Gespaltene Städte?

Gespaltene Städte?

Jürgen Friedrichs und Sascha Triemer Hrsg., Gespaltene Städte? Soziale und ethnische Segregation in deutschen Großstädten, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2008, 181 Seiten, 25,60 Euro, ISBN 978-3-531-16301-7.

Titelbild des Buches "Gespaltene Städte?"

 
Zwischen 1990 und 2005 hat in deutschen Großstädten die Trennung von Migranten und Nicht-Migranten abgenommen, zwischen Arm und Reich hingegen zugenommen. Während Ersteres als Hinweis auf eine stärkere Integration der Migranten gewertet werden kann, deutet Letzteres auf eine zunehmende soziale Spaltung in den deutschen Großstädten hin. Zu diesem Ergebnis kommt eine umfangreiche Studie des Forschungsinstituts für Soziologie der Universität Köln. Der Soziologe Jürgen Friedrichs und der Geograph Sascha Triemer haben die 15 größten deutschen Städte untersucht. In ihrem soeben erschienenen Buch "Gespaltene Städte? Soziale und ethnische Segregation in deutschen Großstädten" zeigen sie u. a., dass die sozialräumliche Trennung von Migranten und Nicht-Migranten in Dortmund am stärksten, ihre Integration in München hingegen am höchsten ist.
Die Studie macht zudem deutlich, dass im Untersuchungszeitraum die Armut nicht nur zugenommen hat, sondern auch räumliche Auswirkungen zeigt. So konzentrieren sich beispielsweise Personen, die Sozialhilfe beziehen auf wenige Stadtteile. Und: In Stadtteilen mit einem mittleren oder hohen Anteil von Armen steigt dieser Anteil weiter an.
Nach den Ergebnissen der Studie ist die sozialräumliche Trennung von Armen und Nicht-Armen gegenwärtig in Köln am stärksten, in Stuttgart dagegen am geringsten. Die Autoren erklären die räumliche Absonderung vor allem durch drei Faktoren: eine hohe Arbeitslosenquote, geringe Fortzüge der Deutschen und einen hohen Anteil an Sozialwohnungen. Dagegen führt die Wirtschaftskraft einer Stadt nicht automatisch zu geringeren Anteilen von Armen und einer geringeren räumlichen Absonderung. Die untersuchten Großstädte sind Berlin, Bremen, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Frankfurt/Main, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, München. Nürnberg und Stuttgart. Die Ergebnisse der Studie werden in zahlreichen farbigen Karten anschaulich dargestellt.
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