AQUILA: Kindersicherheit und Klimaschutz als Gewinner des Abends

AQUILA: Kindersicherheit und Klimaschutz als Gewinner des Abends

KFV verleiht Verkehrssicherheitspreis AQUILA

Das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit), der Österreichische Gemeindebund und der Österreichische Städtebund bedankten sich mit der Verleihung des Österreichischen Verkehrssicherheitspreises AQUILA bei allen, die durch ihr außergewöhnliches Engagement und ihre Kreativität einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Verkehrssicherheit auf Österreichs Straßen leisten. Über den „Oscar“ der Verkehrssicherheitsgestaltung freuten sich dieses Jahr insbesondere viele Projekte, die Engagement für Kindersicherheit sowie andere ungeschützte Verkehrsteilnehmende und Klimaschutz zeigen.         

 Alle zwei Jahre prämieren das KFV, der Österreichische Gemeindebund und (heuer zum ersten Mal als Partner ebenfalls dabei) der Österreichische Städtebund engagierte Verkehrssicherheitsprojekte. Zwischen Jänner und Mai 2023 konnten Interessent*innen ihre Projekte in den Kategorien „Kindergärten & Volksschulen“, „Mittelschulen & Höhere Schulen“, „Städte und Gemeinden“, „Unternehmen“ sowie „Vereine und sonstige Institutionen“ beim KFV einreichen. Das Interesse an Einreichungen war heuer enorm: Fast doppelt so viele Einreichungen als 2021 lagen der interdisziplinären Fachjury vor. Zusätzlich vergeben wurde der Sonderpreis „Best Practice zur Förderung von Sicherheit im Radverkehr“. Darüber hinaus wurden im festlichen Rahmen auch ein Medienpreis, ein Sonderpreis für besonderes Engagement in der Verkehrserziehung, sowie ein Sonderpreis für Zivilcourage vergeben. Die Preisverleihung fand als Gala Abend, moderiert von Oliver Zeisberger, am 12.10.2023 im Palais Wertheim in Wien statt.

Verkehrssicherheit geht gemeinsam         

Auch dieses Jahr wurde es der Fachjury nicht einfach gemacht. „Gut so!“, freut sich KFV-Direktor Christian Schimanofsky über die vielfältigen Projekte: „Für die Jury ist es jedes Mal schwer, aus der großen Zahl der Einreichungen lediglich einen kleinen Teil prämieren zu können. Genau genommen gebührt der Österreichische Verkehrssicherheitspreis allen Personen, die mehr tun als der Gesetzgeber vorschreibt. Die wunderbaren Gewinner*innen stehen daher stellvertretend für alle Menschen, die sich mit Herz und Seele jeden Tag in Gemeinden, Schulen, Kindergärten, Unternehmen und Vereinen für die Sicherheit von uns allen engagieren.“ Durch die Prämierung von Siegerprojekten werden Best Practice-Beispiele ins Rampenlicht gebracht, die als Ideenquelle für andere Engagements dienen können. Mit mehr Verkehrsgestalter*innen und Engagement aus der Zivilgesellschaft würde auch mehr Verkehrssicherheit aktiv mitgeformt werden.

Walter Leiss, Generalsekretär des Österreichischen Gemeindebundes: „Verkehrssicherheit in den Städten und Gemeinden ist die Summe aus vielen Maßnahmen, die das Leben der Bürger*innen in unseren Orten sicherer und lebenswerter machen. Tempolimits und Radarmessungen sind dabei zentrale Instrumente – aber es gibt zahlreiche weitere Initiativen, die die Sicherheit auf den Straßen erhöhen. Der AQUILA-Verkehrssicherheitspreis ist eine gute Bühne, um neue und innovative Ideen der Städte und Gemeinden in Sachen Verkehrssicherheit vorzustellen. Gleichzeitig ist es ein Ansporn und eine Motivation für alle anderen, Initiativen nachzuahmen und umzusetzen. Wir gratulieren allen Preisträger*innen des Aquila-Verkehrssicherheitspreises für ihr Engagement.“

Positiver Nebeneffekt für mehr Verkehrssicherheit sei dabei auch die Förderung klimafreundlicher Mobilität: „Radfahren, Zu Fuß gehen und die Nutzung der Öffis anstelle der Kfz macht unsere Zentren nicht nur lebenswerter und klimafitter, sondern auch verkehrssicherer. Als Vorsitzender des Verkehrsausschusses des Städtebundes ersuche ich den Bund um mehr rechtlichen Handlungsspielraum für die Städte beim Verhängen von Tempolimits und der Tempokontrolle und danke allen, die beim Verkehrssicherheitspreis heuer eingereicht haben für ihr wertvolles und lebensrettendes Engagement“, dankt Harald Ludwig, Vorsitzender des Städtebund-Verkehrsausschusses und Vizebürgermeister in St. Pölten für den außerordentlichen Einsatz.

Sonderpreis für Zivilcourage geht an Marianne Gröschl

Marianne Gröschls Sohn verstarb bei einem Verkehrsunfall in Baden vor 25 Jahren durch einen alkoholisierten Lenker. Seitdem setzt sich Marianne Gröschl gegen Alkohol am Steuer ein und half mit, als Konsequenz dieses Unfalls, in Österreich die 0,5-Promille-Grenze einzuführen. Schimanofsky: „Marianne Gröschl hat trotz unermesslichen Schmerzes die Stärke gefunden, ihre Trauer in eine treibende Kraft für positive Veränderungen umzuwandeln.“ In ihrem aktuellen Buch „Don’t drink & drive“ behandelt Gröschl die emotionale Lage der Hinterbliebenen und richtet einen Appell an alle, die sich alkoholisiert ans Steuer setzen.

Chefinspektor Martin Slimar mit dem Sonderpreis für besonderes Engagement in der Verkehrserziehung ausgezeichnet

Chefinspektor Martin Slimar und sein Team sorgen mit ihrem oft weit über die beruflichen Pflichten hinausgehenden Einsatz dafür, dass Kinder sicher in die Schule gelangen und wohlbehalten wieder nach Hause kommen. Für sein außerordentliches Engagement wurde Chefinspektor Slimar mit dem AQUILA Sonderpreis für besonderes Engagement in der Verkehrserziehung stellvertretend für sein Team der Verkehrspolizei Wien ausgezeichnet.

VS Langholzfeld macht 1. Platz in der Kategorie „Kindergärten & Volksschulen“

Die kleinsten Gewinner*innen des AQUILA in der Kategorie „Kindergärten & Volksschulen“ kamen dieses Jahr von der VS Langholzfeld aus Pasching in Oberösterreich. Mit ihrer „Paschinger Schritte-Challenge“ und der Initiative „Pasching radelt“ haben sie das Mobilitätsverhalten der Schüler*innen langfristig verändert und eine Verkehrsberuhigung rund um die drei Schulstandorte in der Gemeinde erreicht. Mit dem Projekt wurden die Selbständigkeit und Eigenverantwortung der Kinder gefördert sowie das Klima geschützt.

Hier zeige sich die große Wirkung der auch kleinsten Veränderung: „Die Aktionen und Initiativen, die für den AQUILA eingereicht werden, sind oft bestechend in ihrer Einfachheit, mitunter umfassend in Gesamtkonzepten gedacht und immer wieder auch zutiefst persönlich motiviert. Eines ist ihnen aber allen gemein: Sie entstehen aus der Menschlichkeit heraus und daher haben sie die Kraft, andere zu berühren“, so Schimanofsky.

Weitere AQUILA-Gewinner*innen u.a. Stadt Wien, EasyDrivers & PULS 24 – Sonderpreis Sicherheit im Radverkehr geht an Bregenz

Mit ihrer SchulGehBus-Route sorgt die Mittelschule Scheiblingskirchen in Niederösterreich für einen sicheren Schulweg ohne Eltern-Taxis und wurde dafür mit dem AQUILA in der Kategorie „Mittelschulen & Höhere Schulen“ ausgezeichnet.

Wiener Neudorf, Gleisdorf und die Stadt Wien gewinnen die Kategorie „Städte und Gemeinden“: Wiener Neudorf wurde für sein Konzept des Perspektivenwechsels und den Ausbau in Geh- und Radwege prämiert, bei dem vor allem Kinder und ihre Perspektive in die Neugestaltung miteinbezogen wurden. Auch die Stadtgemeinde Gleisdorf fördert Kindersicherheit mit der Einführung von Schulstraßen, um Eltern das Bringen und Abholen ihrer Kinder in sicherer Umgebung zu ermöglichen, etwa durch die Einrichtung von „Bussi&Baba“-Parkplätzen. Für ihr „Supergrätzl Favoriten“-Pilotprojekt wurde auch die Stadt Wien ausgezeichnet: Kern der Transformation der 9,5 Hektar großen Fläche war eine neue Verkehrsorganisation vor der Mittelschule Herzgasse.

Auch der AQUILA in der Kategorie „Vereine und sonstige Institutionen“ geht mit „Große schützen Kleine“ an ein Projekt für mehr Kindersicherheit in Graz, mit diversen Sensibilisierungsprojekten für mehr Verkehrskompetenz.

Für sichere E-Bike-Touren wird in Schladming in der Steiermark gesorgt: In der EasyDrivers Radfahrschule werden E-Bike Tourenbegleitende ausgebildet. Für dieses Engagement wurde die EasyDrivers Radfahrschule in der Kategorie „Unternehmen“ ausgezeichnet.

Mit dem Sonderpreis „Best Practice zur Förderung von Sicherheit im Radverkehr“ wurde zudem Bregenz ausgezeichnet. Prämiert wurden die Innovation und Umsetzungsstärke eines erfolgreich erprobten Vorzeigeprojekts für eine überregionale Radverkehrslösung in der Landeshauptstadt.

Auch ein Medienpreis wurde vergeben: Dieser ging heuer an die Chronik-Redaktion von PULS 24 News TV, die immer wieder ein Licht auf aktuelle Sicherheitsthemen in Österreich wirft. Dieses kontinuierliche Engagement für Sicherheit wurde mit dem AQUILA belohnt.

 

Bildmaterial:

Pressefotos stehen Ihnen unter dem folgenden Link zum Download zur Verfügung:

https://www.apa-fotoservice.at/galerie/32089
Abdruck honorarfrei. Bildnachweis: © KFV/APA-Fotoservice/Juhasz

(Schluss, 13.10.2023) Quelle: Pressestelle KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit)

OEGZ

ÖGZ Download