Arbeitskreis 3 diskutierte über Kommunale Jugendarbeit und Partizipation

Arbeitskreis 3 diskutierte über Kommunale Jugendarbeit und Partizipation

Presseaussendung vom 06.06.2013

Wels (OTS) – Im Arbeitskreis 3 wurde unter dem Titel „Kommunale Jugendarbeit – wie kann Partizipation gelingen?“ über Möglichkeiten diskutiert, Jugendliche in Entscheidungen der Gemeinden mit einzubinden. Unter dem Vorsitz des Innsbrucker Gemeinderats Mesut Onay, der den dortigen „Ausschuss für BürgerInnenbeteiligung, Petitionen und Zivilgesellschaft“ leitet, diskutierten Nadja Maier von der steirischen Fachstelle für Kinder-, Jugend- und BürgerInenbeteiligung „beteiligung.st“, Maria Lettner der Bundesjugendvertretung, Ingrid Putz vom Institut SORA – Institute for Social Research und der Schweizer Alex Haller, Bereichsleiter Kinder- und Jugendförderung vom Jugendamt der Stadt Bern. Haller zollte zunächst großen Respekt, dass er in ein Land geladen werde, in dem Jugendliche bereits mit 16 Jahren wählen dürften. In Bern gebe es zahlreiche Initiativen, die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen voranzutreiben, da es eine große Abwanderung junger Familien gebe. Die Alterspyramide in Bern gleicht damit einem Tannenbaum: Eine sehr geringe Anzahl von Unter-20jährigen (knapp 20.000) steht einer hohen Anzahl von Personen über 20 Jahren gegenüber, die sich nach oben wieder verjüngt – diesen Trend zu stoppen und den „Lebensraum Stadt für Kinder, Jugendliche wieder attraktiv zu machen“ (Haller) war die Ausgangssituation von einem umfassenden Konzept der Stadt Bern. Ein Element ist etwa das Kinderparlament, das allen Kindern zwischen acht und dreizehn Jahren offensteht. In 2-3 Sitzungen jährlich werden Ideen und Vorschläge diskutiert, mitteln „Jugendmotion“ können mit einer Unterschrift von 40 Jugendlichen auch Petitionen im Gemeinderat diskutiert werden. Jugendliche nicht politikmüde Ingrid Putz präsentierte eine aktuelle Studie des Instituts SORA, aus der hervorgeht, dass Jugendliche grundsätzlich von Demokratie überzeugt sind, Wählen für wirkungsvoll gehalten wird, das aber NGOs für Jugendliche attraktiver sind als politische Parteien. Wenn Politik, dann müssen die Themen nahe an der Lebensrealität sein. Wenn Jugendliche erfahren, das sie ernst genommen werden, und ein Ergebnis oder Erfolg absehbar ist, dann beteiligen sie sich auch gern. Die Bindung an eine Partei ist jedoch ein Minderheitenprogramm und wird zum Phänomen der Elitenbildung. Partizipation auf kommunaler Ebene, so Putz, sei ein wichtiger Beitrag für die Stärkung der generellen politischen Partizipation Jugendlicher, ebenso Partizipationsmöglichkeiten in der Schule (Schülervertretung, Schulzeitung). Im Vergleich zu anderen Institutionen genießen KommunalpolitikerInnen das größte Vertrauen unter jungen Menschen. Auf die Besonderheit, dass in Österreich Jugendliche schon ab 16 Jahren wählen könnten, ging auch Maria Lettner von der Bundesjugendvertretung ein, ein Unikat in Europa. „Die Kommune als konkretes Lebensumfeld ist ein wichtiger gesellschaftlich-politischer Lernort für junge Menschen. Wie andere auch müssen Jugendliche zur Partizipation motiviert und befähigt werden“, so Lettner, wozu ein gutes Angebot ebenso beitrage, wie funktionierende Vernetzungsstrukturen und die Durchführung von Trainings und Workshops. Rückfragehinweis für Medien: Saskia Sautner
Mediensprecherin
Österreichischer Städtebund
Telefon +43-676-8118-89990
saskia.sautner@staedtebund.gv.at Silvia Stefan-Gromen
Mediensprecherin
Österreichischer Städtebund
Mobil: +43 (0) 676 8118 89983
silvia.stefan-gromen@staedtebund.gv.at
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