Europäisches Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung 2010

Europäisches Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung 2010

Die Vorbereitungsarbeiten in Österreich für das Armutsjahr 2010 laufen auf Hochtouren. Die Aktivitätspalette reicht von Veranstaltungen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit über Projektfinanzierungen bis hin zur Entwicklung regionaler Strategien zur Armutsbekämpfung und einer eigenen Homepage (www.2010gegenarmut.at).

 

Seit 1983 initiiert die Europäische Union jedes Jahr eine große Sensibilisierungsaktion unter dem Namen „Europäisches Jahr“, das die europäischen Bürgerinnen und Bürger informieren und den Dialog mit ihnen fördern soll.
2010 wurde zum Europäischen Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung erklärt; die Union stellt dafür insgesamt Kofinanzierungsmittel in Höhe von 17 Millionen Euro zur Verfügung.
Der österreichische Anteil beträgt rund 255.000 Euro; als nationale Durchführungsstelle fungiert die Abteilung für Grundsatzfragen und Koordination in EU-Angelegenheiten des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz (BMASK).

Die Schwerpunkte
Zur koordinierten Umsetzung von Maßnahmen im Rahmen des Europäischen Jahres waren die Mitgliedstaaten aufgerufen, nationale Programme zu erstellen. Die Themenschwerpunkte1, die sich Österreich für das Europäische Jahr gesetzt hat, sind:
• Förderung von integrativen Arbeitsmärkten und integrierten Ansätzen zur aktiven Eingliederung;
• Teilhabe am gesellschaftlichen Leben;
• Sicherstellung des Zugangs zu angemessenen Ressourcen und Leistungen;
• Förderung der sozialen Eingliederung durch Bildung und Weiterbildung.
Zur möglichst breiten Einbindung zivilgesellschaftlicher Akteure hat das BMASK einen Aufruf zur Einreichung von Projekten zum Schwerpunktthema „Teilhabe am gesellschaftlichen Leben“ unternommen und zahlreiche interessante Projektvorschläge für sozial benachteiligte Personen von Seiten gemeinnütziger Organisationen und öffentlicher Institutionen erhalten. Es wird nun versucht, durch die Auswahl einer möglichst bunten und vielfältigen Palette an Projekten dem multidimensionalen Charakter von Armut bestmöglich zu entsprechen.
Darüber hinaus plant das BMASK eine Eröffnungsveranstaltung im Vorfeld der 8. Österreichischen Armutskonferenz am 22. Februar 2010 in Salzburg sowie eine Schlussveranstaltung im November 2010 in Wien. Zur bestmöglichen Information und Einbindung von Medienvertreterinnen und -vertretern werden außerdem Medienworkshops stattfinden, die zur Sensibilisierung für das Thema und möglichst aktiven Berichterstattung beitragen sollen.
Im Rahmen der geplanten Veranstaltungen, aber auch darüber hinaus werden prominente Österreicherinnen und Österreicher sowie von Armut betroffene Menschen die Rolle von Botschafterinnen und Botschaftern gegen Armut und soziale Ausgrenzung wahrnehmen und von ihren Erfahrungen bzw. Aktivitäten berichten.

Regionale Vernetzungstreffen
Ebenfalls im Auftrag des BMASK sollen im Laufe des Armutsjahrs 2010 drei regionale Vernetzungstreffen stattfinden. Ziel dieser Initiative ist es, den Erfahrungsaustausch zwischen interessierten regionalen und lokalen Akteuren zu fördern und durch das Angebot von Beratungs- und Unterstützungsleistungen ausgewiesener Expertinnen und Experten zur Entwicklung regionaler Strategiepläne zur Armutsbekämpfung beizutragen. Die unterstützenden organisatorischen und inhaltlichen Leistungen werden gemeinsam mit dem Zentrum für Soziale Innovation und der Armutskonferenz erbracht werden. Bestehende Beispiele derartiger Strategiepläne aus Österreich (wie z. B. in Graz), aber auch aus anderen EU-Ländern werden helfen, ähnliche Strategien auch in weiteren österreichischen Regionen zu entwickeln. Die Entscheidung über die konkrete Ausgestaltung der Strategiepläne insbesondere hinsichtlich der Ziel- bzw. Schwerpunktsetzung sowie der Laufzeit verbleibt dabei selbstverständlich bei den Regionen.

Webtipp
Als Informations- und Kommunikationsplattform für das Europäische Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung soll im Dezember 2009 eine eigene Website – www.2010gegenarmut.at – online gehen. Neben Informationen zum europäischen Armutsjahr und zu Armut allgemein soll die Website allen Akteurinnen und Akteuren die Möglichkeit bieten, ihre eigenen Veranstaltungen in den Veranstaltungskalender eintragen zu lassen und somit die Öffentlichkeit über alle Aktivitäten, die im Zeichen des Armutsjahrs 2010 stehen werden, bestmöglich zu informieren.
Die Teilnahme von Organisationen der Zivilgesellschaft, von Vereinigungen, die die Interessen in Armut lebender Menschen vertreten, von Betroffenen, von Sozialpartnern sowie lokalen und regionalen Behörden wird für den Erfolg des Europäischen Jahres 2010 und dessen Wirkung darüber hinaus von entscheidender Bedeutung sein. Das Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz beantwortet daher gerne jederzeit allfällige Fragen, die an die E-Mail-Adresse 2010gegenarmut@bmask.gv.at gerichtet werden können.


1 Das Österreichische Programm ist abrufbar unter: www.2010gegenarmut.at

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