Kinderbetreuung NEU bietet Wahlfreiheit und soziale Balance

Kinderbetreuung NEU bietet Wahlfreiheit und soziale Balance

Dr. Thomas Weninger Generalsekretär des Österreichischen Städtebundes

 

Nach der erfolgreichen Einführung des Gratiskindergartens und dem alljährlichen Schulanfang möchte ich unseren Städten und Gemeinden ein besonderes Lob aussprechen, die diese Aufgabe hervorragend gemeistert und einen wichtigen sozialpolitischen und pädagogischen Schritt mitgetragen haben.
Eine Untersuchung des renommierten kommunalwissenschaftlichen Instituts KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung zeigt, dass die Betreuungsquote in den Städten mit 50.000 und mehr EinwohnerInnen die höchste in Österreich ist. Hier werden 40,2% aller Kinder bis zum 9. Lebensjahr in Kinderkrippen, Kindergärten oder Horten betreut. Dieser Wert liegt klar über dem Österreichdurchschnitt (33,2%).
Städte mit 20.001 bis 50.000 EinwohnerInnen weisen eine Betreuungsquote von 33,8% auf, liegen also über dem österreichweiten Durchschnitt. Bei Städten mit 10.001 bis 20.000 EinwohnerInnen beträgt die Betreuungsquote 32,2%. Der Ausbau von Kinderbetreuung ist ein ganz zentraler Schlüssel zur Erreichung von frauen-, aber auch arbeitsmarktpolitischen Zielen.
Bei allen Überlegungen ist natürlich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – vor allem für Frauen – an oberster Stelle. Wie der Vereinbarkeitsindikator der Arbeiterkammer belegt, sind bereits jetzt 78% der Kindergärten mit einer vollen Berufstätigkeit vereinbar.
Es liegt auf der Hand, dass Maßnahmen wie der beitragsfreie Kindergarten viel Geld kosten, doch diese finanziellen Mittel bringen wir für die Zukunft unserer Kinder auf. Die vorschulische Bildung ist ein zentraler Meilenstein für die Entwicklung unserer Gesellschaft.
Internationale Studien belegen, dass die pädagogische Frühförderung von Kindern eine unbezahlbare Investition in unseren Nachwuchs darstellt und unmittelbaren Nutzen in den Bereichen emotionale Gesundheit, akademische Bildung und soziales Verhalten bringt. So können unterschiedliche Talente nicht nur früh erkannt, sondern auch entsprechend gefördert werden.
Unsere Städte sind Bildungsstandorte und Wirtschaftsmotor zugleich und leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Wissensgesellschaft von heute.
Der Österreichische Städtebund ist bereits vor Jahren für ein verpflichtendes Kindergartenjahr eingetreten. Mit Herbstbeginn haben unsere Städte und Gemeinden einmal mehr bewiesen, dass sie trotz aller finanzieller Restriktionen die Herausforderungen der gesellschaftlichen Entwicklung im 21. Jahrhundert meistern. Als Österreichischer Städtebund wollen wir zur Vernetzung und Zusammenarbeit der Städte und Gemeinden beitragen, um vor allem ein großes Ziel zu erreichen: die Talente und Stärken unserer Kinder zu entdecken und adäquat zu fördern!
Im Übrigen bin ich der Meinung: Österreich braucht starke Städte, Europa braucht starke Städte!

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