71. Österreichischer Städtetag: Städte und Gemeinden als Arbeitgeberinnen der Zukunft

71. Österreichischer Städtetag: Städte und Gemeinden als Arbeitgeberinnen der Zukunft

Arbeitskreis 2 diskutierte über Personal im öffentlichen Dienst.

Der 71. Städtetag 2022 in Villach wurde heute, Donnerstag, in vier Arbeitskreisen fortgesetzt. Im Arbeitskreis 2 „Wenn wir Schmetterlinge brauchen, dürfen wir die Raupen nicht übersehen“ ging es um eine der wesentlichen Herausforderungen, um in den Kommunalverwaltungen zukunftsfit zu bleiben: das Gewinnen und die Ausbildung von Lehrlingen und jungen Fachkräften.

Nach Keynotes von Robert Frasch (lehrlingspower.at) und Martin Gaedt (Provotainment GmbH, Berlin) diskutierten auf dem Podium Arbeitsminister Martin Kocher (Videobotschaft), der Villacher Magistratsdirektor Christoph Herzeg, Jubin Honarfar (whatchado), Karin Krobath (identifire) und Martin Gaedt. Leider war es der Bundesjugendvertretung nicht möglich, an der Diskussion teilzunehmen.

In seiner Keynote beschrieb Robert Frasch die Lage der Kommunen bei der Mitarbeiter*innenentwicklung als besorgniserregend, bis zum Jahr 2032 würden rund 48% des bestehenden Personals in Pension sein. „Hier ist jetzt die Aufmerksamkeit und vor allem das Engagement der obersten Führungsebene gefragt,“ fordert Frasch die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister auf, aktiv zu werden: „Fachkräfte sind Chefsache!“

Der Recruiting-Experte Martin Gaedt vermittelte dem kommunalen Publikum in einem interaktiven Vortrag konkrete, überraschende Ideen, um die Aufmerksamkeit von Jugendlichen und Eltern zu gewinnen. Sein Credo: „Kopf schlägt Kapital – die Attraktivität als Arbeitgeber*in hat wenig mit Geld zu tun.“ Die Mehrheit potentiell passender Kandidat*innen bewerbe sich noch nicht in der öffentlichen Verwaltung, daher gelte es die Strategien, Fragestellungen und Anforderungen grundlegend zu ändern.

Arbeitsminister Martin Kocher betonte in seiner Videobotschaft, wie wichtig es ist, der kommenden Generation die unterschiedlichen Berufsbilder und Möglichkeiten in der Verwaltung aufzuzeigen. „Die Verwaltungen unserer Städte und Gemeinden bieten viele Tätigkeitsfelder, Fortbildungsmöglichkeiten und Vorteile, wie etwa einen sicheren Arbeitsplatz. Als Arbeits- und Wirtschaftsminister werde ich mich auch künftig dafür einsetzen, das Modell ‚Lehre‘ im privaten wie im öffentlichen Bereich weiterzuentwickeln und zu fördern.“

Gestalten statt verwalten

In der anschließenden Diskussion ging es um Ideen und Anregungen aus dem Employer Branding, es herrschte Einigkeit über die Relevanz gut ausgestatteter Personalabteilungen. Jubin Honarfar rief dazu auf, über den Tellerrand zu blicken, zu schauen, was andere machen und auch die Rahmenbedingungen zu verändern. Karin Krobath appellierte, dabei nicht nur Arbeitszeiten zu verkürzen, sondern das „Why“ in den Vordergrund zu stellen. „Man kommt zusammen, weil man gemeinsam etwas schaffen will.“ Der Villacher Magistratsdirektor Christoph Herzeg stellte die 4-Tage-Woche im Magistrat vor und betonte die Stärken, die Österreichs Städte im Employer Branding nutzen können: „Villach setzt bereits viele Maßnahmen, um attraktivste Arbeitgeberin in Kärnten zu werden. Mit moderner Personalarbeit, flexiblen Arbeitsbedingungen und wenn es darum geht, sinnstiftende Arbeit zu bieten, können sich Städte und Gemeinden durchaus mit der Wirtschaft messen.“

Der Österreichische Städtebund bietet mit seinem Netzwerk „Personal und Ausbildung“ Personalverantwortlichen laufende Unterstützung und Zugang zu Know-How für die tägliche Arbeit. Mehr Informationen: www.staedtebund.gv.at/ausbildung

Den Livestream zum Nachsehen sowie weitere Informationen zum Städtetag finden Sie unter: www.staedtetag.at

Der 71. Österreichische Städtetag wird morgen, Freitag, 3. Juni, mit einem Referat von Finanzminister Magnus Brunner fortgesetzt.

Laufend aktuelle Fotos (Copyright Markus Wache/Städtebund) zum Download:https://www.picdrop.de/markuswache/Staedtetag_2022

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