63. Städtetag: Arbeitskreis 4 - Qualifikation und Bildung als Schlüsselfaktoren der Zukunft

63. Städtetag: Arbeitskreis 4 - Qualifikation und Bildung als Schlüsselfaktoren der Zukunft

Presseaussendung vom 06.06.2013

Wels  (OTS) – „Um neue Wege in der Bildungspolitik gehen zu können, sind dringend neue Strukturen erforderlich – da ist die Politik gefordert, zu reagieren. Solange keine Ganztagsschule beziehungsweise eine gemeinsame LehrerInnen-Ausbildung umgesetzt sind, wird sich nichts ändern“, sagt Nikolaus Glattauer, Lehrer, Autor und Kolumnist  am Rande des Arbeitskreises 4 zur Bildung beim 63. Städtetag in Wels. Kinder werden noch immer in denkmalgeschützten Gebäuden, die zu 30 Prozent aus Gängen bestehen, unterrichtet, dies sei weder zeitgemäß noch zukunftsorientiert. Die Bildungschancen und Zukunftsperspektiven sind in Österreich sehr stark durch die soziale Herkunft determiniert. Die frühzeitige Separierung in der Schullaufbahn und eine geringe Durchlässigkeit bewirken, dass zu viele junge Menschen ihr Potenzial nicht ausschöpfen können. Die durch gescheiterte Bildungsprozesse ausgelösten Kosten sind enorm und erfordern aufwändige sozialpolitische Reparaturen. Die Folgen werden zuallererst auf kommunaler Ebene sichtbar: Zunahme gesellschaftlicher Spannungen, versiegende Kreativität und nicht zuletzt wirtschaftliche Stagnation. Angesichts dieser Entwicklung ist es unabdingbar, dass Städte und Gemeinden aktiv einen eigenständigen Beitrag zu einem zukunftsfähigen Bildungssystem leisten. „Sozialer Wandel sowie demografische und regionale Unterschiede erfordern neue Steuerungsstrukturen in der Bildungspolitik. Eine Dezentralisierung hin zur Bildungsverantwortung auf kommunaler Ebene und Eigenverantwortung der Schule ist sinnvoll“, erklärte Wolfgang Weiß, deutscher Kultur- und Bildungsberater, der im Rahmen des Arbeitskreises, auch ein von ihm entwickeltes „Gutachten zu kommunalen Bildungslandschaften“ vorgestellt hat. Es gäbe ein Auseinanderdriften unterschiedlicher regionaler Bildungs-Bedürfnisse, die eine Zentralbehörde nicht mehr steuern könne. Erweiterte Zuständigkeiten und Kompetenzen für Kommunen seien wichtig um den Bildungsauftrag erfüllen zu können. Delev Eisel-Eiselsberg, Grazer Bildungsstadtrat stellte die Bildungsstrategie der Stadt Graz vor, die ExpertInnen aus unterschiedlichen pädagogischen Bereichen sowie der Hochschulen, Industrie, Wirtschaft sowie diverser Trägervereine miterarbeitet haben. „Ziel des Bildungsplans ist, vor allem Chancengleichheit und der Erwerb möglichst hoher Qualifikationen durch möglichst viele Menschen. Neben der Verschränkung von Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik ist uns auch die Einbindung des Integrationsressorts gelungen,“ so Eisel-Eiselsberg. Herbert Just, Leiter der Abteilung für Bildung und Integration in Graz  zeigte die Handlungsfelder kommunaler Bildungspolitik auf und betonte die Vorteile einer chancengerechten Bildungsstruktur. Auch die Wiener Gemeinderätin Tanja Wehsely sprach sich für mehr Chancengleichheit aus und präsentierte den Qualifikationsplan Wien 2020, der die Verringerung formal gering qualifizierter ArbeitnehmerInnen zum Ziel hat. Weitere Informationen unter: www.staedtetag.at oder www.staedtebund.gv.at Rückfragehinweis: Silvia Stefan-Gromen
Mediensprecherin
Österreichischer Städtebund
Tel. +43 1 4000-89990
silvia.stefan-gromen@staedtebund.gv.at Saskia Sautner
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Telefon: +43(0)1/4000-89990
saskia.sautner@staedtebund.gv.at
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