Welche Auswirkungen haben demografische Entwicklungen auf die Gemeindehaushalte?

Welche Auswirkungen haben demografische Entwicklungen auf die Gemeindehaushalte?

Die aktuellen demografischen Entwicklungen stellen Österreichs Städte und Gemeinden vor unterschiedliche Herausforderungen. Vor allem in den Ballungsgebieten kommt es zu starken Bevölkerungszunahmen und zu einem Wandel in der Zusammensetzung der BürgerInnen. So steigt etwa der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund. In anderen Landesteilen kommt es dagegen vor allem bei der jungen Bevölkerung zu Bevölkerungsverlusten und zu einem Anstieg des Anteils älterer Personen.
Für die Haushalte der Kommunen haben diese Entwicklungen unterschiedliche Aus¬wirkungen, sowohl auf der Seite der Leistungserbringung und der Ausgaben als auch auf der Seite der Einnahmen. Der Grad der Auslastung der verschiedenen öffentlichen Angebote – Dienstleistungen, Infrastruktur – ändert sich, Zahl und Qualifikation der MitarbeiterInnen der öffentlichen Verwaltungen müssen den geänderten Anforderungen angepasst werden.

Komplexe Entwicklungen führen zu teuerungsproblemen
Das Zusammenspiel von demografischen, wirtschaftlichen und sozialen Faktoren sowie der jeweils getroffenen politisch-administrativen Entscheidungen und deren Konsequenzen für die öffentlichen Haushalte sind komplexe Entwicklungen, die zu strategischen Steuerungsproblemen für die einzelnen Menschen bzw. Familien und für die öffentlichen Verwaltungen führen.

Studie des KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung
„Neue kommunale Herausforderungen erfordern auch neue Lösungen“, meint Martin Frank, Ressortleiter Firmenkunden und öffentliche Hand in der Bank Austria. Darum hat das renommierte kommunalwissenschaftliche Institut „KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung“ im Auftrag von Bank Austria und Österreichischem Städtebund für die „Kommunalforen 2008“ die Auswirkungen demografischer Entwicklungen auf die Gemeindehaushalte analysiert.
Im Rahmen des Bank Austria Kommunalforums 2008 werden die Ergebnisse dieser Studie präsentiert, welche der Frage nachgeht, ob Gemeinden mit starkem Bevölkerungswachstum höhere Pro-Kopf-Ausgaben in demografierelevanten Aus¬gabenbereichen haben als solche Gemeinden mit stagnierender oder rückgängiger Bevölkerungszahl. Dabei stützt sich die Studie einerseits auf finanzstatistische Berechnungen, andererseits auf ausgewählte Fallstudien, welche Auskunft über die kommunale Praxis in Zusammenhang mit der demografischen Entwicklung geben.

Strategien und Maßnahmen für die Kommunen
Die Studie bietet weiters erste Strategien und Maßnahmen in einzelnen Aufgabenbereichen, um die finanzwirtschaftlichen Konsequenzen entsprechend beeinflussen und gegebenenfalls steuern zu können. Dabei hat das KDZ ein konkretes Planungstool im Kinderbetreuungsbereich entwickelt, welches den einzelnen Gemeinden die Möglichkeit geben soll, auf Basis eigener Leistungs- und Finanzdaten – bei Bedarf mit Einbeziehung kommunaler Vergleichskennzahlen – die Entwicklungen im Kinderbetreuungsbereich zu planen und dementsprechende Konsequenzen abzuleiten.

Weiterführung der erfolgreichen Kommunalforen
„Das Geheimnis des Erfolges ist, den Standpunkt des anderen zu verstehen.“ Getreu diesem Zitat von Henry Ford bieten der Österreichische Städtebund und die Bank Austria mit den „Kommunalforen“ nicht nur Raum für interessante Präsentationen, sondern kommunalen Verantwortlichen und Experten auch eine Plattform für spannende Diskussionen und Erfahrungsaustausch. Der rege Zuspruch gewählter Mandatare und kommunaler FinanzmanagerInnen zu den Auftaktveranstaltungen 2007 unterstreicht nachhaltig die Bedeutung der aktiven Auseinandersetzung mit aktuellen Themen und Herausforderungen österreichischer Gemeinden.

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