SORA-Städtebarometer 2022 und Vorschau 71. Österreichischer Städtetag in Villach

SORA-Städtebarometer 2022 und Vorschau 71. Österreichischer Städtetag in Villach

SORA-Städtebarometer 2022

und Vorschau 71. Österreichischer Städtetag in Villach

Als Vorschau auf den 71. Österreichischen Städtetag (1.-3. Juni in Villach) gaben heute Städtebund-Präsident Michael Ludwig und Generalsekretär Thomas Weninger Details zum Programm bekannt und präsentierten gemeinsam mit Günther Ogris, Geschäftsführer des SORA – Institute for Social Research die aktuellen Ergebnisse des „Städtebarometer 2022“.
Das SORA- Städtebarometer ist eine repräsentative Umfrage zum Thema Lebensqualität und kommunale Dienstleistungen im Auftrag des Österreichischen Städtebundes, die seit 2009 regelmäßig durch SORA – Institute for Social Research durchgeführt wird. 2022 gab es zusätzliche Fragen zur Corona-Pandemie, Zukunftsthemen und den Folgen des Ukraine-Kriegs.
„Auch im Schatten der aktuellen Krisen sind die Zufriedenheit und das Vertrauen in die Leistungen der Städte und Gemeinden enorm hoch. Diese Leistungen bei ständig neu dazukommenden Herausforderungen auf hohem Niveau zu erhalten und für alle Bevölkerungsgruppen verfügbar zu machen, ist ein gewichtiger Auftrag an die politische Ebene,“, sagte Michael Ludwig, Präsident des Österreichischen Städtebundes, heute im Wiener Rathaus.

Städte sind krisenfest, zuverlässig, sauber und freundlich

Die Lebensqualität am Wohnort wird von den Stadtbewohner*innen konstant wertgeschätzt. Fast 9 von 10 Befragten (88 %) geben an, dass ihre Wohngemeinde eine hohe Lebensqualität bietet. In Bezug auf die eigene Lebenssituation zeigt sich hingegen ein leichter Rückgang: Insbesondere die jüngeren Altersgruppen sind mit den Sozialkontakten, aber auch mit der hauptsächlichen Tätigkeit weniger zufrieden als noch 2020.

Die Zufriedenheit mit den städtischen Dienstleistungen ist stabil: mehr als 8 von 10 Befragten sind mit der Trinkwasserversorgung (90 %), der Müllentsorgung (87 %) sowie der Nahversorgung im Wohngebiet (84 %) zufrieden bzw. sehr zufrieden. Im Bereich der öffentlichen Infrastruktur schätzen fast 8 von 10 Befragten die Angebote für Fußgänger*innen (79 %) sowie Grünflächen und Naherholungsgebieten (78 %), gefolgt von Gesundheitseinrichtungen (75 %). 7 von 10 Befragten erleben die eigene Wohngemeinde als sauber (76 %), kinderfreundlich (76 %), seniorenfreundlich (73 %), frauenfreundlich und weltoffen (jeweils 71 Prozent).

Schwerpunkt Pandemie – Städte haben die Krise gut gemeistert

Die Corona-Pandemie hatte deutliche Auswirkungen auf die Menschen in Österreichs Städten: 38 % berichten von einer Verschlechterung der finanziellen Situation, für 4 von 10 (42 %) hat sich die psychische Gesundheit verschlechtert. Nicht nur die eigene Situation leidet unter der Pandemie: rund ein Drittel Stadtbewohner*innen hat auch den Eindruck, dass der soziale Zusammenhalt in ihrem Ort zurückgegangen ist.
Trotz dieser Verschlechterungen haben Städte die Pandemie vergleichsweise am besten gemeistert: mehr als die Hälfte der Stadtbewohner*innen (53 %) ist zufrieden mit dem Corona-Management in ihrem Wohnort, hingegen stellen nur 46 % ihrer Landesregierung und nur 35 % der Bundesregierung ein gutes Zeugnis für die Pandemie-Bewältigung aus.
Am besten organisiert waren laut Stadtbewohner*innen die Anlaufstellen für Corona-Tests - damit sind fast 9 von 10 Befragten (86 %) sehr bzw. ziemlich zufrieden, gefolgt von den Möglichkeiten, sich im Wohnort gegen das Virus impfen zu lassen (84 %).
Vergleicht man die Zufriedenheit nach Gemeindegröße, liegt die Bundeshauptstadt vorne. 58 % der Wiener*innen sind mit dem Corona-Management sehr bzw. ziemlich zufrieden. Dazu stellen 90 % der Menschen in Wien ihrer Stadt ein positives Zeugnis über die Möglichkeiten zum Impfen aus und 89 % über die Testmöglichkeiten.

Schwerpunkt Zukunftsfragen und Geflüchtete aus der Ukraine

Angesichts der Krisen sowie der Preissteigerung wurde gefragt, welche Themen für die Politik jetzt höchste Priorität haben. Dabei erachten 86 % der Befragten die steigenden Energiekosten und 82 % den Kampf gegen hohe Wohnkosten und für qualitativ hochwertigen Wohnraum als dringend. Top-Priorität haben für 8 von 10 Befragten die Teuerung von Lebensmitteln und Initiativen für die psychische Gesundheit von Kindern.
Steigende Kosten für Energie und Lebensmittel sind nicht zuletzt eine Folge des Kriegs in der Ukraine, durch den auch in Österreich Schutzsuchende eintreffen. 9 von 10 Stadtbewohner*innen sind dabei von der guten Arbeit ehrenamtlicher Helfer*innen überzeugt, 86 % bewerten die Arbeit von Hilfsorganisationen und 85 % die Hilfe der Kommunen als sehr bzw. ziemlich gut.

Ausblick auf den Städtetag in Villach

Die steigenden Herausforderungen an die Kommunen sind auch Thema beim 71. Österreichischen Städtetag, der von 1.-3. Juni in Villach in Kärnten stattfindet. Der Österreichische Städtetag ist die jährliche Generalversammlung des Österreichischen Städtebundes und seiner 259 Mitglieder. Mehr als 1.000 Bürgermeister*innen, kommunale Vertreter*innen und Entscheidungsträger*innen aus ganz Österreich sowie europäische Vertreter*innen werden in der Draustadt Villach, dem High-Tech-Standort in der Alpen-Adria-Region, erwartet.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird den Städtetag am 1. Juni feierlich eröffnen, danach stellen sich Innenminister Gerhard Karner, Landeshauptmann Peter Kaiser, Städtebundpräsident Michael Ludwig und Gemeindebundpräsident Alfred Riedl und der Villacher Bürgermeister Günther Albel in einem Polittalk aktuellen Fragen.

Am 2. Juni wird der Städtetag mit vier Arbeitskreisen zu den Themen Fachkräfte und Personal, Innenstadtentwicklung, Mitmach-Demokratie und kritische Infrastruktur fortgesetzt.

Am 3. Juni referiert Finanzminister Magnus Brunner zu wirtschafts- und finanzpolitischen Fragen.

Mehr Informationen zum Programm unter: www.staedtetag.at
 

Rückfragehinweise für Medien:

Katharina Kunz
Österreichischer Städtebund Kommunikation
Tel.: 0676 8118 89983
katharina.kunz@staedtebund.gv.at

Paul Weis
Mediensprecher Bürgermeister Ludwig
Tel.: +43 1 4000 81846 
paul.weis@wien.gv.at

 

OEGZ

ÖGZ Download