67. Städtetag: Zukunft Schule - Schule der Zukunft

67. Städtetag: Zukunft Schule - Schule der Zukunft

Utl.: Arbeitskreis 4 diskutierte mit Hammerschmid und Hengstschläger

 
Wien/Zell/See (OTS/RK) – Arbeitskreis 4 des 67. Städtetags hat das Thema Schule mit unter anderem Bildungsministerin Sonja Hammerschmid und Genetiker Markus Hengstschläger diskutiert.    Folgende Fragen standen im Mittelpunkt: Wird das österreichische Bildungssystem den Anforderungen von Gesellschaft und Wirtschaft noch gerecht? Wie zeitgemäß sind Frontalunterricht, Notensystem und Stundeneinteilung? Welche pädagogischen Konzepte braucht es, um Schülerinnen und Schülern praxisrelevante Inhalte nachhaltig zu vermitteln, ihre Talente zu entdecken und entsprechend zu fördern und sie gleichzeitig auf die Arbeitswelt vorzubereiten? Sprich: Wie soll die Schule der Zukunft aussehen?    Bildungsministerin Sonja Hammerschmid sagte: „Wir sind im Durchschnitt angekommen, daher brauchen wir ein großes Stück Erneuerung“. Sie sah zum einen Handlungsbedarf bei den Grundkompetenzen der SchülerInnen, wie Mathematik, Deutsch oder Englisch und betonte auf der anderen Seite, dass sich die Herausforderungen verändert hätten. Das Potenzial jedes einzelnen Menschen zähle; „das ist unsere Ressource“ und weiter: „Wir brauchen kreative junge Menschen. Darauf müssen wir sie in der Schule hinführen“. Zum Thema Digitalisierung sagte sie, dass Kindern Problemlösungskompetenz, Selbstverantwortung und Gestaltungskraft beigebracht werden müsse. Ganz wichtig war ihr auch die „Öffnung der Schulen“. Schule müsse „neu gedacht“ werden und entlang dessen gestaltet werden. „Das ist mein Anspruch“, so Hammerschmid. Abschließend betonte sie, dass sie um das Autonomiepaket für die Schulen kämpfen werde, denn hier stehe die Pädagogik im Mittelpunkt; die PädagogInnen sollen gestalten können und die Schulen mehr Verantwortung bekommen.    Markus Hengstschläger, Vorstand am Institut für Medizinische Genetik der Universität Wien sah eine „vorhersehbare und eine unvorhersehbare Zukunft“, wobei 99 Prozent der Entscheidungen für die vorhersehbare Zukunft getroffen würden. Beide Arten der Zukunft würden auf uns zukommen. Weiters betonte er, dass der Begriff „Wissen“ in Zeiten von Google & Co. durch den Begriff „kommunizierte Information“ abgelöst wurde. Das Wissen verdopple sich einmal in 24 Stunden. Hengstschläger: „Niemand ist für morgen vorbereitet“. Er plädierte weiters vehement für den Beruf „Scout“, der sich auf sein „Bauchgefühl verlässt“ und etwa Talente in den Bereichen Musik, soziale Kompetenz oder Sport erkennen solle; LehrerInnen sollten „Grundwerkszeug“ unterrichten. Zwtl.: Vorzeigeregionen Vorarlberg und Südtirol     Vorarlberg und Südtirol zeigen, wie es gehen kann: Schulen als Bildungshäuser, Integrierte Gesamtschulen, Ganztagsschule, Digitalisierung und Autonomie der Schulen sind nur einige Aspekte, die eine neue Richtung im Bildungsbereich charakterisieren.     Bürgermeister Harald Köhlmeier aus der Marktgemeinde Hard in Vorarlberg erläuterte die „Schule der Zukunft“ am Beispiel seiner Gemeinde und nannte folgende Faktoren: Diversität, Betreuung von mehreren Klassen durch ein autonomes LehrerInnenteam, erleichterte Beziehungsarbeit durch „jeder kennt jeden“, Notwendigkeit von Räumen für Betreuung (Restaurant, Betreuungsräume), LehrerInnenarbeitsplätze in der Schule, zentraler Ort von Begegnung und Integration von Unterstützungsangeboten wie Schulsozialarbeit oder Schulpsychologie. In den Schulneubau in Hard werden 42 Millionen Euro investiert.     Abschließend betonte Philipp Achammer, Landesrat für Deutsche Bildung und Kultur sowie Integration aus Bozen in Südtirol: „Es braucht Vertrauen in die Kinder und die Schule muss auf Individualität der Kinder bauen“. Dabei habe die italienische staatliche Bildungspolitik, die bis in die 90er-Jahre sehr „progressiv“ gewesen sei, Südtirol geholfen. Seit 1962 gebe es die gemeinsame Schule, seit dem Jahr 2000 die Autonomie. In Richtung der PädagogInnen sagte er: „Lassen wir sie arbeiten. Sie können das hervorragend“.     Druckfähige Fotos in Kürze zum Download unter: https://www.picdrop.de/markuswache/Staedtetag_2017 Mehr Informationen unter: www.staedtetag.at oder www.stadtebund.gv.at (Forts.) hie Rückfragehinweis: Österreichischer Städtebund, Presse
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