2002 - Leitfaden Verkehrssicherheit in Städten und Gemeinden

2002 - Leitfaden Verkehrssicherheit in Städten und Gemeinden

Die vorliegende Broschüre soll einen Leitfaden für Verkehrssicherheitsarbeit in Städten und Gemeinden darstellen. Sie richtet sich an Vertreter aller Stadt- und Gemeindeverwaltungen und erläutert folgende wesentliche Fragestellungen:
  1. Warum ist Verkehrssicherheitsarbeit auf Stadt- und auf Gemeinde ebeneso wichtig?
  2. Wie kann und soll eine effiziente Verkehrssicherheitsarbeit auf Stadt- und Gemeindeebene aussehen?
Noch in den 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde der Umstand, dass eine Zunahme des Straßenverkehrs auch eine Zunahme der Verkehrsopfer bedeutet, fast als „Naturgesetz“ betrachtet. Unter dem Eindruck des weltweiten „Ölschocks“ wurden in den frühen 70er-Jahren, vor allem im Bestreben, den Treibstoffverbrauch zu reduzieren, die ersten generellen Tempolimits auf Straßen im Freiland erlassen. Dieses Ziel wurde zwar verfehlt, doch bei der Entwicklung der Getötetenzahl stellte sich erstmals eine markante Trendwende ein. Der Straßenverkehr nahm und nimmt seither weiter zu, die Zahl der Straßenverkehrstoten in Österreich ist aber seither – entgegen der früheren Entwicklung – tendenziell rückläufig. Dies ist jedoch nicht selbstverständlich. Um diesen positiven Trend zu erreichen, bedurfte es einer Vielzahl von Maßnahmen und um ihn aufrecht zu halten, werden viele weitere notwendig sein. Seit einigen Jahren ist bei den Getötetenzahlen nahezu eine Stagnation zuverzeichnen, während die Unfall- und Verletztenzahlen sogar zunehmen (vgl.Kap. 2.1). Deshalb erscheint es notwendig, neue Ansatzpunkte für die Erhöhung der Verkehrssicherheit zu finden. Für Österreich wurde daher erstmal sein klares Ziel formuliert: weniger als 500 Tote im Jahr 2010 (nähere Ausführungen siehe Kap. 2.1 und Kap. 3.1).
Immer offensichtlicher wird aber, dass auch den Aktivitäten und Maßnahmen auf lokaler Ebene eine ganz wesentliche Bedeutung bei der Erhöhung der Verkehrssicherheit zukommt. Nicht zuletzt zur Unterstreichung dieser Tatsache wurde der „Leitfaden Verkehrssicherheit“ erstellt. Er soll bezüglich der Verkehrssicherheitsarbeit in Städten und Gemeinden folgende Schlüsselfunktionen erfüllen:
  • Städten und Gemeinden kommt für die Erreichung nationaler Verkehrssicherheitsziele eine bedeutende Rolle zu. Dieser Umstand soll gut nachvollziehbar aufgezeigt werden.
  • Die Verkehrssicherheit soll als ein eigenes – in ihrer Bedeutung vielen anderen gleichwertiges – Aufgabengebiet innerhalb der Stadt- und Gemeindeverwaltung wahrgenommen werden.
  • Für in punkto Verkehrssicherheit ambitionierte Städte und Gemeinden kann der Leitfaden als Vergleichsbasis für die Angemessenheit ihrer Verkehrssicherheitsarbeit dienen (Benchmarking der Verkehrssicherheit).
  • Schließlich soll er von allen Städten und Gemeinden als Wegbereiter für ein gezieltes Vorgehen zur Verbesserung ihrer Verkehrssicherheitsstandards herangezogen werden (können).
Insgesamt geht es um die Schaffung eines guten „Verkehrssicherheitsklimas“, welches ein Maß für die Humanität in der Stadt oder Gemeinde darstellt. Gelingt dies, profitieren alle davon, vom obersten Entscheidungsträger bis zum einfachen Bürger. Den Gefahren im Straßenverkehr sind letztlich alle ausgeliefert. Leitfaden Verkehrssicherheit in Städten und Gemeinden
OEGZ

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