65. Österreichischer Städtetag: Leistbares Wohnen in Städten diskutiert - Arbeitskreis 1

65. Österreichischer Städtetag: Leistbares Wohnen in Städten diskutiert - Arbeitskreis 1

Wien, 11. Juni 2015

Unter dem Titel „Leistbares Wohnen“ steht aktuell der Arbeitskreis 1 heute, Donnerstag, ganz im Zeichen der Rahmenbedingungen, die sich Städte wünschen, um leistbares Wohnen in Ballungszentren zu gewährleisten. Vorsitzender des Arbeitskreises mit rund 160 TeilnehmerInnen ist der Wiener Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, der in seinem einleitenden Impulsreferat betont: „Der Städtetag findet nicht zufällig in Wien statt, steht er doch unter dem Motto ,Smart Cities: Menschen machen Städte‘. Wien stellt sich den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts mit einer smarten Strategie, die zukunftsfähiges Wohnen in den Mittelpunkt stellt. Ihre Elemente umfassen nicht nur eine hohe und bedarfsgerechte geförderte Neubauleistung und Flächenreserven von aktuell 2,3 Mio. Quadratmetern, sondern auch zusätzliche Instrumente wie das Immobilien- und Normenmanagement, die Widmungskategorie ,geförderter Wohnbau‘, städtebauliche Verträge sowie umfassendes Service für die Wiener Bevölkerung. Ich bin davon überzeugt, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Städtetags aus Wien viele Anregungen mitnehmen können.“ Smarte Tradition, smarte Zukunft Der Erfolg der Wiener Stadtpolitik beweist, dass gelungene Stadtgestaltung als zutiefst öffentliche Aufgabe zu sehen ist. „Smart“ – das bedeutet „g‘scheit“, „vif“. „Wien hat nicht nur eine smarte Tradition und Gegenwart, sondern auch eine smarte Zukunft“, betonte der Wiener Wohnbaustadtrat. 420.000 geförderte Wohnungen in der Stadt ermöglichen nicht nur sechs von zehn WienerInnen leistbares und hochqualitatives Wohnen, sondern wirken insgesamt preisdämpfend auf den gesamten Wohnungsmarkt. Allein im vergangenen Jahr wurden 7.273 neue geförderte Wohnungen übergeben. Mit dem SMART-Wohnbauprogramm schafft die Stadt ein besonders kostengünstiges Wohnungsangebot. Weiterer wichtiger Baustein im Wohnungsneubau ist die 2011 ins Leben gerufene Wiener Wohnbauinitiative. Das Modell, eine Ergänzung zum geförderten Wohnbau, gilt mittlerweile als nationales und internationales Vorzeigebeispiel. Und als jüngste Maßnahme baut Wien wieder Gemeindewohnungen. „In Wien wurden frühzeitig urbane Entwicklungspotenziale aufgespürt, Zielgebiete definiert und Flächen gesichert. So entstehen allein in aspern Seestadt und am ehemaligen Nordbahnhof neue Stadtteile mit jeweils 20.000 neuen Wohnungen. Aktuell betragen die Flächenreserven für gefördertes Wohnen rund 2,3 Millionen Quadratmeter. Das hohe Maß an Neubauleistung und die vorausschauende Grundstücksbevorratung stellen sicher, dass geförderte Wohnungen in Wien leistbar sind und bleiben“, so Ludwig. Dazu tragen aber auch viele weitere Maßnahmen bei. Zum Beispiel das Normenmanagement, das die Stadt Wien als erste Gebietskörperschaft eingerichtet hat. „Bereits bei der Entstehung von Normen und Standards achten wir auf die Ausgewogenheit von Qualität, Sicherheit und Innovation einerseits, von Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit andererseits. Auch das ist smart“, unterstrich er. So wie die Novelle der Wiener Bauordnung, die seit 2014 spürbare Verbesserungen bringt: Durch neue Bestimmungen wie die Widmungskategorie "förderbarer Wohnbau" oder befristete Baulandwidmungen wurden in Wien preisdämpfende Maßnahmen gesetzt. Mittels städtebaulicher Verträge ist es nun weiters möglich, mit Bauwerbern privatrechtliche Vereinbarungen zu treffen. Sie werden dabei verpflichtet, für soziale Infrastruktur aufzukommen - als Gegenleistung für die Umwidmung in Bauland. Zusätzlich werden mit einem eigenen Immobilienmanagement Entwicklung, Nutzung, Verwaltung und Verwertung des Grundbesitzes der Stadt Wien optimiert. Auch für Sanierungsprojekte wird mit Fördermitteln ein wesentlicher Beitrag für hochwertigen Wohnraum und für die Sicherung von Arbeitsplätzen geleistet. Wien verfolgt seit 40 Jahren konsequent den Weg der Sanften Stadterneuerung. Ludwig: „Mehr als 750.000 Wienerinnen und Wiener leben heute in Wohnhäusern, die mit Fördermitteln der Stadt revitalisiert worden sind.“ Ein wichtiger Baustein einer Smart City ist zudem das Service für die BewohnerInnen. Das gesamte Leistungsangebot des kommunalen und geförderten Wiener Wohnbaus findet sich seit rund einem halben Jahr unter einem Dach: Die Wohnberatung Wien ist die neue Anlaufstelle für Gemeindewohnungen und geförderte Wohnungen. Ludwig: „Nur eine soziale Stadt ist auch eine Smart City“ Viele Bausteine machen eine Smart City aus. Zu den wichtigsten, auch im Wohnbau, zählt eine gerechte Verteilung der Mittel. Denn Innovation und Fortschritt scheitern, wenn sei nur wenigen begüterten BürgerInnen zur Verfügung stehen. „Leistbares Wohnen ist entscheidend für die Städte der Zukunft, eine hohe Lebensqualität und sozialen Frieden. Es braucht daher bundesweit kontinuierliche Investitionen in den Bereich des leistbaren Wohnens und eine umfassende und sozial orientierte Modernisierung des Mietrechtsgesetzes. Darüber hinaus gewinnt die verstärkte Vernetzung mit den Umlandregionen an Bedeutung. Denn Herausforderungen wie die gezielte ökonomische und ökologische Planung und Entwicklung von Verkehr, Infrastruktur und neuen Siedlungsflächen können zunehmend nur gemeinsam gemeistert werden“, unterstrich der Wiener Wohnbaustadtrat. Wien intensiviert daher die Partnerschaft mit dem Umland durch ein Angebot von Vernetzung, Dialog und überregionalen Kooperationen. „Der Österreichische Städtetag steht im Zeichen der Gemeinsamkeit. Es freut mich daher ganz besonders, dass dem Thema des leistbaren Wohnens ein eigener Arbeitskreis gewidmet wurde“, so Wohnbaustadtrat Michael Ludwig abschließend. Weitere Informationen: www.staedtetag.at (Fortsetzung folgt.) Rückfragehinweise für Medien: Silvia Stefan-Gromen /Saskia Sautner Österreichischer Städtebund Telefon: +431-4000 DW 89983, DW 89990 silvia.stefan-gromen@staedtebund.gv.at saskia.sautner@staedtebund.gv.at Christiane Daxböck Mediensprecherin StR Michael Ludwig Tel.: 01/4000-81869 christiane.daxboeck@wien.gv.at
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