Bericht des Generalsekretärs Städtetag 2008: Städte nachhaltig finanziell absichern

Bericht des Generalsekretärs Städtetag 2008: Städte nachhaltig finanziell absichern

Bericht des Generalsekretärs

„Es ist die wirtschaftliche Entwicklung, die maßgeblich über den Erfolg und damit das Zusammenleben in unseren Städten und Gemeinden entscheidet“, so Generalsekretär Thomas Weninger in seinem Bericht an den Städtetag. Es seien Städte und kommunale Ballungsgebiete, wie die Europäische Kommission feststellte, die die treibenden Kräfte der wirtschaftlichen Entwicklung in Europa, dem urbansten Kontinent der Erde, sind, so Weninger weiter. Städte schaffen Wachstum, Innovation und Beschäftigung und sind wichtige Akteure der regionalen Entwicklung, was die Entwicklung der umliegenden ländlichen Gebiete mit einschließt. Eine Region sei insgesamt erfolgreich, wenn ihre Städte erfolgreich sind.

Sozialer Zusammenhalt und wirtschaftlicher Erfolg
Es bestehe ein deutlicher Zusammenhang zwischen den hohen Zahlen Alleinlebender und veränderten, mit Arbeitszeitflexibilisierung und verstärkter Standortmobilität verbundenen Beschäftigungsverhältnissen. Die durch den globalen Wettbewerb veränderten Wirtschaftssituationen, die sich auch auf die Arbeitsverhältnisse massiv ausgewirkt haben und auswirken, würden gerade in den Städten und den städtischen Ballungsräumen zur Zunahme von Armut und sozialer Ungleichheit führen. In diesem Zusammenhang sprach Weninger das Thema „Integration“ an und wies auf den neuen Fachausschuss „Integration“ hin, der Anfang April seine Arbeit aufgenommen hat, um die Rolle und den Stellenwert der Städte und Gemeinden im Rahmen der österreichischen Integrationspolitik in den Vordergrund zu stellen, zu konkretisieren und zu zeigen, dass bereits vielfältige Aktivitäten und Maßnahmen der Städte und Gemeinden bestehen und noch besser vernetzt und weiterentwickelt werden können. Weninger: „Der Österreichische Städtebund darf daher nicht müde werden, darauf hinzuweisen, dass für den wirtschaftlichen Erfolg, für die wirtschaftliche Entwick¬lung der soziale Zusammenhalt in unseren Städten und Gemeinden essenziell ist.“
Angesichts einer Vielzahl externer Res¬triktionen und Abhängigkeiten und begrenzter kommunaler Handlungsspielräume sei eine Stärkung der kommunalen Ebene und eine Abkehr von der gegenwärtigen Erosion – Stichwort Finanzausgleich – der kommunalen Selbstverwaltung unerlässlich. Erforderlich dafür sei ein Paradigmenwechsel von der vorrangigen Angebots- und Wettbewerbsorientierung hin zu einer verstärkten Berücksichtigung der konkreten Bedarfe und sozialen Belange aller städtischen Bewohnerinnen und Bewohner.

Neues Logo
Der Erfolg der Interessenvertretung Österreichischer Städtebund basiere auf drei Säulen, den einzelnen Mitgliedern mit ihren spezifischen Erfahrungen und Kenntnissen, den Landesgruppen und dem Generalsekretariat mit seinen engagierten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Der Generalsekretär dankte für das Engagement und den Einsatz und präsentierte das neue Logo des Österreichischen Städtebundes (siehe auch Editorial auf Seite 4). Der Übergang vom alten auf das neue Corporate Design sei unter zwei Gesichtspunkten gestaltet worden: Erhaltung des starken und bewährten traditionellen Elements und Modernisierung des Erscheinungsbildes. „Der Adler wurde fit gemacht, um den Anforderungen der nächsten Jahrzehnte gerecht zu werden. Entscheidend für ein erfolgreiches Corporate Design sind das Zusammenspiel von verschiedenen Elementen, welche ein Gesamtbild ergeben. Die einzelnen Bausteine werden anhand von Richtlinien arrangiert, besonderes Augenmerk wurde auf die Handhabung gelegt. Jeder soll das Design nachvollziehen und anwenden können“, so Weninger.
„Fantasie ist gefragt und auch in hohem Maße vorhanden, wenn es darum geht, in den Städten erfolgversprechende Maßnahmen in der Wirtschafts- und Standortpolitik zu entwickeln. Die Diskussionen bei unserem Städtetag haben dies eindrucksvoll gezeigt. Aber es braucht auch den notwendigen Mut in den Ländern, beim Bund und auf europäischer Ebene, wenn die Rahmenbedingungen für die Städte den neuen Herausforderungen gemäß überdacht werden müssen. Bei politischen Entscheidungen, die das Potenzial der wirtschaftlichen Prosperität von Städten beeinflussen und die von politischen Akteuren und Akteurinnen auch außerhalb des kommunalen Einflussbereichs auf bundes- und landesstaatlicher oder auch auf europäischer Ebene getroffen werden, muss in Hinkunft noch stärker darauf Rücksicht genommen werden, dass Österreichs Städte die Wirtschaftsmotoren des Landes und somit auch die wesentliche Quelle des Wohlstands unserer Gesellschaft sind. Europa braucht starke Städte, Österreich braucht starke Städte, und die Städte brauchen einen starken Städtebund“, so Generalsekretär Weninger abschließend.

OEGZ

ÖGZ Download