Der „Wirtschaftsmotor Stadt“ läuft rund in Innsbruck

Der „Wirtschaftsmotor Stadt“ läuft rund in Innsbruck

Dr. Thomas Weninger Generalsekretär des Österreichischen Städtebundes

 

Europas Städte sind die wesentlichen Wirtschaftsmotoren unseres Landes und Europas. Der 58. Österreichische Städtetag wird sich in Innsbruck mit vier Themenbereichen, die für diesen Motor besondere Chancen und Herausforderungen darstellen, auseinandersetzen.

Modelle des kommunalen Beteiligungsmanagements
Die Qualität eines Wirtschaftsstandorts wird sowohl durch weiche als auch harte Standortfaktoren bestimmt, hinter denen meist auch kommunale Leistungen stecken. Bei den harten Standortfaktoren sind es insbesondere Leistungen der Ver- und Entsorgung (Wasser, Abwasser, Energie), der örtlichen Verkehrsinfrastruktur und im Bereich der weichen Standortfaktoren Leistungen aus dem Bereich der Bildung, Kultur, Freizeit (auch der sozialen Sicherung und der Sicherheit). Alle diese Leistungen der Städte sind wichtige Voraussetzungen dafür, dass sich Unternehmen am Standort Stadt positiv entwickeln können (Input-Faktoren zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit).
Das KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung hat im Auftrag des Österreichischen Städtebundes eine Studie zum Thema „Städte als Wirtschaftsmotor“ durchgeführt. Das Ziel besteht darin, sowohl die Modelle als auch den Umfang der Leistungserbringung durch die Städte zu beschreiben als auch die praktizierten Ansätze zur zielgerichteten Steuerung der Leistungserbringung aufzuzeigen und einzuschätzen. Im Rahmen des Arbeitskreises sollen Erfahrungen in Sachen kommunales Beteiligungsmanagement präsentiert und auf mögliche Vor- und Nachteile hingewiesen werden.

Raumordnung und Infrastruktur – die städtische Dimension
Mit der Leipzig Charter zur nachhaltigen europäischen Stadt, die auf Initiative der deutschen EU-Präsidentschaft vor circa einem Jahr verabschiedet wurde, gab es nach längerer Zeit wieder einmal auf europäischer Ebene ein wichtiges Signal europäischer Städtepolitik. Aber auch die Frage, in welchem Ausmaß die städtische Dimension in den EU-Förderprogrammen zum Tragen kommt, ist Gegenstand interessanter Diskussionen, ebenso wie Fragen der Gestaltung von Städteentwicklung und entsprechender moderner Infrastruktur. Die Maßnahmen der europäischen Raumordnungspolitik werden in Innsbruck aus Sicht der Städte dargestellt und verschiedene Fragestellungen der Auswirkungen auf Österreich aufgezeigt.

Klimaschutz in den Städten und Gemeinden
Klimaschutz steht 2008 verstärkt im Fokus der internationalen und nationalen Politiken. Von Seiten der Europäischen Union sind gerade für heuer entscheidende Legislativvorschläge geplant und auf nationaler Ebene stehen die Arbeiten zur Umsetzung der Klimastrategie neu sowie der Ziele des Regierungsprogramms an. Es ist klar, dass Klimaschutz uns alle angeht. Der Österreichische Städtebund ist sich diesbezüglich seiner Verantwortung bewusst und hat schon in der Vergangenheit bei zahlreichen Klima- und Umweltprojekten des Bundes tatkräftig mitgewirkt. Nach 2003 hat der Österreichische Städtebund auch 2008 wieder eine Klimaschutz-Befragung unter Österreichs Städten im Hinblick auf eine zukunftsorientierte Energiepolitik bis 2020 in Auftrag gegeben. Am Städtetag soll jener Unterstützungsbedarf durch Bund, Länder und Europäische Union identifiziert werden, der für die Umsetzung zusätzlicher Maßnahmen in den Städten benötigt wird. Die aktuelle Befragung bildet die Grundlage für diese Diskussion.

Bildung als Standortfaktor
Bildung und Wissen beeinflussen immer stärker die Lebenschancen von Menschen, Unternehmen, Regionen und Städten. Je mehr Menschen mit guter Ausbildung in einer Stadt leben, desto attraktiver wird sie auch für Unternehmen. Bildung ist damit zum entscheidenden Standortfaktor geworden. Welche Anforderungen haben Unternehmen an ihren Standort, welche Anforderungen haben sie an Städte? Im Arbeitskreis „Bildung als Standortfaktor“ werden wichtige Fragestellungen zur Verknüpfung von Bildung und Wirtschaft diskutiert.

Der 58. Städtetag wird jedenfalls eines klar zeigen: Der Wirtschaftsmotor Stadt läuft auf Hochtouren!

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