreuung wird bedarfsgerecht ausgebaut und qualitätsvoll erneuert.

Von 2 bis 14 Jahren
Im neu errichteten Stadtteilzentrum Olympisches Dorf haben der neue Kindergarten und Schülerhort sowie ein Jugendzentrum ihre Tore geöffnet. Damit bekam dieser bevölkerungsreiche Stadtteil ein optimales kinder- und jugendgerechtes Angebot und gleichzeitig eine allgemeine Anlaufstelle für Jugendanliegen.
Ein weiteres aktuelles Beispiel ist auch das neue Kinder- und Jugendzentrum am Tivoli. Der architektonisch gelungene Neubau wird Kindergarten, Schülerhort und Jugendzentrum umfassen. Die Eröffnung ist für den Herbst dieses Jahres vorgesehen. Das „KITI“ (Kinder am Tivoli) wird sechs Gruppen mit ca. 150 Kindern zwischen 2 und 14 Jahren beherbergen. Das Besondere daran wird die gemeinsame Betreuung sein, ähnlich wie in einer Familie, in der es ja auch oft Kinder verschiedenen Alters gibt.
Bereits ab den Sommerferien wird der „neue“ Jugendhort Kaysergarten – erweitert auf drei Gruppen – für insgesamt 75 Kinder zwischen 6 und 14 Jahren zwischen 11 und 18 Uhr mit Mittagstisch ganzjährig zur Verfügung stehen.
Neben den vier städtischen Jugendzentren wird auch „offene Jugendarbeit“ in manchen Pfarren angeboten. Derzeit gibt es in St. Paulus mit dem „Propolis“ und in der Pfarre zum „Guten Hirten“ mit dem „Shelter“ aktive Zentren, die Musik, Sport und Freizeitspiele anbieten. Nicht zu vergessen auch das Z6 und die MK, die der Jugend Raum und Möglichkeiten geben. In den Ferien ist der Ferienzug, an dem Jahr für Jahr rund 15.000 Kinder begeistert teilnehmen, nicht mehr wegzudenken.

Ein Schuljahr mit Sprachen und Experimenten
Auch 2007/08 bieten die Innsbrucker Volksschulen und Hauptschulen viel an Innovation. Dabei werden vor allem auch die Freude am Forschen, Experimentieren und das Verständnis für schwierige Zusam¬menhänge vermittelt. Im Rahmen des EU-Projektes „Plant Science Gardens“ und in Zusammenarbeit der Pädagoginnen und Pädagogen der Volksschulen, der Pädagogischen Hochschule und dem Institut für Botanik der Uni Innsbruck wurden „Unterrichtsmaterialien“ entwickelt, die den Schülerinnen und Schülern Einblick in naturwissenschaftliche Arbeitsweise und Erkenntnisgewinn eröffneten.

Für Frauen
Unter den speziellen Angeboten für Frauen sticht anlässlich des internationalen Frauentages „Die lange Nacht des Frauenfilms“ heraus. Auch den Frauenlauftreff und das Frauen-Nachttaxi sind gerne in Anspruch genommene Angebote für Frauen.

OEGZ

ÖGZ Download