Steirische Verkehrssicherheitsarbeit

Steirische Verkehrssicherheitsarbeit

Die Steiermark konnte vor einigen Jahren als erstes österreichisches Bundesland ein eigenes regionales Verkehrssicherheitsprogramm präsentieren. Die Qualität dieses Programms liegt neben einer zielführenden Fokussierung auf das Thema „Bewusstseinsbildung“ vor allem darin, zielgruppenbezogene Umsetzungen zu entwickeln und zu verbreiten. Besondere Beachtung finden hier die Themen Verkehrserziehung und Mobilitätserziehung.

Die Motivation
für ein neues Projekt in diesem Rahmen ergab sich vor allem aus der Tatsache heraus, dass es eine Vielzahl an Projektvorschlägen und durchgeführten Projekten für und mit Kindern gibt, allerdings wenig Hinweise auf deren Wirkung. Viele dieser tollen Projekte, die z. B. in Schulen stattfinden, sind zudem nicht öffentlich zugänglich und können damit häufig keiner weiteren Verbreitung zugeführt werden. Gleichzeitig gibt es eine Reihe an Projekten, die zwar den gut gemeinten Zugang der Verkehrssicherheitsarbeit für Kinder haben, allerdings wenig Effekt auf die tatsächliche Situation zeigen.
„Verkehrssicherheitsprojekte für Kinder müssen über Malwettbewerbe hinausgehen! Wir brauchen Ideen, die auf das reale Verkehrsgeschehen Bezug nehmen“, so gab Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder den Anstoß zu einem Verkehrssicherheitskatalog für Kinder. Im Rahmen des Steirischen Verkehrssicherheitsbeirates wurde deshalb beschlossen, einen solchen Best-practice-Katalog steirischer Verkehrssicherheitsprojekte für Kinder zu entwickeln und in Gemeinden zu verbreiten. Der so entstandene KISI-Katalog wurde gemeinsam mit steirischen Partnern der Verkehrssicherheit entwickelt.
Viele Ideen, neue Ansätze und anschauliche Beschreibungen sollen zur Umsetzung in Gemeinden motivieren. Entsprechende Kontaktadressen sind bei den jeweiligen Projekten angeführt.
Somit können sowohl Projektdurchführende Institutionen direkt kontaktiert werden oder aber der Projektvorschlag als Anregung und Motivation für eigene Konzepte gesehen werden. Gleichzeitig sollen aber auch vorbildliche Projekte eingereicht werden, um sie in diesen Katalog aufzunehmen.
Einmal pro Jahr sollen den Gemeinden neue Einlegeblätter ausgesandt werden und dieser Katalog somit ein lebendiges Nachschlagewerk für zeitgerechte Verkehrssicherheitsarbeit in der Gemeinde werden.

Umsetzungsweg Umsetzungsschwierigkeiten
Die Aussendung dieses Kataloges fand im Frühjahr 2008 statt. Ernüchtert mussten die Initiatoren aber nach Rückfragen in den Gemeinden feststellen, dass es hier kaum Rückmeldungen dazu gab. Was war geschehen? Ein ambitioniertes Produkt in hoher Qualität erreichte offensichtlich nicht die Aufmerksamkeit, die es benötigte. Schnell stellte sich heraus, dass in den Gemeinden täglich eine Unzahl an Werbematerial eingeht und dem KISI-Katalog dadurch nicht die erhoffte Aufmerksamkeit zuteil wurde.
Hier war nun wiederum die aktive Verkehrssicherheitsarbeit in der Steiermark in Form des Verkehrssicherheitsbeirates gefragt. Als Vor-Ort-Maßnahme zielführender Verkehrssicherheitsarbeit sollte für die Bewerbung und Motivation der Projekte im KISI-Katalog eine Mitarbeiterin persönlich die Gemeinden besuchen und beraten.
Der KISI-Katalog wurde bereits in 33 Gemeinden vor Ort präsentiert und es sind bereits einige Projekte in Vorbereitung. Im besten Fall sollte der KISI-Katalog im Gemeindeamt auch zum Nachschlagen für interessierte LehrerInnen, Elternvertreter und GemeindebürgerInnen zur Verfügung stehen.
Die Projektinhalte des Kataloges motivieren besonders zu aktivem Handeln, spielerischen Erfahren und – nicht zu vergessen – Mitbestimmung, wenn es um die Umwelt der jungen VerkehrsteilnehmerInnen geht. Der KISI enthält viele gute Ideen und neue Ansätze auf der Basis fundierter verkehrspädagogischer Konzepte.
Über 40 erfolgreiche Umsetzungsbeispiele für eine aktive und innovative Verkehrssicherheitsarbeit werden im KISI vorgestellt. Die Palette reicht dabei vom Radfahrtraining in der Verkehrsrealität über Mobilitätsmanagement an Schulen bis hin zur Vorstellung von speziell von Kindern konzipierten Kampagnen zur Bewusstseinsbildung. Damit hat diese Form der Verkehrssicherheitsarbeit auch den Anspruch, moderne Mobilitätserziehung anzubieten, die über die traditionellen Regel und Anpassungstrainings weit hinausgehen.
Eines ist allen vorgestellten Projekte gemein: Sie sollen die Verantwortlichen in den Gemeinden dazu motivieren, Projekte umzusetzen, auch selbst neue Ideen einzubringen oder weiterzuentwickeln.
Interessierte Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen können sich direkt an ihre Gemeinde wenden oder den Katalog kostenlos bei der Steiermärkischen Landesregierung bestellen.

Kontakt:
Dr. Maria Knauer-Lukas
Amt der Steiermärkischen Landes-
regierung, Fachabteilung 18A
Gesamtverkehr und Projektierung
Verkehrssicherheit
Tel.: +43(0)316/877-3017
Fax: +43(0)316/877-2579
E-Mail: maria.knauer-lukas@stmk.gv.at

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