Kultur in Österreichs Städten

Kultur in Österreichs Städten

Dr. Thomas Weninger Generalsekretär des Österreichischen Städtebundes

 

Fast 70% der Bewohnerinnen und Bewohner von Österreichs Städten sind mit dem kulturellen Angebot ihrer Städte sehr oder ziemlich zufrieden – das ist ein Ergebnis der von SORA für den Österreichischen Städtebund durchgeführten Studie „Städtebarometer“ (siehe auch Bericht auf Seite 41). In größeren Städten ab 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist die Zufriedenheit besonders hoch ausgeprägt. Das Schwerpunktthema der vorliegenden ÖGZ lautet „Kultur und Städte“, nicht zuletzt, weil wir mit Linz innerhalb weniger Jahre die zweite Kulturhauptstadt Europas haben. In Österreich finden sich einige der bedeutendsten Kulturmetropolen der Welt. Mit ein Grund dafür ist, dass Österreichs Städte schon seit jeher alle Kunstformen – ob Theater, Musik oder bildende Kunst – optimal fördern. Österreichs Städte bieten den Kulturschaffenden die Freiheit, die sie benötigen, und versuchen, ideale Rahmenbedingungen für Kunst und Kultur zur Verfügung zu stellen. Denn nur so kann sich Kunst weiterentwickeln, nur so kann die städtische Kultur leben und stets Neues, Innovatives und Unerwartetes bieten.

Gebotene Städtepolitik
„Kultur“ ist ein wichtiger Faktor für ein hohes Lebensgefühl in unseren Städten. Ein Faktor neben vielen anderen, damit das Lebensgefühl, die soziale Balance und die Wirtschaftskraft der Städte erhalten bleiben. Es ist von eminenter Bedeutung für die Städte, von der nationalen und internationalen Politik entsprechende Rahmenbedingungen zu verlangen, damit sie auch weiterhin ihre Funktion bestens erfüllen können. EU-Kommissarin Danuta Hübner hat Anfang Februar in Prag beim Europäischen Städtetag deutliche Worte gefunden: Städte sind gegenwärtig ausschlaggebend für die Entwicklung von Wachstum und Beschäftigung. Was in den Städten passiert, ist entscheidend auch für das Umland, ja für die ganze Region, in der sie liegen. Städte sind vor allem auch jene Orte, in denen der Kampf gegen den Klimawandel gewonnen oder verloren werden wird. Gerade in der gegenwärtigen Krise müssen alle Politiker der Europäischen Union auch die städtische Dimension mitberücksichtigen. Eine kohärente Einbeziehung der Städte ist der beste Weg, um die Potenziale der Städte auch tatsächlich zu nützen. Es geht einerseits, so Danuta Hübner, um die Stärkung der Konkurrenzfähigkeit der Städte und andererseits auch darum, den Kampf für den sozialen Zusammenhalt in den Städten weiterzuführen.
Daher bin ich der Meinung: Österreich braucht starke Städte, Europa braucht starke Städte.

OEGZ

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